Technologie

Apple will offenbar mehr Werbung auf dem iPhone einblenden

Apple, iPhone Werbung, iPhone, Werbung
unsplash.com/ Yiran Ding
geschrieben von Fabian Peters

Apple wittert offenbar das nächste große Geschäft. Denn Berichten zufolge will der US-Konzern künftig mehr Werbung auf dem iPhone und iPad schalten. Dabei hat Apple die Werbemöglichkeiten für andere Unternehmen im vergangenen Jahr erst eingeschränkt. Ein Widerspruch?

Auf der Suche nach neuen Einnahmequellen plant Apple offenbar mehr Werbung auf dem iPhone und iPad einzublenden. Dabei führte der US-Konzern im vergangenen Jahr eigentlich eine Funktion ein, die Werbung auf Apple-Geräte einschränken soll.

Mit dem sogenannten App Tracking Transparency (ATT) können User nämlich entscheiden, ob App-Betreiber ihr Nutzungsverhalten über andere Anwendungen und Websites verfolgen können. Die Maßnahme erschütterte damals die Online-Werbebranche.


Neue Stellenangebote

Growth Marketing Manager:in – Social Media
GOhiring GmbH in Homeoffice
Social Media und PR Specialist (m/w/d)
BeA GmbH in Ahrensburg
Social Media Manager B2B (m/w/d)
WM SE in Osnabrück

Alle Stellenanzeigen


App Tracking Transparency sorgt für massive Umsatzeinbrüche

Viele Unternehmen müssen seither auf wertvolle Daten verzichten, die oftmals Grundlage für ihre Werbeanzeigen waren. Das sorgte teilweise wiederum für massive Umsatzeinbrüche bei einigen Werbetreibenden.

Damals ließ Apple sich noch als Datenschützer feiern. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, will der US-Konzern seine eigenen Werbeanzeigen auf dem iPhone und iPad nun jedoch deutlich ausweiten. Vor dem Hintergrund der ATT-Funktion erscheint das schon fast widersprüchlich – aber der Reihe nach.

Apple will mehr Werbung auf dem iPhone und iPad einblenden

Bislang schaltet Apple auf dem iPhone und iPad vor allem Werbung in seinen hauseigenen Apps „Nachrichten“ und „Aktien“. In seinem App Store bewirbt das Unternehmen außerdem seine eigenen Apps. Beides geschieht in der Regel in Form von Display-Anzeigen.

Die Verlage in der Nachrichte-App erhalten wiederum eine finanzielle Beteiligung in unbekannter Höhe. Doch auch wenn sich die Werbung von Apple noch in Grenzen hält, stellt das Werbegeschäfte einen erheblichen Unterschied zu einer Zeit dar, in der Steve Jobs verkündete, dass es keine Werbung auf Apple-Geräten geben wird. Das war im Jahr 2011.

Nun will Apple sein Werbegeschäft weiter ausweiten. Ein ironisches Detail: Der US-Konzern setzt dabei auf Daten von anderen Diensten, um über entsprechende Anzeigen zu entscheiden. Nach besonders viel Datenschutz klingt das nicht.

Verschafft sich Apple einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz?

Apple-User können die Anzeigenpersonalisierung zwar deaktivieren, allerdings nutzt das Werbesystem des Unternehmens immer noch Daten wie Identitäten, Gerätetyp und Nutzungsverhalten. Im Gegensatz zu anderen Werbetreibenden, die dem ATT unterliegen, muss Apple seine User dabei nicht via Pop-up-Meldung um Erlaubnis fragen.

Das liegt laut Apple daran, dass der Konzern seine User nicht über andere Anbieter verfolgt. Bislang erstreckt sich Apples Werbegeschäft in diesem Bereich auf Anzeigen innerhalb der iOS-Suche, dem App Store und die hauseigenen Apps „Nachrichten“ und „Aktien“.

Blendet Apple bald Werbung in den Apps „Karten“, „Bücher“ und „Podcasts“ ein?

Laut Bloomberg will das Unternehmen diesen Sektor jedoch deutlich ausbauen. Demnach will Apple seine Einnahme mithilfe von Werbung auf dem iPhone und iPad in diesem Bereich verdreifachen. Dabei sei beispielsweise eine Ausweitung der Werbeanzeigen auf den hauseigenen Kartendienst denkbar.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass Apple Verleger dafür bezahlen lässt, ihre Produkte in den Apple-Apps „Bücher“ und „Podcasts“ zu bewerben. Die Frage dabei wird jedoch sein, ob Apple-User, die oft einen großen Wert auf Das Thema Datenschutz legen, bereit dazu sind mehr Werbung zu akzeptieren.

Auch interessant: 

Über den Autor

Fabian Peters

Fabian Peters ist seit Januar 2022 Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Redakteur und freier Autor tätig. Er studierte Germanistik & Politikwissenschaft an der Universität Kassel (Bachelor) und Medienwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin (Master).