Zahlreiche US-Banken müssen sich wegen der Nutzung nicht genehmigter Messengerdienste wie WhatsApp verantworten. Den Geldinstituten drohen Strafen von insgesamt einer Milliarde US-Dollar. Die Hintergründe.
Bereits im Oktober 2021 hat die US-Börsenaufsicht SEC eine Untersuchung zur digitalen Kommunikation von Banken und ihren Mitarbeiter:innen eingeleitet. Damals berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertrauten Personen.
Dabei wollte die SEC überprüfen, ob die Banken die digitale Kommunikation ihrer Mitarbeiter:innen angemessen dokumentieren. Denn Hauptaugenmerk lag auf Nachrichten mit Arbeitsbezug, die über persönliche Endgeräte vorgenommen wurde.
Neue Stellenangebote
Mitarbeiter*in (m/w/d) für Social Media, Öffentlichkeitsarbeit und Städtepartnerschaft (m/w/d) meinestadt.de in Sachsenheim |
||
Journalist (m/w/d) als Leiter PR und Social-Media NOMOS Glashütte/SA Roland Schwertner KG in Berlin |
||
Content Creator / Social Media / Marketing (m/w/d) Delitzscher Schokoladenfabrik GmbH in Delitzsch |
Die SEC untersucht die digitale Kommunikation von Banken
Die SEC hat hier einen sogenannten „Sweep“ durchgeführt. Dabei handelt es sich um ein beschleunigtes Verfahren, um die Einhaltung der Vorschriften zu überprüfen.
Besonders interessiert war die SEC an der digitalen Kommunikation von Bank-Mitarbeiter:innen, die diese über ihre privaten Geräte vorgenommen hatten. Dieses Phänomen ist in Zeiten von Pandemie und Homeoffice für die Banken natürlich besonders schwer zu überwachen.
Dieser Überwachung liegt eine Aufzeichnungspflicht zugrunde. Denn die SEC und auch die Financial Industry Regulatory Authority, die Selbstregulierungsbehörde der Wall Street, verlangt von Banken die Aufzeichnung aller geschäftsbezogenen Mitteilungen.
US-Banken droht eine Milliardenstrafe
Wie Reuters nun berichtet, drohen den US-Banken Bußgelder von insgesamt mehr als einer Milliarde US-Dollar. Betroffen sind dabei Branchenriesen wie JPMorgan oder die Bank of America. Zum Teil mussten die Geldinstitute bereits Strafen entrichten, einigen steht die Zahlung noch ins Haus.
Die Broker-Tochter von JP Morgan Chase & Co erhielt beispielsweise im vergangenen Jahr eine Geldstrafe von 200 Millionen US-Dollar. Denn es wurde versäumt, die Kommunikation der Belegschaft über Messaging-Apps oder E-Mails auf persönlichen Telefonen zu dokumentieren.
Und auch Morgan Stanley habe sich laut dem Reuters-Bericht „vorläufig bereit erklärt“ 125 Millionen US-Dollar an die SEC zu zahlen. Weitere 75 Millionen US-Dollar gehen an die an die CFTC, die in den USA Future- und Optionsmärkte reguliert.
Und auch bei der Bank of America sowie der britische Bank Barclays finden sich Rückstellungen in Höhe von 200 Millionen US-Dollar. Bei der Deutschen Bank seien 165 Millionen Euro für mögliche Strafzahlungen zurückgestellt worden.
Auch interessant: