Das Europaparlament hat neue Richtlinien zum Schutz der Versorgungssysteme durchgewunken. Außerdem hat die EU die kritische Infrastruktur erstmals länderübergreifend definiert. Die neue Liste enthält deutlich mehr Branchen als zuvor.
Neben dem Potenzial einer digitalisierten Zukunft bergen verschiedene Szenarien große Risiken für die Bürger der Europäischen Union. Daher ist es umso wichtiger, die sogenannte kritische Infrastruktur zu schützen, um angemessen auf Krisen reagieren zu können.
Doch welche Branchen fallen eigentlich unter die kritische Infrastruktur? Damit haben sich nun die Abgeordneten des Europaparlaments beschäftigt. Das Ergebnis: Ein neues Gesetz, das kritische Infrastrukturen definiert und neue Regeln zum Schutz bestimmt.
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Kritische Infrastruktur: Die EU definiert elf Branchen
Demnach fallen elf Branchen darunter. Das vorherige Gesetzes umfasste derweil nur die Sektoren Energie und Verkehr. Die elf Branchen: das Bank- und Gesundheitswesen, die Finanzmarkt- und digitale Infrastruktur, die Bereiche Abwasser, Energie, Lebensmittel (inklusive der Produktion) Verkehr, Trinkwasser, die öffentliche Verwaltung und die Raumfahrt.
Diese Bereiche sollen fortan strengere Regeln in Sachen Risikobewertung und Berichterstattung anwenden. Das heißt, dass die Verantwortliche die zuständigen Behörden unter anderem schneller informieren müssen.
Im Falle einer Naturkatastrophe, während und nach Terroranschlägen oder beim Eintritt von Pandemien und Endemien müssen die Branchen zudem entsprechend reagieren. Dabei gilt es die kritische Infrastruktur besonders zu schützen. Auch die Abwehr von Cyberangriffen spielt eine Rolle.
Versorgungssicherheit: Auch einige Unternehmen müssen Regeln befolgen
Die kritische Infrastruktur der EU umfasst zusätzlich Sektoren mit besonderer Bedeutung. Darunter fallen Unternehmen, die ihre Infrastruktur in mehr als sechs EU-Ländern anbieten. Für diese gelten ebenfalls spezielle Regeln, denn eine Unterbrechung könnte schlimme Folgen haben.
Das Gesetz ist noch nicht komplett angenommen. 595 Abgeordnete stimmten für den Entwurf, nur 17 dagegen. Dennoch muss der Ministerrat der neuen Vorlage erst noch zustimmen. Dann soll auch eine zentrale Anlaufstelle zur länderübergreifende Kommunikation aufgebaut und das Leben in der EU im Falle eines Notfalls sicherer werden.
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