Streaminganbieter Netflix hat sich zu einer Zahlung von 55,8 Millionen Euro bereit erklärt, um Steuerschulden in Italien zu begleichen. Damit legt der US-Konzern einen Rechtsstreit mit der Mailänder Staatsanwaltschaft bei, die den Streaminganbieter aufgefordert hatte Steuern für die Jahre 2015 bis 2019 nachzuzahlen.
Netflix ist seit Ende 2015 in Italien aktiv und bietet seinen Streamingdienst italienischen Kund:innen an. Da der US-Konzern bis vor Kurzem jedoch keine Niederlassung in Italien hatte, weigerte sich das Unternehmen, in den Jahren 2015 bis 2019 in Italien Steuern zu zahlen.
Die Mailänder Staatsanwaltschaft leitete deshalb bereits vor rund drei Jahren Ermittlungen gegen Netflix ein. Die Behörde argumentierte, dass der US-Konzern auch trotz fehlender Niederlassung Steuern in Italien zahlen müsse. Die Nutzung der italienischen Infrastruktur, von Kabeln und Servern, käme einer physischen Präsenz gleich.
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Netflix zahlt 55,8 Millionen Euro Steuerschulden nach
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, haben der US-Konzern und die italienische Justiz den Rechtsstreit nun jedoch beigelegt. Die Mailänder Staatsanwaltschaft hätte den Streaminganbieter demnach zuvor zu einer Zahlung von 55,8 Millionen Euro verpflichtet, ohne den Namen des Unternehmens zu nennen.
Insidern zufolge handle es sich laut Reuters jedoch eindeutig um Netflix. Ein Unternehmenssprecher bestätigte das wiederum indirekt und äußerte, dass der US-Konzern froh sei, dass die Angelegenheit abgeschlossen werden könne. Er ergänzte:
Wir haben den ständigen Dialog und die Zusammenarbeit mit den italienischen Behörden aufrechterhalten und sind weiterhin der Meinung, dass wir in voller Übereinstimmung mit den italienischen und internationalen Vorschriften gehandelt haben
Italien holt Milliarden Steuerschulden von US-Konzernen ein
Dem Vernehmen nach würde die Zahlung der Schuldsumme von 55,8 Millionen Euro sowohl Steuern, Strafen als auch Zinsen abdecken. Vor dem Hintergrund des Rechtsstreits mit der Mailänder Staatsanwaltschaft hat Netflix mittlerweile ein Büro in der italienischen Hauptstadt Rom eröffnet.
Laut einer offiziellen Pressemitteilung beschäftigt der Streaminganbieter dort rund 70 Mitarbeitende, die sich ausschließlich um den italienischen Markt und entsprechende Produktionen kümmern. Bereits zuvor hat die italienische Justiz gegen Tech-Giganten wie Apple, Amazon und Meta wegen Steuerhinterziehung ermittelt und die US-Konzern in Summe zu einer Zahlung von mehreren Milliarden Euro verpflichtet.
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