Der deutsche Chemiekonzern Evonik will das Recyclingverfahren für Lithium-Ionen-Batterien verbessern. Mit einer neuen Methode will das Unternehmen die Recyclingquote von Lithium dabei deutlich erhöhen.
Die vergangenen Jahre haben aufgezeigt, dass wir mehr Batterien benötigen. Sei es zur Speicherung von nachhaltigem Ökostrom oder für Elektroautos: Der Bedarf an Energiespeichern wird zunehmen. Damit entstehen aber neue, nicht zu vernachlässigende Herausforderungen.
Denn bereits in den kommenden Jahren wird eine große Menge an Lithium-Ionen-Batterien das Ende ihres Lebenszyklus erreichen. In der Folge landen sie auf dem Wertstoffhof. Problematisch ist dabei jedoch, dass die Industrie Stand heute nur circa fünf Prozent des enthaltenen Lithiums recycelt. Dabei hat der Rohstoff einen unschätzbaren Wert.
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Evonik macht aus Abfall Komponenten für neue Batterien
Das hat der Essener Chemieunternehmen Evonik offenbar erkannt und möchte das Recycling von Lithium deshalb attraktiver gestalten. Dafür hat der Konzern eine spezielle Maschine entwickelt, die bis zu 100 Prozent reines Lithiumhydroxid aus alten Materialien schöpfen soll. Anschließend soll es für die Herstellung neuer Batterien zum Einsatz kommen.
Die Wertstoffhöfe müssen dazu jedoch zunächst den Kunststoff aus ausgedienten Lithium-Ionen-Akkus entfernen und die Reste der Batterie zu Pulver zermahlen. Diese sogenannte Schwarzmasse enthält wiederum Lithium, Kobalt, Nickel und Mangan. Nach der Aufbereitung entsteht eine lithiumhaltige Flüssigkeit, die verarbeitet werden kann.
Technologie soll in den nächsten Jahren Marktreife erlangen
Die entsprechende Maschine besteht dabei unter anderem aus einer Keramikmembran, einer positiv geladenen Anode und einer negativ geladenen Kathode. Die Membran ist so optimiert, als dass sie nur positiv geladene Lithiumionen durchlässt. An der Kathode entsteht in Zusammenspiel mit Hydroxid dann das Material Lithiumhydroxid.
Noch ist die Technologie nicht vollständig ausgereift. Evonik will sie aber in drei bis fünf Jahren zur Marktreife bringen. Das erscheint auch notwendig, denn der Gesetzgeber schreibt eine verpflichtende Recyclingquote vor. In der EU müssen Hersteller bis 2026 beispielsweise circa 35 Prozent des Lithiums in Altbatterien recyceln. 2030 steigt der Anteil dann auf 70 Prozent an.
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