Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International macht Facebook-Mutterkonzern Meta für die Gräueltaten gegen die Rohingya in Myanmar mitverantwortlich. Die Algorithmen und das Gewinnstreben des Unternehmens hätten zu Menschenrechtsverletzungen beigetragen. Amnesty fordert Entschädigungen.
Amnesty International erhöht den Druck auf Facebook-Mutterkonzern Meta. In einem neuen Bericht untermauert die Menschenrechtsorganisation die Vorwürfe, dass Meta eine Verantwortung für die Gräueltaten gegen die Rohingya in Myanmar trage.
Zum Hintergrund: Im August 2017 flohen über 700.000 Angehörige der Minderheit aus dem Land, nachdem staatliche Sicherheitskräfte systematisch muslimische Rohingya töteten, missbrauchten und ihre Häuser niederbrannten. Dieser Gräueltat ging jahrzehntelange Diskriminierung, Verfolgung und Unterdrückung voraus.
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Meta für Gräueltaten an Rohingya mitverantwortlich
Laut Amnesty International hat Meta-Tochter Facebook dabei wesentlich zu den Gräueltaten beigetragen. Das Netzwerk habe Rohingya-feindliche Inhalte in den Monaten und Jahren vor den Gewaltausschreitungen verstärkt. Dem Bericht zufolge haben die Algorithmen von Facebook zudem die Verbreitung von Hassbotschaften vorangetrieben.
Das Unternehmen sei jedoch untätig geblieben, obwohl bewusst gegen sein, dass das eigene Vorgehen zu ernsthaften Problemen führen könnte. Cristina Hatas, Expertin für Menschenrechte von Amnesty International Deutschland, sagt dazu:
Meta hat durch seine Untätigkeit und sein unerbittliches Gewinnstreben maßgeblich zu den schweren Menschenrechtsverletzungen an den Rohingya in Myanmar beigetragen. Das Unternehmen muss für diese Versäumnisse zur Rechenschaft gezogen werden und all diejenigen entschädigen, die unter den gewaltsamen Folgen dieses fahrlässigen Handelns gelitten haben.
Meta müsse außerdem weitreichende Änderungen „an seinem Geschäftsmodell und seinen Algorithmen vornehmen, um weitere Menschenrechtsverletzungen zu verhindern“, so Hatas.
Rohingya: Das Verstärken von Hass als Geschäftsmodell
Der Menschenrechtsorganisation zufolge könnten aufhetzende Inhalte und Hassbotschaften, die zu Gewalt, Feindseligkeit und Diskriminierung führen, Menschen dazu zu veranlassen, mehr Zeit auf Facebook zu verbringen. Das Verstärken solcher Inhalte sei wiederum ein wesentlicher Bestandteil des Geschäftsmodells von Meta.
In diesem Zusammenhang sei eine unabhängige Untersuchungskommission der Vereinten Nationen zu dem Ergebnis gekommen, dass soziale Medien wie Facebook eine „signifikante Rolle“ bei den Gräueltaten gespielt haben. Die Rohingya haben von Meta deshalb Wiedergutmachung gefordert.
Meta soll Entschädigungen leisten
Amnesty International unterstützt die Forderung und hat eine Kampagne gestartet, die das Unternehmen nun erneut aufruft, den Forderungen nachzukommen. Einige geflüchtete Rohingya haben von Meta beispielsweise eine Million US-Dollar gefordert, um ein Bildungsprojekts in einem Flüchtlingslager in Bangladesch zu finanzieren.
Das entspricht lediglich rund 0,002 Prozent des Unternehmensgewinns in Höhe von 46,7 Milliarden US-Dollar. Meta lehnte den Antrag bislang ab, mit der Begründung sich „nicht direkt an philanthropischen Aktivitäten“ beteiligen zu wollen.
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