Technologie

GM und Ford bringen Autos ohne Lenkrad auf die Straße

GM, Ford, Fahrzeuge ohne Lenkrad, Autonomes Fahren, Autos
Cruise
geschrieben von Beatrice Bode

GM und Ford wollen autonome Fahrzeuge ohne Lenkrad auf die Straßen bringen. Deshalb sind die beiden Automobilkonzerne derzeit auf der Suche nach einer Ausnahmegenehmigung für eine begrenzte Anzahl selbstfahrender Autos. Neben dem Lenkrad soll unter anderem auch das Bremspedal wegfallen.

Die beiden US-amerikanischen Automobilkonzerne General Motors (GM) und Ford wollen autonome Fahrzeuge ohne Lenkrad auf die Straßen bringen. Dafür haben sie die US-Autosicherheitsbehörde um eine Ausnahmegenehmigung für den Einsatz selbstfahrender Fahrzeuge gebeten.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, sollen neben dem Lenkrad auch andere Ausstattungselemente wie beispielsweise das Bremspedal wegfallen.


Neue Stellenangebote

Growth Marketing Manager:in – Social Media
GOhiring GmbH in Homeoffice
Social Media und PR Specialist (m/w/d)
BeA GmbH in Ahrensburg
Social Media Manager B2B (m/w/d)
WM SE in Osnabrück

Alle Stellenanzeigen


Das sind die Anträge von GM und Ford für Fahrzeuge ohne Lenkrad

Die Anträge von GM und Ford liegen der National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) vor und sind zudem der Öffentlichkeit zugänglich.

GM will ohne Lenkrad und Spiegel fahren

General Motors will laut Petition seinen kastenförmigen „Cruise Origin“ einsetzen. Das Fahrzeug ähnelt einem U-Bahn-Waggon und steuert ohne Lenkrad.

Konkreter bittet das Unternehmen die NHTSA darum, sechs Ausnahmen bezüglich der Ausstattung des Wagens zu machen. Neben dem Lenkrad sollen beispielsweise auch Spiegel, Blinker und Scheibenwischer wegfallen. Sie seien nur für Menschen erforderlich, hätten allerdings für ein autonomes Vehikel keinen Nutzen.

Um die Sicherheit in den selbstfahrenden Autos zu gewährleisten, müssten laut GM alle Passagiere vor dem Start der autonomen Fahrt angeschnallt werden.

Ford findet menschliche Fahrer:innen zu unsicher

Ford wiederum bittet um insgesamt sieben Ausnahmen hinsichtlich der gesetzlich festgelegten Fahrzeugsicherheitsstandards. Dazu gehören beispielsweise auch die Bremse, Rücklichter und Spiegel.

Der Automobilkonzern will dabei anscheinend selbstfahrende Hybrid-Elektrofahrzeuge einsetzen. Der Petition zufolge sollen Fords autonome Vehikel zur Entwicklung des SAE Level 4-Automatisierungstechnologie des Unternehmens verwendet werden. Das bedeutet, dass das Fahrzeug in bestimmten Situationen auch ohne menschliche Fahrer:innen fahren kann. Dabei sei die menschliche Kontrolle allerdings immer noch möglich und falle nicht komplett weg.

Allerdings erklärt das Unternehmen in seiner Petition, dass die Ausnahmen der Sicherheit dienen würden. Die Fahrzeuge sind nach Ansicht des Autobauers sicherer, wenn Menschen nicht in die autonome Technologie eingreifen können.

Fahrzeuge ohne Lenkrad von GM und Ford sollen Staus verhindern

Beide Automobilhersteller wollen jeweils 2.500 autonome Fahrzeuge pro Jahr auf die Straßen bringen. Die Autos ohne Lenkrad sollen dann für Mitfahrgelegenheiten sowie Lieferdienste im Einsatz sein.

Gleichzeitig betonen sowohl GM als auch Ford, dass sie nicht planen, die selbstfahrenden Autos auch an Verbraucher:innen direkt zu verkaufen. Als Argument für die Zulassung der Fahrzeuge ohne Lenkrad bringen beide Konzerne zudem an, dass die Weiterentwicklung automatisierter Fahrzeuge aus vielen verschiedenen Gründen im Interesse der Öffentlichkeit sei, wie beispielsweise um Staus zu verringern und die individuelle Mobilität zu verbessern.

US-Regierung kann Gesetze beugen, wenn triftige Gründe vorliegen

Die NHTSA ist befugt, Petitionen wie die von GM und Ford zu bewilligen und eine begrenzte Anzahl von Fahrzeugen, die ohne menschliche Kontrolle operieren, zuzulassen. Dabei müssen die Antragsteller:innen triftige Gründe für die gewünschten Ausnahmen anführen.

NHTSA-Administrator Steven Cliff teilte mit, dass die Behörde „jede Petition sorgfältig prüfen wird, um sicherzustellen, dass die Sicherheit Vorrang hat und um Überlegungen zum Zugang für Menschen mit Behinderungen, zur Gleichberechtigung und zum Umweltschutz einzubeziehen.“

Die Petitionen der beiden Automobilhersteller sind für insgesamt 30 Tage online, um der Öffentlichkeit die Möglichkeit zu geben, die Gesuche zu kommentieren.

Auch interessant: 

Über den Autor

Beatrice Bode

Beatrice ist Multi-Media-Profi. Ihr Studium der Kommunikations - und Medienwissenschaften führte sie über Umwege zum Regionalsender Leipzig Fernsehen, wo sie als CvD, Moderatorin und VJ ihre TV-Karriere begann. Mittlerweile hat sie allerdings ihre Sachen gepackt und reist von Land zu Land. Von unterwegs schreibt sie als Autorin für BASIC thinking.