Im Zusammenhang eines ersten Hands-Ons zu den neuen Samsung Foldables und Wearables hatte wir die Gelegenheit den Vice President Marketing von Samsung Deutschland zu interviewen. Hier sind fünf Fragen an Mario Winter.
BASIC thinking: Hallo Mario, was ist denn dein persönliches Lieblingsprodukt vom Samsung-Unpacked-Event?
Mario Winter: (scherzhaft) Das Galaxy S22 natürlich! Nein Spaß, das Fold4 ist für mich das absolute Highlight. Da ich Besitzer vom Fold3 bin, könnte ich gar nicht mehr auf ein anderes Produkt gehen.
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Für mich ergibt das gar keinen Sinn mehr, aufgrund der Größe, dem Multitasking und so weiter. Wenn du das einmal gewöhnt bist, dann willst du gar nicht mehr zurück. Von daher absolut das Fold4.
Smartphone Preise steigen ja seit den letzten Jahren fast immer an. Wie kriegt man jetzt dazu dann jemanden 1800 Euro für ein Smartphone auszugeben?
Man muss natürlich erklären, was der Benefit von dem Produkt ist. Außerdem ist es enorm wichtig erstmal die Möglichkeit zu geben die Produkte auszuprobieren und zu erleben. Mittlerweile ist das relativ einfach, weil überall diese live Geräte von uns stehen.
Es gibt aber auch noch weitere Faktoren wie die Marke, die Qualität muss stimmen und es gibt auch Möglichkeiten nicht direkt den vollen Preis zu zahlen. Da sind weiterhin die Vertragsgeschäfte beliebt, die Trade-In Möglichkeiten sowie die Finanzierung wird immer beliebter.
Dieser Preisanstieg wird auch in Deutschland von vielen Mobilfunkanbietern durch Investitionen abgefangen, wodurch der Kunde meist keinen Unterschied merkt.
Ist der deutsche Smartphonemarkt anders als in anderen Ländern und wenn ja, inwiefern?
Der ist nur insofern anders, dass die Vertriebsstruktur eine andere ist. Wir haben in Deutschland natürlich einen sehr homogenen Markt mit Retail (MediaMarkt/Saturn, Euronics, Expert) und die Carrier. Die machen beide ungefähr ein Verhältnis 50 zu 50 aus, wobei die Carrier durch Corona nicht unbedingt die Stores brauchten.
Das war ein Vorteil, denn ein MediaMarkt hat ja während dem Lockdown zu gehabt. Wenn ich mir jetzt England anschaue, ist das ein reiner Carrier-Markt. Da liegt der große Unterschied, denn das Konsumentenverhalten ist nahezu identisch. England hat aber noch einen stärkeren Premium-Markt.
Ein Fold4 macht sich da noch mal besser, als vielleicht in Deutschland, wo ein Flip zum Beispiel besser funktioniert. Die Kaufkraft ist in England nochmal ein wenig höher.
Bei uns wiederum ist Premium aber deutlich besser, als zum Beispiel Italien oder Spanien. Ein Vorteil ist in Deutschland, dass es eigentlich nur zwei Hersteller gibt. Aufgrund der Qualität, aufgrund von der Marke und dem Vertrauen in die Marke, haben wir schon Vorteile.
Viele Hersteller nutzen als Branding für ihre Kameras mittlerweile andere Hersteller wie Hasselblad, Leica oder Zeiss. Warum macht Samsung so etwas nicht?
Ich glaube es wäre zu hochnäsig zu sagen, “das brauchen wir nicht”. Für den Kunden ist aber nur das Gesamtsystem wichtig und da würde ich sagen, dass wir auf einemTop-Level sind.
Bei anderen Firmen ist es vielleicht auch wichtig, seine Marke mit der Kamerafirma bekannter zu machen. Bei uns wäre es eher so, dass die Kamerafirma von unserem Namen profitieren würde.
Produktankündigungen sind mittlerweile oft mehr als nur der Launch selber. Hersteller wie Google oder chinesische Unternehmen zeigen ihre Geräte auch schon vorab. Ist eine strenge Geheimhaltung bis Tag X noch der beste Weg, Geräte auf den Markt zu bringen?
Natürlich will man so ein bisschen Hype generieren. Außerdem will man natürlich, dass sich die alte Serie, die noch gut verkauft. Entsprechend möchte man so weit wie es geht das „Fallen lassen“ der alten Produkte hinauszögern. Natürlich haben wir unsere Produktzyklen, die werden schon sehr weit im Voraus geplant.
Da wird aber auch bis zum Ende gecheckt, ob alles in Ordnung ist, damit wirklich keine Bugs etc. zum Launch da sind. Von daher braucht man dann auch die Zeit bis zum Unpacked, damit man sichergehen kann, dass alles funktioniert. Die Geheimhaltung ist also dafür der beste Weg.
Natürlich geht das nicht immer gut, da gibt es diese cleveren Leute draußen, die ihre eigenen Crawler etc. haben. Wir sind da auf unsere Netzbetreiber und Partner angewiesen, die kriegen die Informationen schon zwei bis drei Wochen vor dem Event.
Die arbeiten wieder mit Agenturen, die dann das Material vorbereiten und die haben wieder eine Agentur. Da gibt es dann irgendwen da draußen, der versehentlich schonmal einen Link hochlädt und dann sind die Informationen schon im Netz.
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