Seit mehr als zwei Jahre begleitet uns die Corona-Warn-App im Alltag. Doch laut einer Spiegel-Recherche könnte die App ihren dritten Geburtstag nicht mehr erreichen. Die Hintergründe.
Seit dem 16. Juni 2020 steht die Corona-Warn-App für Android-Smartphones und iPhones zur Verfügung. Seither wurde sie mehr als 45 Millionen Mal heruntergeladen. Doch wie der Spiegel nun berichtet, sei die Zukunft der App ungewiss. Auf lange Sicht sei der Weiterbetrieb der App nicht gesichert.
Wie steht es um die Corona-Warn-App?
Die aktuell noch laufenden Verträge stehen bis Ende des Jahres. Danach könnte die App noch bis zum Mai 2023 verlängert werden. Gegenüber dem Spiegel sagt ein Sprecher des Gesundheitsministeriums, das Ministerium sei bestrebt, die App „letztmalig bis zum 31. Mai 2023“ zu verlängern.
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Das würde bedeuten, dass auch im dritten Coronaherbst und Winter die App über den Jahreswechsel hinaus einsatzbereit wäre.
Doch selbst das werde aktuell noch auf die „vergaberechtlichen und haushalterischen Erfordernisse“ geprüft. Dafür seien die Betreiber, also Telekom und SAP, gerade dabei, eine Budgetplanung zu erstellen.
Wie geht es für die App weiter?
Doch wie es danach weitergeht, ist bisher noch offen. Das liegt auch an den ursprünglichen Verträgen. Diese wurden 2020 mit der Option einer zweimaligen Verlängerung geschlossen. Ist diese Zeit erreicht, müssten neue Verträge geschlossen werden. Auch eine erneute Ausschreibung könnte nötig werden.
Lehnt das Gesundheitsministerium die Corona-Warn-App ab?
Hinter der baldigen Abschaltung der Corona-Warn-App könnte die Kostenstruktur stecken. Entwicklung und Betrieb der Anwendung haben nach Zahlen des Gesundheitsministeriums rund 150 Millionen Euro gekostet.
Wie der Spiegel weiter berichtet, drängen die Betreiber der App „auf ein Spitzengespräch auf Vorstandsebene mit Gesundheitsminister Lauterbach nach der Sommerpause“.
Denn ginge es nach den Betreibern könnte die mobile Anwendung durchaus weitergenutzt werden. Sie würden Nutzer:innen beispielsweise ermöglichen, ihre elektronische Patientenakte oder ein E-Rezept zu integrieren.
„Es wäre geradezu fahrlässig, dieses vorhandene Potenzial nicht weiterzunutzen“, zitiert der Spiegel aus einem internen Papier. Hierin schlagen die Betreiber unter anderem auch eine Weiterentwicklung zu einer Bürger-App vor. Hier könnten Nutzer:innen beispielsweise ihre digitale Bürgeridentität (e-ID) hinterlegen oder eine Wallet nutzen.
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