Mit dem Google Pixel 7 hat der US-Konzern Google sein günstiges Flaggschiff-Smartphone für dieses Jahr präsentiert. Wir haben das Gerät genauer unter die Lupe genommen. Ein Testbericht.
Google Pixel 7: Design und Verarbeitung
Das Google Pixel 6 unterschied sich bereits nur in wenigen Dingen vom Pro-Modell. Das führt Google in diesem Jahr mit dem Google Pixel 7 fort. Beide Geräte haben nämlich eine Vorder- und Rückseite aus Gorilla Glass Victus. Das Pixel 7 im Gegensatz zum Pro-Modell aber auf einen matten Aluminiumrahmen.
Das Design fügt sich dabei zwischen dem Pixel 6a und dem Pixel 7 Pro ein, denn es hat zwar einen in den Rahmen integrierten Kamerastreifen, doch nur zwei Linsen und damit nur einen Kamera-Kreis. Wir konnten uns ebenfalls die originalen Schutzhüllen für beide Geräte anschauen und waren positiv überrascht.
Im vergangenen Jahr gab es viel Kritik an den Schutzhüllen, gerade an der Qualität des Materials. Dieses Jahr liegen die Hüllen gut in der Hand, fühlen sich hochwertig an und die Knöpfe sind deutlich besser zu drücken. Das Gerät ist erfreulicherweise IP68-zertifiziert und dadurch gut gegen Staub und Wasser geschützt.
Google Pixel 7: Das Display
Das Google Pixel 7 ist das kompaktere der beiden Pixel 7 Smartphones, denn es hat nur ein 6,3 Zoll kleines Full-HD-Plus AMOLED-Display mit maximal 90 Hertz Bildwiederholrate.
Das könnte für viele interessant sein, die nach einem kleinen Android-Smartphone suchen. Mir fehlt aber definitiv weiterhin die 120-Hertz-Bildwiederholrate. Samsung bietet in seiner S22-Serie beispielsweise in jedem Smartphone diese Bildwiederholrate, egal ob Ultra oder nicht. Daran könnte sich Google im nächsten Jahr ein Beispiel nehmen.
Das Kinn auf der unteren Seite ist weiterhin deutlich zu sehen, gerade im Vergleich zum Pro-Modell. Die Helligkeit reicht in den meisten Fällen gut aus, nur bei starker Sonnenstrahlung hatte ich Probleme Inhalte abzulesen. Die Farben sind gut kalibriert und die Inhalte trotz “nur” 90 Hertz sehr flüssig.
Ein Unterschied ist dabei nur zu bemerken, wenn man zuvor ein Gerät mit 120 Hertz im Alltag genutzt hat. Oben in der Mitte des Displays sitzt derweil ein Loch für die Frontkamera, anders als das Pro-Modell hat das normale Pixel 7 ein flaches Display.
Die Performance
I Google Pixel 7 sitzt derselbe Tensor G2 Prozessor, wie auch im Pro-Modell. Das Pixel 7 gibt es ebenfalls in einer 128 sowie in einer 256 Gigabyte Speicherversion, nur hat es weniger RAM-Speicher, als das Pro-Modell. Statt zwölf Gigabyte RAM hat Google acht Gigabyte verbaut, was im Alltag aber nur in den wenigsten Fällen auffällt.
Im Vergleich zum Pixel 6 habe ich aber kaum Unterschiede in der Leistung feststellen können. Hier hätte ich mir mehr von dem Prozessor erhofft. Zumindest überhitzt das Gerät im Alltag aber nicht mehr. Das war beim Vorgänger des Öfteren der Fall. Google scheint das Problem jedoch gelöst zu haben.
Was Google weiterhin auszeichnet, sind die Vibrationsmotoren. Die waren in der sechsten Generation der Pixel-Smartphones hervorragend. Mit dem Google Pixel 7 knüpft das Unternehmen genau dort an, wo es aufgehört hat. Gerade verbunden mit den flüssigen Animationen der Software entsteht dadurch ein sehr gutes Nutzungserlebnis.
Der Sound des Google Pixel 7
Das Google Pixel 7 verfügt über gute Stereo-Lautsprecher, die für ein gutes Unterhaltungserlebnis sorgen. Teilweise waren Sie mir zu leise, gerade wenn viele Umgebungsgeräusche vorhanden sind. Das Gerät hat wiederum keinen 3,5 mm Klinkenanschluss, Kopfhörer können nur über Bluetooth oder USB-C mit dem Smartphone verbunden werden.
Bei voller Lautstärke wirkt der Bass ein wenig blechern. Google setzt dabei, wie auch beim Pro-Modell, auf einen großen Lautsprecher sowie eine Hörmuschel. Dadurch ist der Klang beim Video schauen auch nicht gleichmäßig verteilt, sondern eher im Verhältnis 70 zu 30.
Googel Pixel 7: Die Kameras
Das Pixel 7 hat zwei Kameras auf der Rückseite: Eine 50-Megapixel-Hauptkamera und eine 12-Megapixel-Ultraweitwinkellinse. Die Selfie-Kamera löst mit 10,8 Megapixeln auf. Die Hauptkamera macht Google-typisch sehr gute, helle und klare Aufnahmen.
Sie bietet zweifach optischen Zoom sowie achtfachen „Super-Zoom“, der in der Praxis nur durchschnittliche Aufnahmen liefert. Beim Zoom ist dann der deutliche Unterschied zum Pro-Modell zu merken, das für diese Aufnahmen eine dritte Kamera besitzt.
Gerade komplexe Strukturen wie Bäume oder Gebäude stellt das Pixel 7 gut dar. Der zweifache Zoom funktioniert in fast allen Situationen ebenfalls sehr zuverlässig. Auch bei Nacht fängt das Smartphone viel Licht ein und erzeugt sehr gute Bilder.
Das gilt aber nicht für die Ultraweitwinkelkamera. Während am Tag mit der Kamera sehr brauchbare Ergebnisse erzielt werden, ist sie bei Nacht schwer nutzbar. Um noch gute Aufnahmen zu kriegen, muss mindestens eine direkte Lichtquelle im Bild sein.
Wir haben für euch wieder eine Galerie mit Fotos aus dem Pixel 7 zusammengestellt. Die Fotos findet ihr hier.
Selfies sehen wiederum sehr gut aus. Vor allem der Porträt-Modus überzeugt durch seine saubere Erkennung von Personen. Hier leistet Googles KI wieder sehr gute Leistungen, gerade bei “nur” 10,8 Megapixeln.
Die Software: Android 13
Auf dem Google Pixel 7 läuft die neueste Software Android 13. Google verspricht für beide Pixel 7 Modelle fünf Jahre an Sicherheitsupdates sowie drei große OS-Upgrades. Für seine Software ist das Unternehmen dabei bereits bekannt, mit Android 13 und dem Pixel 7 kamen wieder einige neue Funktionen dazu.
Es können nun Nachrichten transkribiert, die Bewegungsunschärfe alter Fotos nachgebessert oder ein künstliches Licht für Porträts generiert werden. Googles Software hat viele intelligente Funktionen und ist deutlich aufgeräumter, als viele andere Android-Oberflächen.
Wer aber viele extra Funktionen wie unterschiedliche Dunkelmodi oder individualisierbare Immer-An-Displays sucht, der sollte sich andere Oberflächen wie ColorOS oder MIUI anschauen.
Außerdem bietet Google eine sehr gute Rekord-App an, die Sprache direkt transkribiert und exportieren lässt. Ebenfalls lassen sich Fotos direkt aus Apps kopieren und teilen oder Texte per Copy/Paste aus Fotos herausnehmen.
Das Smartphone kann per Fingerabdruck sicher entsperrt werden. Die Funktion ist dabei mittlerweile etwas schneller als im Vergleich zum Vorgänger. Wirklich schnell ist sie im Vergleich zur Konkurrenz aber nicht.
Das Pixel 7 bietet zudem eine Gesichtsentsperrung, doch diese ist nur halbgar umgesetzt. Sie kann deswegen auch nicht zur Entsperrung von Banking-Apps genutzt werden.
Google Pixel 7: Der Akku
Der Akku des Pixel 7 wurde im Vergleich zum Pixel 6 physisch verkleinert. Doch wirkt sich das negativ auf die Laufzeit aus? Nein, denn tatsächlich kam ich mit dem Gerät gut durch den Tag. Abends Laden ist aber weiterhin Pflicht. Wie beim Pixel 7 Pro setzt Google da weiterhin auf nur 30 Watt per USB-C, was deutlich langsamer als bei vielen Konkurrenz-Smartphones ist.
Durch die geringere Auflösung und niedrigere Bildwiederholrate hatte ich abends aber etwas mehr Akku in der Tasche als mit dem Pixel 7 Pro. Wer zwischen den beiden Smartphones wählen möchte und wem die Akkulaufzeit wichtig ist, der sollte in diesem Fall zum normalen Pixel 7 greifen.
Mit meinem Netzteil konnte ich das Pixel 7 nach 30 Minuten wieder ungefähr auf 50 Prozent aufladen. Für drahtloses Laden braucht man den Google Pixel Stand (2), um wirklich schnelle Ladezeiten zu erlangen. Die Pixel Buds oder andere Kopfhörer können wiederum drahtlos auf der Rückseite des Smartphones geladen werden.
Fazit: Das Google Pixel 7
Das Google Pixel 7 ist das iPhone im Android-Segment. Es hat ein edles Design, ein schönes Display, sehr gute Kameras sowie garantierte und schnelle Updates. Es fehlt dem Gerät aber an schnellem Laden, einem schnelleren Display und einer besseren Ultraweitwinkelkamera, um in allen Disziplinen vollends überzeugen zu können.
Wer zwischen dem Pixel 7 und dem Pro-Modell schwankt, dem kann ich nur folgendes ans Herz legen: Möchtest du eine Zoom-Kamera? Ein großes Display mit schneller Bildwiederholrate? Nein? Dann kannst du bedenkenlos zum normalen Pixel 7 greifen. Wer auf diese Funktionen aber wert legt, sollte einen Aufpreis von 250 Euro für das Pro-Modell zahlen.
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