Eine Maske für Kühe des britischen Start-ups ZELP ist eines von vier Produkten, die mit einem Klimaschutzpreis ausgezeichnet wurden. Die Rindermaske fängt Methangas auf, das durch Kuh-Rülpser freigesetzt wird.
Die Maskenpflicht könnte wieder hoch aktuell werden: diesmal allerdings für Kühe. Denn das britische Start-up ZELP hat eine Schutzmaske für Rinder entwickelt.
Die neue Technologie soll dabei helfen, das Methangas, das ausgestoßen wird, wenn Kühe rülpsen, zu neutralisieren. Dafür erhielten die Entwickler:innen vor Kurzem den Klimaschutzpreis „Climate Design Award“.
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Deshalb sollten Kühe beim Rülpsen eine Maske tragen
ZELP steht dabei für „Zero Emissions Livestock Project“, zu deutsch also Null-Emissions-Viehzucht-Projekt. Und genau darum geht es dem britischen Start-up auch.
Einem Bericht der Tagesschau zufolge produziert eine Kuh über das Jahr hinweg etwa 100 Kilogramm Methan. Das Gas ist dabei etwa zehn- bis zwanzigmal schädlicher als Kohlenstoffdioxid.
Kühe gelten wegen des Methanausstoßes deshalb als Klimabelastung. Die neue Technologie aus Großbritannien will das nun jedoch ändern. Die Masken für Kühe können nämlich das ausgestoßene Methan neutralisieren.
So funktioniert die Maske für Kühe
Bereits während seines Masterstudiums am Londoner Royal College of Art begann ZELP-Gründer Francisco Norris an den Kuhmasken zu arbeiten. Denn obwohl Forscher:innen bereits an Lösungen für die schädlichen Kuhrülpser arbeiteten, konzentrierten sich die bisherigen Ideen auf Futtermittelzusätze, um die Emissionen zu verringern.
ZELPS Produkt schlägt eine andere Richtung ein. Die Kuhmaske fängt das Methangas bei jedem Rülpsen direkt auf. Dabei wird das ausgeatmete Methan durch einen katalytischen Mechanismus geleitet. Der wiederum oxidiert das Gas, wobei eine Kombination aus CO2 und Wasserdampf entsteht.
Dieser Vorgang kann den Methanbeitrag der Kühe zur globalen Erwärmung erheblich reduzieren. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, könnte die innovative Rindermaske die Methanemission aus den Kuhrülpsern sogar um 50 Prozent senken.
Ein entsprechendes Energierückgewinnungssystem ermöglicht es den Nutzer:innen der Kuhmasken darüber hinaus, die Energie aus der kontinuierlichen Methanoxidation wiederzuverwenden. Dadurch wird der Bedarf von Batterien beispielsweise erheblich gesenkt.
Darum geht es beim dem Klimaschutzpreis
Gemeinsam mit dem Royal College of Art wird der Klimaschutzpreis im Rahmen des „Terra Carta Design Labs“ vergeben. Zum Gremium gehören dabei neben Prince Charles auch Apples ehemaliger Designchef Sir Jony Ive.
Mit der Gründung des „Terra Carta Design Lab“ soll ein Hinweis darauf sein, sich auf die kreative Zusammenarbeit zwischen Kunst, Wissenschaft, Design und Technik zu konzentrieren, um glaubwürdige und nachhaltige Lösungen für die Klimakrise zu finden. Neben der Maske für Kühe erhielten außerdem noch drei weitere innovative Entwicklungen einen Preis.
Dazu gehört eine Technologie zum Auffangen von Mikroplastik aus Autoreifen sowie eine Samenschote aus Lebensmittelabfällen, die der Wiederaufforstung dienen soll. Der vierte Preis ging an ein Unternehmen, das chemikalienfreies, zu 100 Prozent recycelbares Textil für wasserdichte Outdoor-Bekleidung entwickelt hat.
Trotzdem bleiben die Rindermasken wohl die erstaunlichste Erfindung. Wenn wir Menschen also langsam unsere Masken wieder an den Nagel hängen, könnte der Anblick von Gesichtsmasken bei Kühen ganz alltäglich werden.
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