Durch die gezielte Anlegung von Spannung wollen koreanische Forschende Mikroplastik aus Gewässern entfernen. Die Methode soll besonders nachhaltig und effektiv sein.
In den vergangenen Jahren ist Mikroplastik zu einem signifikanten Problem geworden. Denn durch den Einsatz in der Industrie gelangt immer mehr Kunststoff in unsere Umwelt. Einmal zersetzt, lassen sich die Partikel kaum wieder einfangen. Das führt unter anderem dazu, dass Forschende bereits Mikroplastikpartikel in unserem Blut fanden.
Nun gelang Wissenschaftlern der Abteilung für Energiewissenschaft und -technik und des Instituts für industrielle Technologie in Korea ein Durchbruch. Bisherige Wasserfilter schafften es nämlich kaum, die unter fünf Millimeter kleinen Mirkoplastikpartikel effektiv zu entfernen. Das könnte sich mit einer neuen Methode jedoch bald ändern.
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Neue Methode entfernt etwa 20 Prozent der Mikroplastik-Belastung
Dazu entwickelte ein Forschungsteam um Professor Lee Ju-hyuck und Doktor Cho Han-cheol einen Filter, das die feinen Partikel während der Stromerzeugung aus dem Wasser entfernt. Dadurch, dass das Gerät die benötigte Energie komplett selbstständig erzeugt, ist selbst ein Einsatz an abgelegenen Orten möglich.
In einem ersten Versuchsaufbau entfernte die neue Methode etwa 21,4 Prozent aller Mikroplastikpartikel. Alternative Herangehensweisen schaffen derzeit nur etwa vier Prozent. Gleichzeitig ist das eingesetzte Filtersystem umweltfreundlich und verursacht keine Gefahren für den maritimen Lebensraum.
Entwickeln sich keine weiteren Stolpersteine, so ist ein Einsatz in Seen, an Stränden oder aber auch in Naturschutzgebieten möglich. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Das Gerät entfernt ebenfalls Schwermetallverbundwerkstoffe, Keramik und Oxidationsmittel, drei Dinge, die unserer Natur zusetzen.
Forschende machen sich Ladung der Teilchen zunutze
Aber wie funktioniert der Filter? Die Forschenden tauchten eine Anode und eine Kathode in Wasser. Die zu entfernenden Mikroplastikpartikel sind negativ aufgeladen. Durch den fließenden Strom wandern sie dabei zur positiv geladenen Anode und setzen sich dort ab. Ist der Prozess abgeschlossen, muss diese nur noch gereinigt und der Mülle entsorgt werden.
Ob und wann die Technologie im großen Stil eingesetzt werden kann, ist noch unklar. Trotzdem zeigen die koreanischen Forscher, dass es leistbare Methoden gibt, um der Umweltverschmutzung Herr zu werden. Dennoch müssen wir an zwei Orten ansetzen: Einerseits sollten wir unseren Plastikmüll reduzieren, andererseits Partikel aus der Umwelt langfristig entfernen.
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