Die Bonitätsauskunft der Schufa gibt an, wie kreditwürdig und zahlungsfähig jemand ist. Doch wie genau sich dieser sogenannte Score zusammensetzt, war lange Zeit unklar. Nun lüftet die Schufa allmählich ihr Geheimnis – mit einer einzigen Ausnahme.
Die Schufa startet aktuell eine Transparaenzoffensive. Mit einem neuen Logo und einer neuen Webseite möchte die deutsche Wirtschaftsauskunftei dabei ihr Image aufpolieren. Denn jahrelange Geheimniskrämerei und undurchsichtige Machtstrukturen ließen das Ansehen der Schufa allmählich bröckeln.
Die Auskunftei will ihren sogenannten Score eigenen Angaben zufolge deshalb „transparent, verständlich und nachvollziehbar erklären“. Laut Vorstandschefin Tanja Birkholz sei die neue Webseite, zu der auch ein Video-Bot gehört, dabei „ein Schritt zu mehr Transparenz und Verbraucherfreundlichkeit“.
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Schufa: Diese Faktoren fließen mit in den Score
Das Unternehmen gibt künftig außerdem Auskunft darüber, welche Faktoren in die Bonität mit einfließen und welche nicht. Wichtig für die Berechnung des Scores seien dabei zunächst Girokonten, Kreditkarten, Bürgschaften, Ratenkredite, Leasingverträge sowie entsprechende Anfragen und Laufzeiten.
Merkmale mit negativen Auswirkungen
Einige Faktoren und Informationen würden sich zudem grundsätzlich negativ auf den Score auswirken. Dazu gehören unter anderem eröffnete Insolvenzverfahren, erteilte Restschuldbefreiung, Haftbefehle zur Erzwingung einer eidesstattlichen Versicherung sowie Saldo nach Gesamtfälligstellung und Saldo nach gerichtlichen Entscheidungen.
Diese Faktoren haben keinen Einfluss
Keinen Einfluss auf die Bewertung hätten wiederum der Familienstand, die Religion und Nationalität sowie das Gehalt und Vermögen. Auch das Geschlecht, das vor einigen Jahren noch eine untergeordnete Rolle spielte, sei künftig kein einflussgebender Faktor mehr.
Etwas anders sieht das jedoch beim Wohnort aus. Medienberichten zufolge könne der Wohnort nämlich bei bestimmten Anfragen von Online-Händlern und Rechnungskäufen eine Rolle spielen, wenn beispielsweise keine anderen Informationen zu einer Person vorliegen.
Laut Schufa treffe das jedoch nur in 0,3 Prozent der Fälle zu. Eine öffentliche Auskunft darüber, welchen Score ein bestimmter Wohnort hat, gibt es bislang allerdings nicht.
Schufa-Score: Die Berechnungsformel bleibt geheim
Nach wie vor geheim bleibt die exakte Berechnungsformel des Schufa-Scores. Denn um aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen, müsse die Score-Berechnung laut Schufa zumindest in Teilen ein Geschäftsgeheimnis bleiben. Andernfalls könne der Score manipuliert werden und hätte damit keinen Wert mehr.
Die Formel sei jedoch der zuständigen Datenschutzbehörde bekannt. Unabhängige Wissenschaftler:innen würden diese kontrollieren. Außerdem seien sämtliche Score-Berechnungen laut Schufa datenschutzkonform. Ein negativer Score könne sich um Laufe der Zeit außerdem wieder verbessern, beispielsweise dann, wenn Verträge ordnungsgemäß erfüllt werden.
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