Videospiele können sich positiv auf die Intelligenz von Kindern auswirken, wie eine aktuelle Studie herausgefunden hat. Der Konsum sozialer Medien hat diesen positiven Effekt hingegen nicht.
Im Jahr 2021 haben 72 Prozent der Jugendlichen im Alter von 12 bis 19 Jahren täglich oder mehrmals in der Woche digitale Spiele gespielt. Die Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozentpunkte gestiegen.
Zwölf Prozent der Befragten der JIM-Studie 2021 haben sogar mehr als vier Stunden täglich mit Computer- oder Konsolenspielen verbracht.
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Eine Studie des schwedischen Karolinska-Instituts und der Vrije Universität Amsterdam hat nun herausgefunden, dass sich dieses Verhalten positiv auf die Intelligenz der Kinder und Jugendlichen auswirken kann.
Welche Auswirkungen haben Videospiele auf die Intelligenz von Kindern?
Das schwedische Karolinska-Institut und die Vrije Universität Amsterdam haben das Spieleverhalten von mehr als 9.000 Jungen und Mädchen aus den USA analysiert.
In der Studie wurde untersucht, inwieweit sich die Gewohnheiten der Neun- und Zehnjährigen auf ihre Intelligenz ausgewirkt hat. Die Forschenden kamen zu dem Ergebnis, dass sich die kognitiven Fähigkeiten durch die mit Videospielen verbrachte Zeit verbessert haben.
In einer Nachuntersuchung nach zwei Jahren wurden ebenfalls noch einmal 5.000 Kinder untersucht. Dabei wurden die psychologischen Tests wiederholt. Diese zweite Untersuchung hat es den Forscher:innen ermöglicht, die Entwicklung der Intelligenz über einen längeren Zeitraum zu überwachen.
Im Schnitt haben die Kinder 2,5 Stunden am Tag vor dem Fernseher, eine halbe Stunde in sozialen Netzwerken und eine Stunde mit Videospielen verbracht. Die Ergebnisse der Studie haben nun gezeigt, dass mehr Zeit mit Spielen eine größere Auswirkung auf die Intelligenz der Kinder hatte.
Bei den Kindern, die mehr Videospiele als der Durchschnitt gespielt haben, hat sich die Intelligenz um etwa 2,5 IQ-Punkte mehr als beim Durchschnitt gesteigert.
Gilt das auch für Fernsehen oder Social Media?
Die positiven Effekte des Gamings lassen sich aber nicht auf andere Aktivitäten vor dem Bildschirm übertragen. So kann ein Zusammenhang beim Fernsehen oder in sozialen Netzwerken nicht hergestellt werden.
Doch wer nun vermutet, dass Social Media einen negativen Effekt hat, liegt falsch. Denn hier gibt es laut Studie weder positive noch negative Effekte.
Videospiele: Welche Defizite hat die Studie?
Während die Studie die Auswirkungen auf die Intelligenz der Kinder untersucht hat, blieben weitere Faktoren unbeachtet.
„Wir haben die Auswirkungen des Bildschirmverhaltens auf die körperliche Aktivität, den Schlaf, das Wohlbefinden oder die schulischen Leistungen nicht untersucht, so dass wir dazu nichts sagen können“, sagt Torkel Klingberg, Professor für kognitive Neurowissenschaften am Department of Neuroscience des Karolinska Institutet.
Unsere Ergebnisse stützen die Behauptung, dass die Zeit am Bildschirm die kognitiven Fähigkeiten von Kindern im Allgemeinen nicht beeinträchtigt und dass das Spielen von Videospielen sogar die Intelligenz fördern kann.
Damit bestätigen die Forscher:innen andere Studien, die die Abhängigkeit der Intelligenz von von Umweltfaktoren zeigen.
Torkel Klingberg will mit seinen Kolleg:innen nun „die Auswirkungen anderer Umweltfaktoren untersuchen“. Er wolle prüfen, wie „die kognitiven Auswirkungen mit der Entwicklung des kindlichen Gehirns zusammenhängen“.
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