Solarparks könnten Hummeln künftig einen neuen Lebensraum bieten, damit sich die Bestände erhöhen. Eigens angelegte Flächen sollen die Anzahl der Insekten dabei nicht nur erheblich erhöhen, sondern auch einen wertvollen Beitrag zum Natur- und Tierschutz leisten.
Solarparks sind nicht für jeden die favorisierte Quelle für erneuerbare Energie. Denn Photovoltaik-Anlagen bedecken mehrere Hundert Hektar Wiese und Acker, die für andere Zwecke unnutzbar sind.
Dass Solarparks allerdings auch förderlich für die Biodiversität sein können, geht aus einer Studie aus England hervor. Denn Hollie Blaydes, Doktorandin an der Universität Lancaster, präsentierte vorläufige Forschungsergebnisse, die zeigen, dass einfache Änderungen der Bewirtschaftung von Solarparks die Population von Hummeln stark erhöhen können.
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Solarparks steigern Hummel-Population
Anhand eines Modells simulierten die Forschenden die Futtersuche von Hummeln in britischen Solarparks. Verschiedene bewirtschaftete Flächen boten den Insekten dabei Futterressourcen in unterschiedlichem Maße.
Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigten, dass die Solarparkflächen, die als Wiesen bewirtschaftet wurden, viermal so viele Hummeln beherbergten als Solarparks, die als Grasflächen dienen. Denn Wiesen bieten die meisten Ressourcen für Hummeln.
Außerdem fand die Forschungsgruppe heraus, dass große, lang gestreckte und ressourcenreiche Solarparks die Hummeldichte auch bis zu einem Kilometer Umkreis außerhalb der Anlage erhöhen können. Grund dafür ist, dass die Insekten auch die Pflanzen in den umliegenden landwirtschaftlichen Flächen bestäubten.
Das könnte wiederum positive Auswirkungen auf nahegelegene Nutzpflanzen haben. Landwirte, die Solarparks betreiben, könnten die Bestäubung von landwirtschaftlichen Pflanzen zu ihrem Vorteil nutzen.
Ergebnisse noch nicht abschließend erforscht
Die Ergebnisse der englischen Forscher:innen könnten auch in Deutschland interessant werden. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) fasste bereits zusammen, wie das Potenzial von Solarparks genutzt werden kann.
Zunächst bleiben die vorläufigen Ergebnisse der Forschungsarbeiten aus England allerdings genau das: vorläufig. Wie wirkungsvoll es nämlich letztendlich wirklich ist, Solarparks als Wiesen anzulegen, kann Hollie Blaydes bisher noch nicht abschließend sagen.
Im Vereinigten Königreich wurden in einigen Solarparks Lebensräume für Bestäuber geschaffen, aber es gibt derzeit nur wenige Erkenntnisse über die Wirksamkeit dieser Maßnahmen. Unsere Ergebnisse liefern Eigentümern und Verwaltern von Solarparks Hinweise darauf, dass die Bereitstellung von Blumen- und Nistressourcen für Hummeln effektiv sein könnte.
Außerdem hängt jede neue Idee auch damit zusammen, wie intensiv der Mensch sich wirklich für die Natur einsetzen möchte. Denn auch die Einrichtung und Bewirtschaftung von Lebensräumen für Bestäuber ist mit Kosten verbunden. Wirtschaftliche Anreize für die Solarindustrie, ihre Parks in ein neues Zuhause für Hummeln zu verwandeln, gibt es dabei bislang nicht.
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