Ein italienisches Start-up will durch den Einsatz von CO2 Energie in ertragreichen Zeiten abspeichern und bei Bedarf wieder in das Stromnetz einspeisen.
Der Strommix der Zukunft besteht im Idealfall ausschließlich aus nachhaltiger Energie. In Deutschland sind wir jedoch noch zu stark von der Kohle abhängig. Um unsere Klimaziele zu erreichen, ist ein baldiger Ausstieg also unanfechtbar. Doch Sonne oder Wind sind nicht permanent verfügbar.
Die Versorgung mit Energie muss trotzdem gewährleistet sein. Moderne Energiespeicher sind daher für die kommenden Jahrzehnte gefragt wie nie. Lithium-Ionen-Batterien sind dabei nicht immer die ideale Lösung. Die etablierte Technologie ermöglicht zwar das schnelle Abspeichern und Abrufen von Strom, trotzdem haben die Akkus einige Schwächen.
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Diese reagieren besonders sensibel auf Umgebungstemperaturen und sind pro Kilowattstunde mit 300 US-Dollar vergleichsweise teuer. Ein italienisches Start-up will daher Kohlenstoffdioxid (CO2) als nachhaltigen Energiespeicher verwenden.
CO2 als günstiger und versorgungssicherer Energiespeicher
CO2 und nachhaltig: Das hört man selten in einem Satz. Das Start-up Energy Dome möchte das ändern und das Gas zum Speichern überschüssiger Energie nutzen. Dazu macht man sich eine besondere Eigenschaft des CO₂ zunutze. Denn unter Druck verflüssigt sich das Gas relativ schnell. Normale Umgebungstemperaturen reichen für diesen Prozess bereits aus.
Ein Kompressor komprimiert im ersten Schritt dabei das Kohlenstoffdioxid. Ein Rohrsystem presst dann das verflüssigte Gas in kleine Stahltanks. Als Nebenprodukt entsteht Hitze, diese speichert das System ebenfalls in einem isolierten Bereich ab.
Sobald der Bedarf an Energie ansteigt, nutzt die Anlage die abgespeicherte Wärme und dekomprimiert das CO₂. Ein Generator wird durch das zum Gas gewordene Kohlenstoffdioxid angetrieben und erzeugt so Strom.
Speicherung über Kohlenstoffdioxid erfordert weniger Platz und Energie
Die Technik hat mehrere Vorteile. Im Vergleich zu Lösungen, bei denen Luft als Speicher dient, ist der Platzbedarf gering. Durch die Nutzung der Umgebungstemperatur ist der Energiebedarf gleichzeitig vernachlässigbar. Produzieren Windkraft- oder Solaranlagen Energie, dann könnte diese direkt vor Ort in die Speicher fließen.
In einer ersten Hochrechnung liegt der Preis pro Kilowattstunde bei 200 US-Dollar. Damit ist die Technologie schon heute rentabler als die Nutzung von Lithium-Ionen-Akkus. Mit einer Skalierung dürfte dieser Wert aber langfristig weiter sinken.
Das Start-up rechnet mit einer Speicherkapazität von fünf Megawattstunden bei der ersten Pilot-Anlage. Einmal kommerzialisiert dürften dann Konstruktionen mit einer Kapazität von 200 Megawattstunden folgen. Es wird also spannend zu beobachten, welche Erfahrungen man ab 2023 in Italien macht.
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