Mit dem Google Pixel 6a hat Google ein neues Mitglied der Pixel-6-Reihe auf den Markt gebracht. Wir haben das preisgünstige Google-Smartphone genauer unter die Lupe genommen und ausführlich getestet.
Google Pixel 6a: Design und Verarbeitung
Das Google Pixel 6a ist das kleinste und günstigste Modell der Pixel-6-Serie, doch ähnelt optisch stark den teureren und größeren Brüdern. Vom Kamera-Design her gibt es sogar schon einen kleinen Ausblick auf die im Herbst anstehende Pixel-7-Reihe.
Wir haben nun ein Gerät vorliegen, das mit einem 6,1 Zoll kleinem Display und vergleichsweise dünnen Displayrändern daherkommt. Die Frontkamera sitzt mittlerweile in der Mitte des Displays und unterscheidet sich damit von dem letzten Pixel Gerät der A-Serie (Pixel 4a).
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Auf der Rückseite finden wir die beiden Kameras im “Kamera-Balken”, den Google erstmals mit der Pixel-6-Reihe eingeführt hat. Innerhalb des Balkens befinden sich die Kameras in einem kleinen Kreis. So soll es auch bei den kommenden Smartphones der Pixel-7-Serie sein.
Die Verarbeitung ist für den Preis hochwertig. Es wird zwar Plastik anstatt Glas auf der Rückseite verwendet, doch die Plastikrückseite ist hochwertig. Die Knöpfe lassen sich gut drücken und geben kein starkes Feedback wie bei anderen Geräten – beispielsweise dem OnePlus Nord 2T.
Google Pixel 6a: Das Display
Das Google Pixel 6a nutzt ein 6,1” kleines AMOLED Display mit 60 Hertz Bildwiederholrate. Das könnte im Jahr 2022 für einige wohl ein Dealbreaker sein, wenn sie die vorher schon einmal ein Bildschirm mit einer solch hohen Bildwiederholrate genutzt haben.
Wer bisher ein Gerät wie das Google Pixel 4a genutzt hat und mit der „geringeren“ Bildwiederholrate keinerlei Probleme hatte, den dürfte das nicht stören. Mit circa 1.200 Nits maximaler Helligkeit ist Display bei der Sommersonne gut sichtbar. Die Farben wirken ebenfalls sehr natürlich.
Mittelklasse-Typisch ist das Display flach und hat somit keinerlei „Edge“. Die Auflösung ist mit Full-HD-Plus schön scharf. Inhalte wie Videos oder Fotos sehen gut aus und durch seine geringe Größe nimmt das Google Pixel 6a nicht viel Platz in der Hosentasche ein. Wer aber ein „Mini-Kino“ sucht, der sollte sich eher das Pixel 6 Pro oder ein anderes „Flaggschiff“ anschauen.
Google Pixel 6a: Performance
Google vollzieht erstmals den Schritt einer günstigen A-Serie. Anstatt auf der Kamera liegt der Fokus in diesem Jahr dabei auf der Performance. Denn das Google Pixel 6a verfügt über den identischen Prozessor (Google Tensor) wie in den teureren Pixel-6-Geräten.
Das sorgt im Alltag für eine sehr schnelle Performance. Apps ruckeln nicht, Fotos werden schnell verarbeitet und Spiele laufen flüssig. Mit 6 Gigabyte RAM ist auch genügend Speicher vorhanden, um einige Apps im Hintergrund laufen zu lassen.
Tensor eignet sich aber nicht nur für die Alltagsaufgaben, sondern auch für die Pixel exklusiven Funktionen wie einem schnelleren Google-Assistenten, “Now Playing” Musikerkennung oder AI Fotobearbeitung.
Es gibt nur einerVersion mit 128 Gigabyte internem Speicher, dieser ist zudem nicht mit einer SD-Karte erweiterbar. Leider hat Google einige Funktionen der vergangenen Pixel-Geräte abgeschafft, zum Beispiel einen unendlichen Cloud-Speicher für Fotos.
Hervorzuheben ist der sehr gute Vibrationsmotor, der in dieser Preisklasse fast einzigartig ist. Der Fingerabdrucksensor ist eher unterdurchschnittlich, hat sich im Vergleich zum Google Pixel 6 aber leicht verbessert.
Google Pixel 6a: Sound
Das Google Pixel 6a verfügt über Stereo-Klang. Ein Lautsprecher sitzt in der Hörmuschel, der zweite am unteren Rahmen des Smartphones. Beide sorgen für einen vollen Klang, sodass Videos und Songs zufriedenstellend laufen. Wer aber Klangwunder erwartet, der wird enttäuscht.
Gerade Geräte aus der umliegenden Konkurrenz (Xiaomi, Samsung) haben noch bessere Lautsprecher in dieser Preiskategorie. Google hat hier jedoch Abstriche gemacht. Der Sound ist aber definitiv zufriedenstellend für den Preis.
Kameras
Die Kameras galten bisher immer als Paradedisziplin der Pixel-Geräte, gerade in der A-Serie. Wir haben aber im Google Pixel 6a nicht den 50 Megapixel Hauptsensor der Pixel 6 und 6 Pro Geräte verbaut, sondern weiterhin den 12,2 MP Sensor aus dem Pixel 3, 4 und 5. Dieser bekommt aber Unterstützung vom 12 MP Ultraweitwinkel Sensor der Pixel 6/Pro Serie.
Die Sensoren erledigen im Alltag einen sehr ordentlichen Job. Gerade was die Farben und die Schärfe angeht, leistet Google sehr gute Arbeit. Fotos sind hell und auch bei Nacht erstaunlich scharf. Es fehlt aber ein ordentlicher Zoom, denn mit zweifach optischem Zoom ist im Jahr 2022 die Konkurrenz definitiv schon auf einem anderen Niveau.
Generell hat es Google in diesem Bereich nun schwerer. Während das Pixel 4a in der damaligen Preisklasse in Sachen Fotografie ein ungeschlagener Platzhirsch war, ist die Konkurrenz von Samsung, OnePlus und Xiaomi inzwischen definitiv gleichauf.
Dafür legt Google mit AI nach. Funktionen wie das magische Radiergummi oder Real Tone (authentische Hautfarbe) heben das Gerät definitiv aus der Konkurrenz ab. Doch das dürfte für viele kein absolutes Kaufargument sein.
Wir haben euch eine Galerie an Fotos mit dem Pixel 6a zusammengestellt, diese könnt ihr hier einsehen
Die Porträts der Selfie-Kamera sind weiterhin eine Paradedisziplin der Google-AI, doch auch in diesem Bereich sind Samsung und Co. mittlerweile nicht mehr komplett abgeschlagen. Gerade auch was den Video-Bereich angeht, hat Google noch etwas aufzuholen.
Die Kamera des Google Pixel 6a gilt weiterhin als eine der Stärken des Smartphone. Sie ist aber nicht mehr der ungeschlagene Platzhirsch in dieser Preiskategorie.
Google Pixel 6a: Software
Eine der größten Stärken könnte für viele die Google-Software sein. Material You ist ein schöner Weg sein Gerät basierend auf den Farben des Hintergrundbildes anzupassen, doch viele Drittanbieter sind noch nicht auf den Zug der angepassten App-Icons aufgesprungen. Das sorgt für ein weiterhin bunten und unvollständigen Startbildschirm.
Eine ebenfalls hilfreiche Funktion ist die Live-Übersetzung von Apps, die auch offline Videos und Podcasts untertiteln kann. Leider sind weiterhin – wahrscheinlich aufgrund der Sprache und Regularien – viele Pixel Funktionen wie “Hold for Me” oder “Wait Times” nicht in Deutschland verfügbar.
Google selbst verspricht drei große OS-Upgrades pro Gerät und ganze fünf Jahre an Sicherheitsupdates. Damit ist Google der Spitzenreiter in Sachen Sicherheitsupdates. Bei den OS-Upgrades verspricht Samsung mittlerweile wiederum vier. Gerade durch den Tensor-Prozessor habe ich mir da mehr erhofft.
Google Pixel 6a: Akku
Das Pixel 6a hat einen 4410 mAh großen Akku, der nur mit 18 Watt per USB-C Kabel wieder geladen wird. Gerade die Konkurrenz von Xiaomi oder Samsung bietet hier schon einige schnellere Standards (25 Watt, 45 Watt, 67/65 Watt oder schon 120 Watt). Dadurch ist man fast zwei Stunden am Stecker. Wer aber über Nacht lädt, den dürfte das nicht stören.
Drahtloses Laden fehlt dem Gerät ebenfalls, doch das ist in der Preisklasse eher unüblich. Mit dem Akku stellt ein Tag in der Alltagsnutzung kein Problem dar. Vor allem die geringe Bildwiederholrate spart dabei viel Energie. Damit ist die Akkulaufzeit definitiv eine Stärke des Gerätes.
Fazit
Das Google Pixel 6a leitet einen neuen Weg der Google A-Serie ein. Anstatt auf eine überdurchschnittliche Kamera zu setzen, hat Google mit dem Google Tensor einen Flaggschiff-Prozessor in ein Mittelklasse-Smartphone gesteckt. Die Formel geht in vielen Bereich auf, denn die Performance im Alltag ist hervorragend. Fotos sehen mit den beiden Kamerasensoren ebenfalls sehr gut aus.
Der Akku ist für die Preisklasse gut. Es gibt jedoch einige Abstriche. Ein Display ohne hohe Bildwiederholrate ist in dieser Preisklasse nämlich unterdurchschnittlich. Außerdem fehlt eine höhere Speicherkonfiguration und die Möglichkeit zum schnellen Laden.
Wer ein besseres Display haben möchte, der könnte zum Google Pixel 6 greifen. Das Gerät kostet mittlerweile nur noch 100 Euro mehr und bietet auch drahtloses Laden an. Ansonsten ist das Google Pixel 6a aber ein gutes Smartphone für einen fairen Preis, vor allem wenn man die Google-Software mag.
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