Wirtschaft

„Alleslieferer“: Lieferdienst Wolt liefert jetzt mehr als nur Essen aus

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Wolt
geschrieben von Fabian Peters

Das finnische Lieferdienst-Start-up Wolt öffnet sein Kuriernetz für alle Händler. Kunden können demnach künftig mehr als nur Essen über die Plattform bestellen. Damit entwickelt sich das Unternehmen immer mehr zu einem „Alleslieferer“.

Wolt erweitert sein Angebot. Unter dem Ableger Wolt Drive will das finnische Lieferdienst-Start-up künftig mehr als nur Essen ausliefern. Das teilte das Unternehmen in einer offiziellen Mitteilung mit. Demnach stellt der Lieferdienst seine Flotte ab sofort auch anderen Händlern zur Verfügung.

Wolt Drive: Mehr als nur Pizza, Sushi und Co.

Mit Wolt Drive sollen dabei sowohl lokale Läden, Dienstleister als auch E-Commerce-Anbieter auf das Liefernetz des Unternehmens zugreifen können. Das finnische Start-up will mit seiner neuen Dienstleistung außerdem Lieferungen innerhalb von 35 Minuten ermöglichen.

Das Angebot stünde zudem für alle Händler zur Verfügung, unabhängig davon, ob sie in der Wolt-App angemeldet sind oder nicht. Mittels Live-Verfolgung sollen Kunden und Händler wiederum verfolgen können, wo sich eine Bestellung aktuell befindet. Patrick Dümer, Head of Global bei Wolt Drive, erklärte dazu:

Das ist auf mehrere Arten möglich – über eine API-Integration, die es Kunden ermöglicht, Wolt Delivery an der Kasse auszuwählen, über eine Webseite, die es Einzelhändlern ermöglicht, einen Kurier von A nach B anzufordern, und schließlich über Plattformen wie Shopify, wo Sie Wolt Delivery einfach aktivieren können.

Millionendefizit im Juni 2o22

Der finnische Lieferdienst hat sein neues Angebot bereits in Kroatien und Aserbaidschan getestet. Dort können Kunden beispielsweise Telekom-Modems oder Kreditkarten über das Angebot Drive bestellen. Was den deutschen Markt betrifft, spricht Patrick Dürer derweil von einer „Logistik-Revolution”.

Ziel des neuen Angebots dürfte es wiederum sein, neue Einnahmequellen zu erschließen und die eigene Fahrerflotte effektiver auszulasten. Denn wie das Handelsblatt berichtet, verzeichnete Wolt allein im Juni 2022 ein Umsatzdefizit von rund 45 Millionen Euro.

Doordash macht Wolt zum „Alleslieferer“

Laut der Wirtschaftszeitung verfügt das Unternehmen aktuell außerdem über circa 4.000 Kuriere. Da die meisten Aufträge jedoch zu den Stoßzeiten am Mittag und Abend eingehen, beschäftigt Wolt einen Großteil seiner Flotte in Teilzeit. Das neue Angebot Drive soll die Fahrer derweil zwischen den Stoßzeiten besser auszulasten.

Mit der Dienstleistung erfüllt das Unternehmen aber auch die Vision seines Gründers Miki Kuusi. Denn bereits Anfang 2021 sagte der ehemalige CEO dem Business Insider, dass er sein Start-up auch in Deutschland zu einem „Alleslieferer“ machen wolle. Kurze Zeit später verkaufet er sein Unternehmen an den US-Lieferdienst Doordash.

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Über den Autor

Fabian Peters

Fabian Peters ist seit Januar 2022 Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Redakteur und freier Autor tätig. Er studierte Germanistik & Politikwissenschaft an der Universität Kassel (Bachelor) und Medienwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin (Master).