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Live-Untertitel, Türerkennung und Co.: Apple stellt neue Funktionen vor

Apple, Barrierefreiheit, Funktionen
Apple
geschrieben von Beatrice Bode

Noch in diesem Jahr will Apple eine Reihe neuer Funktionen einführen. Dazu gehören unter anderem Live-Untertitel und eine automatische Türerkennung. Sie sollen es Menschen mit Behinderung ermöglichen einfacher zu navigieren, sich zu vernetzen und zu kommunizieren. 

Türerkennung, Live-Untertitel und das sogenannte Apple Watch Mirroring: Das sind nur einige der neuen Funktionen, die Apple noch in diesem Jahr einführen will, um für mehr Barrierefreiheit auf dem iPhone zu sorgen.

In einer offiziellen Pressemitteilung stellte der US-Konzern die neuen Features vor und kündigte ein Release für das laufende Jahr an. Die Funktionen sollen vor allem blinde, sehbehinderten, gehörlosen und schwerhörigen Menschen dabei helfen zu navigieren, sich zu vernetzen und zu kommunizieren.


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Live-Untertitel und Co: Das sind die neuen Apple-Funktionen

Die neuen Barrierefreiheitsfunktionen kombinieren laut Apple die neuesten Technologien aus den Bereichen Hardware, Software und maschinelles Lernen. Demnach sollen unter anderem blinde und gehörlose Menschen sowie Menschen mit körperlichen und motorischen Einschränkungen von den Neuerungen profitieren.

Türerkennung für blinde und sehbehinderte Nutzer:innen

Mit Apples Türerkennung will das Unternehmen vor allem blinden Menschen oder Sehbehinderten unterstützen. Die Funktion soll Nutzer:innen dabei helfen, bei Ankunft an einem neuen Ziel eine Tür zu finden.

Dabei teilt die Anwendung mit, wie weit die jeweilige Tür entfernt ist und ob sie oeffen oder geschlossen ist. Außerdem werden Nutzer:innen darüber informiert, ob sie Drücken, Ziehen oder einen Knopf bedienen müssen, um die Tür zu öffnen.

Darüber hinaus soll die Türerkennung auch Zeichen und Symbole im Umkreis der Tür erfassen können – beispielsweise eine Zimmernummer oder den Hinweis für einen barrierefreien Eingang.

Dabei kombiniert die Funktion die Leistung von LiDAR, der Kamera und maschinellem On-Device Lernen. Neben dieser neuen Navigationsfunktion können Menschen mit Sehbehinderung auch die akustische und haptische Feedbackfunktion von Apples Karten-App nutzen, um per Apple VoiceOver den Startpunkt für eine Wegbeschreibung zu finden.

Physische und motorische Bedienungshilfen für die Apple Watch

Mit der Funktion Mirroring soll die Apple Watch künftig zugänglicher für Menschen mit motorischen oder körperlichen Einschränkungen werden. Dabei können Nutzer:innen das Gerät per iPhone fernsteuern.

Dabei können sie Funktionen des iPhones wie Sprachsteuerung und Schaltersteuerung verwenden. Außerdem können User Eingaben beispielsweise per Sprachbefehl, Soundaktion oder Head-Tracking durchführen, ohne das Display berühren zu müssen.

Quick Actions

Menschen, die nur eingeschränkt dazu in der Lage sind, ihre Hände zu benutzen, können in Zukunft auch von den sogenannten Quick Actions Gebrauch machen.

Dabei können User durch das zweifache Zusammendrücken ihrer Finger unter anderem einen Anruf annehmen oder beenden, Benachrichtigungen abweisen oder ein Foto aufnehmen.

Die neuen Quick Actions basieren auf der Apple-Technologie „Assistive Touch“, die es Menschen möglich macht, ihre Apple Watch allein durch das Zusammendrücken der Finger oder dem Ballen der Faust zu bedienen.

Live-Untertitel auf iPhone, iPad und Mac

Für Menschen mit Hörbehinderung führt Apple Live-Untertitel für iPhone, iPad und Mac ein. Die neue Funktion untertitelt also Audio-Inhalte wie beispielsweise Telefonate, Facetime-Anrufe oder auch Social Media-Apps in Echtzeit.

Laut Apple lässt die neue Funktion auch auf Gespräche „mit jemandem neben Ihnen“ anwenden. Bei Live-Untertiteln kann die Schriftgröße zudem nach Belieben angepasst werden, um das Lesen zu erleichtern.

Die Funktion soll auch Gruppenanrufe für Menschen mit eingeschränktem Hörvermögen angenehmer gestalten, da den Gesprächsteilnehmer:innen automatisch transkribierte Dialoge zugewiesen werden. Nutzer:innen können bei Anrufen auf dem Mac außerdem Antworten eintippen, die den anderen dann in Echtzeit laut vorgelesen werden.

VoiceOver bekommt mehr Sprachen

Die bildschirmlesende Funktion „VoiceOver“ kann Inhalte ab sofort in 20 Sprachen vorlesen. Dazu gehören neuerdings beispielsweise auch Bengalisch, Bulgarisch, Katalanisch oder Vietnamesisch.

Außerdem können sich Nutzer:innen zwischen Dutzenden neuen Stimmen entscheiden. Darüber hinaus fügt Apple ein neues Textprüfungswerkzeug hinzu, um häufige Formatierungsfehler wie doppelte Leerzeichen oder falsch gesetzte Großbuchstaben zu erkennen und zu korrigieren.

Blinden und sehbehinderten Menschen soll das Verfassen von Dokumenten oder E-Mails somit erleichtert werden.

Weitere Funktionen im Überblick_

  • Per „Buddy Controller“ können Nutzer:innen eine andere Person bitten, ihnen bei einem Spiel zu helfen, indem mehrere Controller verbunden werden können, um zu spielen.
  • „Siri Pause Time“ gibt Menschen mit Sprachbehinderung mehr Zeit, bevor Siri auf eine Anfrage antwortet.
  • Mit dem Rechtschreibemodus können Nutzer:innen benutzerdefinierte Schreibweisen Buchstabe für Buchstabe diktieren.
  • Die Geräuscherkennung kann spezifisch auf Anwender:innen abgestimmt werden, sodass Geräusche erkannt werden, die für die jeweilige Person speziell wichtig sind, wie beispielsweise die Türklingel oder bestimmte Geräte in der Wohnung.
  • Apple Books wird in Zukunft mehr barrierefreie Themen anbieten und Anpassungsoptionen einführen. Dazu gehören beispielsweise fett gedruckter Text oder benutzerdefinierter Abstand von Zeilen, Zeichen oder Wortabständen.

Die neuen barrierefreien Funktionen stellt Apple pünktlich zum „Tag zur Förderung der Barrierefreiheit“ am 19. Mai 2022 vor. Er dient dazu, das Bewusstsein für den digitalen Zugang und die Inklusion von mehr als einer Milliarde Menschen mit Behinderungen weltweit zu schärfen und zu feiern. Laut Apple sollen alle neuen Features im Laufe des Jahres nach und nach in Form von Updates released werden. Aktuell stehen die Funktionen noch nicht zur Verfügung.

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Über den Autor

Beatrice Bode

Beatrice ist Multi-Media-Profi. Ihr Studium der Kommunikations - und Medienwissenschaften führte sie über Umwege zum Regionalsender Leipzig Fernsehen, wo sie als CvD, Moderatorin und VJ ihre TV-Karriere begann. Mittlerweile hat sie allerdings ihre Sachen gepackt und reist von Land zu Land. Von unterwegs schreibt sie als Autorin für BASIC thinking.