Die meisten Arbeitnehmer:innen kennen das Gefühl, etwas verändern zu wollen. Das Problem: Zunächst müssen wir unseren Chef überzeugen. Dabei gibt es bei Mentoren und Coaches einige Tricks, wie du Ideen in den Köpfen von anderen Menschen platzierst – und zwar unbemerkt.
Gibst du dich mit allen Entscheidungen und Anordnungen auf der Arbeit einfach zufrieden? Dann mag dich dein Chef mit Sicherheit. Schließlich ist der Umgang mit dir einfach und von dir wird keine Gefahr – in welcher Art und Weise auch immer – ausgehen.
Anders sieht es bei Charakteren aus, die sich nicht mit dem Status quo abfinden können. Das sind oftmals solche Menschen, die einen großen Drang nach Veränderung in sich tragen und immer auf der Suche nach der besten Lösung sind.
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Die Angst vor dem Neuen
Eben jene Menschen werden von ihren Vorgesetzten häufig mit dem Spruch „Das haben wir schon immer so gemacht.“ abgefertigt. Das ist einerseits sehr frustrierend, allerdings andererseits kein Grund aufzugeben.
Denn zunächst einmal ist die Angst vor dem Neuen, vor dem Unbekannten natürlich und naturwissenschaftlich belegt. Schon im Jahr 1852 verwendete der Theologe und Wissenschaftler Friedrich Erdmann Petri den Begriff der Neophobie.
Das Wort Neophobie setzt sich aus zwei griechischen Begriffen zusammen, die übersetzt „Neu“ und „Angst“ bedeuten, und steht stellvertretend ein Stück weit für den angeborenen Schutzmechanismus, der uns vor neuartigen Dingen und fremden Personen warnt.
Allerdings zeigt beispielsweise eine medizinische Studie aus dem Jahr 2003, dass Laborraten, die neugierig sind, im Durchschnitt 701 Tage gelebt haben. Eben jene Tiere mit einer Veranlagung zur Neophobie kamen lediglich auf eine durchschnittliche Überlebenszeit von 599 Tagen.
Chef überzeugen? Aggressive Konfrontation vermeiden
Es ist also von Natur gegeben, dass wir Menschen uns vor dem Neuen zunächst einmal verwehren. Ein Gefühl, das sicherlich jeder von uns schon einmal gefühlt hat. Dieser Prozess gilt selbstverständlich auch für neue Ideen.
Deshalb ist es für dich als Arbeitnehmer, der seinen Chef überzeugen will, zunächst einmal von entscheidender Bedeutung, dass du die direkte Konfrontation vermeidest.
Was bedeutet das? Du solltest deine Idee unter keinen Umständen direkt aussprechen oder gar als Gegenargument in einer Streitsituation anbringen. Denn wenn wir eine Meinung wahrnehmen, die wir nicht teilen, blockieren wir sie zunächst einmal ab – unabhängig davon, ob sie gut oder schlecht ist.
Naivität ist Trumpf
Es mag zunächst verwundern, dass du deine Idee nicht direkt ansprechen sollst. Doch dafür gibt es einen guten Grund, den dir jeder Mentor, Mediator oder Coach früher oder später verraten wird. De facto geht es darum, dass du deine Idee unbemerkt in den Köpfen deiner Kolleg:innen oder deiner Vorgesetzten platzierst.
Dabei wiederum ist der klischeebehaftete Spruch „Sei schlau, stell dich dumm.“ ein guter Wegweiser. Wenn du deinen Chef überzeugen willst, solltest du dich zunächst naiv und zweifelnd präsentieren.
Du kannst beispielsweise auf einen existierenden Missstand hinweisen und um ein Gespräch bitten. In diesem Gespräch präsentierst du deine Idee, die das Problem löst. Allerdings solltest du diese Idee nicht aufzwingen, sondern vielmehr offen in den Raum stellen oder dich dabei sogar noch hinterfragen.
Auf diese Art und Weise gibst du deinem Vorgesetzten die Möglichkeit, dass er deine Idee, die du als Frage oder Impuls in den Raum gestellt hast, für gut befindet und anschließend umsetzt. So kann es dir gelingen, dass deine Kolleg:innen und Vorgesetzten glauben, dass sie eine Idee hatten, die eigentlich deine Idee war.
Kein Platz für Egoismus
Wenn du deine Ideen mit dieser kommunikativen Taktik platzieren möchtest, musst du dir allerdings über einen Umstand bewusst sein: In der Regel wirst du nicht den Ruhm dafür ernten. Stattdessen wird sich (wahrscheinlich) dein Chef mit dieser Idee rühmen.
Egoistisch veranlagte Menschen könnten damit schnell Probleme bekommen. Bevor du deinen Chef überzeugen willst, indem du ihn sozusagen unterbewusst manipulierst, musst du dich damit abfinden, dass dein Lohn ist, dass deine Idee umgesetzt wird – und jemand anderes dafür gefeiert wird.
Ebenso wichtig ist: Jeder Mensch kommuniziert auf unterschiedliche Art. Dementsprechend gibt es kein kommunikatives Erfolgsrezept, das immer funktioniert. Allerdings stellen die genannten Methoden eine gute Möglichkeit dar, um deine Ideen gezielt zu platzieren. Dass die Umsetzung schlussendlich erfolgt – dafür gibt es keine Garantie.
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