Erst in der vergangenen Woche hat Twitters Ex-Sicherheitschef erhebliche Sicherheitsmängel bei dem Kurznachrichtendienst offengelegt. Nun haben die Anwälte von Elon Musk den Twitter-Whistleblower vorgeladen.
Fast 200 Seiten umfassen die Enthüllungen des ehemaligen Sicherheitschefs Peiter Zatko, die er an die US-Regierung übergeben hat. Der Twitter-Whistleblower sehe die nationale Sicherheit der USA gefährdet. Außerdem führe Twitter Investor:innen und Regulierungsbehörden in die Irre.
Doch für die Enthüllungen des Ex-Sicherheitschefs interessiert sich nicht nur die US-Regierung. Auch für Elon Musk kommen die Anschuldigungen wohl mehr als gelegen. Denn Zatko könnte ihm neuen Stoff liefern, um sich aus seiner Twitter-Übernahme herauszuwinden.
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Warum muss der Twitter-Whistleblower im Fall Musk vs. Twitter aussagen?
Bereits am 9. September soll Peiter Zatko im Rechtsstreit zwischen Twitter und Elon Musk aussagen. Dafür haben Musks Anwälte den Whistleblower vorgeladen.
Für Elon Musk kommen die offengelegten Sicherheitsrisiken durch Twitter natürlich sehr gelegen. Versuchte er bisher ja stets, das Aus für seine Twitter-Übernahme mit Spam-Konten zu begründen.
Aus den Enthüllungen von Zatko könnte er weitere Argumente ziehen. So beschuldigt der Twitter-Whistleblower den Konzern, kritische Sicherheitslücken verschleiert zu haben.
Beispielsweise lösche Twitter Daten von Nutzer:innen, die die Plattform verlassen, nicht wie vorgeschrieben. Außerdem soll der Kurznachrichtendienst Geheimdienstagent:innen auf seiner Gehaltsliste haben.
Zatko lässt sich aber auch über Spam-Konten aus
Doch auch die von Elon Musk gern erwähnten Spam- und Fake-Konten hat Zatko in seinen Enthüllungen erwähnt. Demnach gebe es bei Twitter keine genaue Zählung der Spam-, Fake- und Bot-Konten. Auch habe das Unternehmen wenig Anreiz, diese Zahl herauszubekommen.
Im Rechtsstreit zwischen Twitter und Elon Musk muss Twitters Ex-Sicherheitschef nun eine eidesstattliche Erklärung abgeben. Die Forderungen von Musks Team in der Vorladung gingen jedoch noch weiter.
Sie fordern von Zatko außerdem „Bücher, Dokumente oder greifbare Dinge in Ihrem Besitz“, die sich auf Twitter und seine Spam-Konten beziehen.
Was sagt der Twitter-Whistleblower zu seiner Vorladung?
Zatkos Anwälte erklärten Anfang der Woche, dass er „seinen rechtlichen Verpflichtungen aus dieser Vorladung nachkommen“ werde. Jedoch sei sein „Erscheinen bei der Befragung ist unfreiwillig“.
Denn er habe Twitter mit seinen Offenlegungen gegenüber den zuständigen Regierungsstellen nicht schaden wollen. Auch habe er sich nicht dazu entschlossen, diese Informationen preiszugeben, um Musk bei seinem Streit mit Twitter zu unterstützen.
Sein Ansinnen sei der Schutz der amerikanischen Öffentlichkeit und der Twitter-Aktionäre gewesen.
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