Die Gewerkschaft Verdi hat für den 2. Mai 2022 zu Streiks an sieben deutschen Amazon-Standorten aufgerufen. Ziel sei es, gegen die „Überwachung und Verhaltenskontrolle durch Amazon“ vorzugehen. Außerdem will Verdi einen Flächentarifvertrag durchsetzen.
Nur einen Tag nach dem internationalen Tag der Arbeit hat die Gewerkschaft Verdi für den 2. Mai 2022 zu Streiks an sieben deutschen Amazon-Standorten aufgerufen. Ziel der Proteste sei es, einen flächendeckenden Tarifvertrag durchzusetzen, damit Amazon-Angestellte künftig nach dem Tarif für den Einzel- und Versandhandel bezahlt werden.
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) will beim US-Versandhändler laut eigenen Angaben außerdem einen Tarifvertrag für „Gute und Gesunde Arbeit“ durchsetzen. Die Streiks sollen zudem ein Zeichen gegen die „ständige Überwachung und Verhaltenskontrolle durch Amazon“ setzen.
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Verdi ruft zu Streiks an 7 deutschen Amazon-Standorten auf
Der Tarifkonflikt bei Amazon hält mittlerweile seit dem Jahr 2013 an. Im schwelenden Streit ruft die Gewerkschaft Verdi die Angestellten an sieben deutschen Amazon-Standorten nun erneut zum Streik auf. Die Proteste sollen am 2. Mai 2022 beginnen und laut Verdi teilweise mehrere Tage andauern.
Ziel sei es demnach, sowohl einen flächendeckenden Tarifvertrag nach dem Tarif für den Einzel- und Versandhandel durchzusetzen, als auch ein Zeichen gegen Verhaltenskontrollen und Überwachung zu setzen. In einer internationalen Aktion haben Amazon-Angestellte außerdem Auskunft über die vom US-Konzern über sie erhobenen Daten beantragt.
Verhaltenskontrollen und Überwachung
Sie stützen sich dabei auf die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der Europäischen Union. Christy Hoffman, Generalsekretärin der Internationalen Dienstleistungsgewerkschaft UNI Global Union erklärte dazu:
Wir wissen, dass das Unternehmen seine Angestellten ausspioniert hat. Die Beschäftigten haben ein Recht darauf zu wissen, ob Amazon Video- und Audioaufnahmen, Informationen aus den sozialen Netzwerken, über eine Gewerkschaftsmitgliedschaft oder andere personenbezogene Daten sammelt und damit die EU-Datenschutzgesetze verletzt.
Amazon: Gewerkschaft fordert Tarifvertrag
Die Angestellten des US-Versandhändlers in Deutschland kämpfen bereits seit Jahren für rechtsverbindliche Tarifverträge – vor allem da ihre Ausgaben und Aufwände steigen. Viele Mitarbeiter:innen sind nämlich auf ein Auto angewiesen, um zu den Niederlassungen des Unternehmens, die sich oftmals außerhalb großer Städte befinden, zu gelangen.
Doch trotz Rekordgewinnen verweigert der Konzern den Beschäftigten laut Verdi weiterhin „zuverlässige, tarifvertraglich abgesicherte Einkommenssteigerungen“. Die Gewerkschaft hat deshalb nun erneut zu Streiks aufgerufen, nachdem es bereits im März zu Protesten kam.
Amazon verweist in dem Konflikt hingegen seit Jahren darauf, dass das Unternehmen auch ohne Tarifverträge ein guter Arbeitgeber sei. Der aktuelle Streikaufruf betrifft derweil die Versandzentren in Bad Hersfeld (zwei Standorte), Koblenz, Leipzig, Rheinberg, Graben und Werne. Ob es deshalb zu Lieferverzögerungen kommen wird, ist zwar noch unklar, jedoch wahrscheinlich.
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