Das US-amerikanische Start-up Oceanix entwickelt momentan eine neue Bauweise für Städte, um mit dem steigenden Meeresspiegel zurechtzukommen. Im Rahmen des Projekts sollen schwimmende Stadtviertel entstehen. Südkorea könnte dabei Pionier für weitere Projekte und Küstenstädten sein.
Was passiert eigentlich mit küstennahen Städten durch die Folgen des Klimawandels? Diese Frage stellen sich einige Städteplaner bereits seit Jahren. Schließlich könnten durch den steigenden Meeresspiegel in den kommenden Jahrzehnten ganze Landstriche verschwinden.
800 Millionen Menschen leben neusten Erhebungen zufolge aktuell in Städten, deren Wasserspiegel wohl um mehr als 50 Zentimeter zunehmen wird – Tendenz steigend. Für all diese Menschen braucht es eine Lösung, damit sie auch im Jahr 2050 noch ein Dach über dem Kopf zu haben.
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Das US-amerikanische Start-up Oceanix aus New York hat sich diesem komplexen Problem deshalb angenommen und Berichten zufolge einen ersten Lösungsvorschlag ausgearbeitet. Die betroffenen Regionen sollen dafür künftig auf dem Wasser treiben. Die Stadt Busan in Südkorea soll dabei in absehbarer Zeit als Pilotprojekt dienen.
Oceanix: Schwimmende Gebäudekomplexe auf Betonplattformen
Viele Städte versuchen momentan noch, verlorene Flächen durch das Aufschichten von Landmassen wieder zurückzugewinnen. Das erweist sich aber nicht immer als gute Idee. Denn beispielsweise wird die Biodiversität gestört und gleichzeitig eine natürliche Schutzschicht vor Fluten abseits der Küsten zerstört.
Der neue Ansatz von Oceanix setzt jedoch auf eine andere Bauweise: Häuser, die auf im Meeresboden verankerte Betonplattformen gebaut werden. Die schwimmenden Gebäude steigen und sinken so mit jeder Ebbe und Flut. Da normaler Beton nicht gerade nachhaltig ist, möchte das Start-up auf ein Material namens Biorock setzen.
Dieses entzieht dem Wasser Mineralien und bietet somit Algen und anderen Pflanzen einen Nährboden zum wachsen. An der Basis sollen sich so außerdem neue maritime Lebensräume bilden.
Oceanix entwickelt sich selbst versorgende Viertel
Grundsätzlich will das Unternehmen die entstehenden Stadtviertel an die bereits existierende Infrastruktur anschließen. Trotzdem sollen sich die neuen Inseln vollkommen autark selbst versorgen können. Solar- und Windkraftanlagen generieren dabei kontinuierlich Strom, der in Batterien abgespeichert wird und so auch zu ertragsarmen Zeiten zur Verfügung steht.
Die schwimmenden Stadtvierte sollen zudem Regenwasser sammeln, um es anschließend für die Verwendung im Haushalt aufzubereiten. Auch Büroflächen befinden sich in Planung. Die dort lebenden Menschen sollen diese zu Fuß erreichen können.
Momentan prüft Südkorea noch, ob sich der Bau, wie das von Oceanix geplant, umsetzen lässt. Wenn die regulatorischen Hürden einmal überwunden sind, sollen die Arbeiten bereits in circa vier bis fünf Jahren komplett abgeschlossen sein. Eine Idee, die auch als Vorbild für anderen Regionen dienen könnte.
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