Das Digitalministerium in Japan will den Einsatz der Diskette systemathisch bekämpfen. Knapp 2.000 staatliche Vorgänge müssen deswegen umgestellt werden. Die Hintergründe.
In den vergangenen dreißig Jahren hat sich die Art wie wir Informationen speichern grundlegend verändert. Während anfangs noch riesige Magnetbänder als Speichermedium diente, setzte sich in den Neunzigerjahren die Diskette durch. Auch diese enthält – ähnlich wie bei Bankkarten – einen Magnetstreifen, der durch ein Magnetfeld beschrieben oder gelesen wird.
Die CD ermöglichte einige Jahre später jedoch das Speichern größerer Datenmengen. Es folgten Blu-Rays, USB-Sticks und SSD-Festplatten. Heutzutage speichern viele ihre Daten online in einer Cloud. Einige Organisationen scheinen diesem Wandel jedoch nicht hinterherzukommen. Das betrifft auch Regierungen auf der ganzen Welt.
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Viele Hersteller produzieren keine Diskette mehr
Daher ist es wenig verwunderlich, dass es zunehmend zu Problemen kommt. Japan hat der Diskette deshalb nun den „Krieg“ erklärt. Denn die japanische Regierung setzt nach wie vor auf die veraltete Technologien. Und das, obwohl Großunternehmen wie Sony bereits seit elf Jahren die Produktion solcher Datenträger eingestellt haben.
Der japanische Digitalminister Taro Kono möchte deshalb auf moderne Speichermethoden umstellen. 1.900 staatliche Vorgänge werden dazu von Disketten, CDs und Mini Discs auf HDDs und SSDs umgestellt. Dass Kono es Ernst meint, zeigt die Vergangenheit. Denn der Digitalminister startete startete einst ein Projekt, um Faxgeräte zu eliminieren – mit Erfolg.
Regierungen weltweit stellen auf moderne Technologie um
Bei der Diskette bleibt Japan dabei eigentlich kaum eine Wahl. Denn immer weniger Hersteller produzieren solch alte Datenträger. Mit dem geringeren Angebot steigt in der Folge wiederum der Preis. Moderne Datenträger entlasten also sogar teilweise den japanischen Haushalt.
Das Verteidigungsministerium der USA sammelte bereits ähnliche Erfahrung. Dort wurde die letzte Diskette im Jahr 2019 abgeschafft. Doch trotz einer höheren Lesegeschwindigkeit haben auch HDDs und SSDs einen entscheidenden Nachteil: die Lebensdauer. Denn beide Speichersysteme halten wie die Diskette nur etwa zehn Jahre.
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