Peloton hat die Entlassung von 500 weiteren Mitarbeitern angekündigt. Damit leitet das Fitness-Unternehmen bereits die vierte Entlassungsrunde in diesem Jahr ein. CEO Barry McCarthy kann derweil nicht verstehen, warum die Presse keine Loblieder singt.
Die rosigen Zeiten bei Peloton scheinen offenbar endgültig vorbei zu sein. Nachdem der Fitnessgeräte-Hersteller zu Beginn der Corona-Pandemie einen regelrechten Aufschwung erlebte, geht es seit Monaten steil bergab.
Denn mit dem Abflachen der Pandemie sankt auch die Nachfrage an Fitnessgeräten für die eigenen vier Wände. Die Betriebskosten bei Peloton explodierten daraufhin, da das Unternehmen zuvor massiv Personal einstellte.
Nun kündigte CEO Barry McCarthy jedoch bereits die vierte Entlassungsrunde in diesem Jahr an. Berichten und internen Memos zufolge kann er offenbar allerdings nicht so richtig verstehen, warum die Leute die Umstrukturierung nicht mit Freude beschreien.
Die Entlassungswelle bei Peloton
Peloton kündigte bereits im Februar 2022 die Entlassung von rund 2.800 Mitarbeitern an. Damals trat auch der ehemalige CEO John Foley zurück. McCarthy, der zuvor leitende Positionen bei Spotify und Neflix innehatte, nahm seinen Platz ein. Was folgte, waren weitere Entlassungen: 500 im Juni und 800 im August.
Für die Sanierung des Unternehmens reichte das jedoch offenbar immer noch nicht aus. Denn wie The Wall Street Journal (WSJ) berichtet, kündigte McCarthy nun die Entlassung von 500 weiteren Mitarbeitern an. Unterm Strich müssen in diesem Jahr demnach bis zu 4.600 Angestellte Peloton verlassen.
Insgesamt 4.600 Angestellte müssen gehen
Das entspricht einem ehelichen Rückgang gegenüber dem Höchststand von 8.600 Mitarbeitern im vergangenen Jahr, ist jedoch nicht weit entfernt von den rund 3.700 Angestellten, die Peloton vor der Pandemie beschäftigte.
In einem Memo, das dem WSJ vorliegt, sowie in einem Interview mit der Tageszeitung deutete Barry McCarthy außerdem an, dass das Unternehmen nur noch sechs Monate überleben könne, sofern keine Kehrtwende erfolgt.
Peloton-CEO erwartet Loblieder für Umstrukturierung
Nachdem das WSJ über den Fall berichtete, zog der Peloton-CEO in einem zweiten Memo nun jedoch seine Behauptungen zurück. Der Tageszeitung warf er derweil vor, einen falschen Eindruck erweckt zu haben. In einem Memo, die The Verge vorliegt, schreibt McCarthy:
Wir haben eine Geschichte über die Erlösung und den erfolgreichen Turnaround von Peloton erwartet, weshalb wir viel Zeit in Hintergrundinformationen über den Stand unseres Turnarounds investiert haben. Die Schlagzeile hätte lauten sollen, dass die jüngste starke Umsetzung und die heutige Umstrukturierung uns in die Lage versetzt haben, unser Ziel eines ausgeglichenen Cashflows am Ende des Geschäftsjahres zu erreichen, mit einem erneuten Fokus auf die Beschleunigung unseres Wachstums, weshalb ich mich nie optimistischer für unsere Zukunft gefühlt habe.
McCarthy wirft dem WSJ vor, einen falschen Eindruck erweckt zu haben
Laut dem Peloton-CEO erwecke der Artikel des WSJ jedoch den Eindruck, „dass wir nur noch sechs Monate zu leben haben, was im Widerspruch zu der von uns erzählten Geschichte und dem Zustand des Unternehmens steht“. Bei seinen Angestellten entschuldigte er sich derweil und sagte, dass es keine tickende Uhr für das Unternehmen gebe.
Im Interview mit dem WSJ argumentierte McCarthy derweil: „“Mir wurde die Frage gestellt: ‚Wie viel Zeit, glauben Sie, haben Sie, um Erfolg zu zeigen?'“. Seine Antwort lautete: „Zwölf Monate ab dem Zeitpunkt, an dem ich Peloton beigetreten bin, in dem Wissen, dass wir bereits signifikante Fortschritte zeigen und das in Rekordzeit.“ Letzteres hätte er als selbstverständlich vorausgesetzt.
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