Forschende aus Michigan wollen ein Windrad entwickeln, das nach seiner Betriebszeit eines Tages zu Gummibärchen verarbeitet werden soll. Auch andere Produkte sind denkbar.
In den kommenden Jahren wird der Ausbau erneuerbarer Energien immer wichtiger. Gerade der Ukraine-Kreig zeigt, inwieweit wir von fossilen Brennstoffen abhängig sind. Ein Umstand, den die Politik allerdings bald ändern will.
Doch neben ihren vielen Vorteilen haben Solar- und Windkraftanlagen auch einen entscheidenden Nachteil: Was tun, wenn die Solarzellen oder Rotorblätter ausgedient haben? Mit dieser Problematik befassen sich seit einigen Jahren Forschende weltweit.
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Erst kürzlich stellte der Konzern Siemens Gamesa recycelbare Rotorblätter vor, ein Konzept, das in den kommenden Jahrzehnten Schule machen könnte. Ein weiterer neuer Ansatz kommt nun von der staatlichen Universität von Michigan. Die Turbinen von Windrädern sollen nach ihrer Betriebszeit nämlich in vielen Produkten ein zweites Leben erhalten.
Neue Windrad-Rotorblätter eröffnen riesiges Potenzial
Viele Unternehmen könnten bisher verfügbare Windkraftanlagen nach ihrer Nutzung in der Theorie als Baumaterialien einsetzen. In der Praxis enden die riesigen Konstrukte aber meist auf Müllhalden. Das ist neben den nicht mehr verwertbaren Rohstoffe auch aufgrund des Platzbedarfs ein Problem.
Ein neu entwickeltes Harz aus Glasfasern und Polymeren könnte das jedoch bald ändern. Rotorblätter, die auf dieser Lösung basieren, könnten nach ihrer Nutzung nämlich mit Mineralien vermischt werden. In der Folge entstehen Produkte wie Spielzeuge oder andere Plastikprodukte. Weitere Einsatzmöglichkeiten sind Plastikscheiben oder sogar Gummibärchen.
Alltagstest sollen Stabilität der neuen Rotorblätter zeigen
Gummibärchen? Ja, richtig gelesen. Während der Weiterverarbeitung entsteht nämlich Kaliumlaktat, ein Ausgangsstoff, der für Gummibärchen verwendet werden kann. Vielleicht essen wir eines Tages also ein Windrad. Durch seine Vielfalt eröffnet der Prozess dabei schier unendliches Potenzial.
Im nächsten Schritt wollen die Forschenden erste Rotorblätter herstellen und im Alltagseinsatz testen. Denn noch ist nicht ganz klar, wie sich das Material bei Schnee, Regen und Wind schlägt. Hält das Rotorblatt den Bedingungen stand, lässt sich der Prozess innerhalb kurzer Zeit auf Industrieniveau skalieren.
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