Die Berliner Neobank Nuri hat Insolvenz angemeldet. Grund sind neben dem anhaltenden Kryptocrash auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg.
Nach langem Ringen um neue Investments hat die Berliner Kryptobank Nuri Insolvenz angemeldet. Das geht aus verschiedenen Medienberichten hervor. Demnach stellte die 2015 gegründete Krypto-Plattform am vergangenen Dienstag, dem 9. August 2022, einen entsprechenden Antrag beim Amtsgericht.
Krypto-Crash ist Schuld an Nuri-Insolvenz
Als Grund nannte Nuri die andauernden negativen Entwicklungen auf dem Krypto-Markt. Die Insolvenzverfahren mehrerer Krypto-Fonds hätten demnach sinkende Aktienkurse zur Folge gehabt.
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Dabei spielten laut Nuri auch die Nachwirkungen der Corona-Pandemie sowie der Krieg in der Ukraine eine Rolle. Die wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten, die sich nach dem Angriff Russlands auf den osteuropäischen Staat ergaben, setzten Start-ups im Allgemeinen unter Druck.
All diese äußeren Einflüsse hätten die Geschäftsentwicklung von Nuri nachhaltig belastet. Deshalb habe sich die Geschäftsführung der Kryptobank für die Anmeldung der Insolvenz entschieden.
Zuletzt hatte die Plattform etwa 200.000 Kund:innen und verwaltete ein Gesamtvermögen von rund 500 Millionen Euro. Nuri-Chefin Kristina Walcker-Mayer zeigt sich trotz Insolvenz dennoch positiv:
Wir sind zuversichtlich, dass das Insolvenzverfahren in der aktuellen Unternehmenssituation die beste Grundlage darstellt, um ein langfristig tragfähiges Sanierungskonzept zu entwickeln.
Kunden haben weiterhin Zugang zu ihren Konten
Kund:innen bräuchten sich wegen des Insolvenzverfahrens zunächst keine Sorgen zu machen, heißt es vonseiten Nuris. Die Zugänge zu Einlagen seien garantiert und Abhebungen jederzeit in vollem Umfang möglich.
Dies gelte sowohl für Euro-Guthaben auf den Bankkonten als auch für Kryptowährungen in den digitalen Geldbörsen. Auch die digitalen Investmentvehikel Nuri Pots seien gesichert. Die App und alle anderen Produkte und Dienstleistungen würden darüber hinaus ebenfalls bis auf Weiteres fortgeführt.
Die Zukunft von Nuri ist offen
Nuri ist das erste deutsche Fintech-Unternehmen, das den Schritt in die Insolvenz gehen muss. Laut Meinungen von Experten ist zudem völlig offen, wie die Zukunft der Krypto-Bank aussieht. Möglich sei, dass andere Fintechs und Banken sich die werthaltigen Teile Nuris ansehen und sie gegebenenfalls übernehmen.
Nuris Produkte und Dienstleistungen sind über die Solaris Bank geschützt, mit der die Krypto-Bank seit 2018 zusammenarbeitet. Die Plattform selbst hat keine Banklizenz.
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