Der Gastanker Prism Courage ist das erste Schiff der Welt, das ohne Besatzung einen Ozean überquert hat. Innerhalb von 33 Tagen fuhr der Tanker dabei von Mexiko nach Südkorea. Die Hyundai-Tochter Avikus hat das Schiff entwickelt.
Niemand an Board; und trotzdem hat es die Prism Courage geschafft, ganz allein von Mexiko nach Südkorea zu fahren. Damit ist sie das erste Handelsschiff der Welt, das eigenständig einen Ozean überquert hat.
Entwickelt wurde der Gastanker von der Hyundai-Tochterfirma Avikus. Gemeinsam mit dem koreanischen Unternehmen SK Shipping wurde der Gastanker auf seine Reise geschickt.
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Und die begann am 1. Mai 2022 an der Südküste des Golfs von Mexiko. Innerhalb von 33 Tagen durchquerte das autonom gesteuerte Schiff den Panamakanal und erreichte schließlich den südkoreanischen Hafen in Boryeong. Damit legte der Gastanker ohne komplett ohne Besatzung rund 20.000 Kilometer Strecke zurück.
Das Schiff vermied autonom über 100 Kollisionen
Ganz ohne Navigation fuhr das Schiff allerdings nicht los. Die Steuerung übernahm das von Avikus entwickelte System HiNAS 2.0 (Hyundai intelligent Navigation Assistant System).
HiNAS ist ein auf Computer-Vision und KI-basierendes System. Mithilfe von AR-Bildern scannt es die Umgebung und gibt dabei wichtige Hinweise auf Wetterbedingungen. Außerdem berechnet es auch die Höhe der Wellen. Wenn das System andere Schiffe in der Nähe erkennt, gibt es wiederum entsprechende Steuerbefehle in Echtzeit ab.
Während ihrer Reise über den Ozean konnte die Prism Courage über 100 Mal eine Kollision mit anderen Schiffen verhindern. Dabei wurde das Handelsschiff vom American Bureau of Shipping (ABS) und dem Korea Register of Shipping (KR) überwacht.
Prism Courage: KI-System ist besser als ein Mensch
HiNAS 2.0 half der Prism Courage allerdings nicht nur in Sachen Navigation. Mit dem KI-System wählte das autonome Schiff zusätzlich die besten Routen für die Reise aus. Damit war es dem Gastanker möglich, die Treibstoffeffizienz um sieben Prozent zu steigern und Treibhausgasemissionen um etwa fünf Prozent zu reduzieren.
Mit der erfolgreichen autonomen Reise des Schiffes über den Ozean zeigte die Prism Courage ihren Entwickler:innen, dass das Navigationssystem funktioniert. Avikus plant nun, HiNAS 2.0 noch in diesem Jahr zu vermarkten. Dabei soll die Technologie Abhilfe in verschiedenen Bereichen der maritimen Mobilität leisten.
Einerseits können autonom navigierende Schiffe den herrschenden Arbeitskräftemangel in der Seeverkehrsbranche reduzieren. Andererseits sind sich die Entwickler:innen sicher, dass das KI-System die Sicherheit in der Schiffsfahrt verbessern könne, weil es die Möglichkeit menschlicher Fehler ausschließe.
Dabei solle die Technologie künftig nicht nur großen Handelsschiffen zur Verfügung stehen. Auch kleine Freizeitboote sollen mit dem Navigationssystem ausgestattet werden.
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