Die European Space Agency (ESA) will mithilfe von Satelliten Plastikmüll in den Meeren aufspüren. Damit möchte die europäische Weltraumorganisation dabei helfen zu verstehen, wie sich Müll über den Globus ausbreitet.
Angelschnur, Plastikflaschen und Windeln: Über zehn Millionen Tonnen Abfälle finden jedes Jahr ihren Weg in die Ozeane. Die Plastikmüllberge, die dabei durch die Meere schwimmen, stellen nicht nur eine Bedrohung für die dort lebenden Meeresbewohner dar.
Wissenschaftler:innen konnten Mikroplastik mittlerweile sogar im menschlichen Blut nachweisen. Um gegen die Ausbreitung dieser Müll-Katastrophe vorzugehen, gibt es weltweit bereits zahlreiche Projekte. Auch die europäische Raumfahrtbehörde ESA will sich am Kampf gegen den Plastikmüll beteiligen.
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Satelliten sollen Müll in den Ozeanen aufspüren
Mithilfe von Satelliten will die European Space Agency Datenmaterial liefern, das Auskunft darüber geben soll, woher der Großteil der Verschmutzung stammt. Das berichtet die österreichische Tageszeitung der Standard. Dabei will die Organisation auch verstehen, wie die Flüsse und Ozeane den Plastikmüll im Detail transportieren.
Entstanden ist die Idee dabei bereits im Jahr 2019. Damals hatte die ESA gemeinsam mit der Open Space Innovation Platform (OSIP) nach Ideen gesucht, wie schwimmender Plastikmüll in den Ozeanen überwacht werden könne.
„Wir möchten in der Lage sein, Plastikmüll im Meer direkt mit Satelliten zu erkennen und zu verfolgen“, erklärte Paolo Corradi von der ESA damals. Er leitete die Suche nach neuen Ideen zur Überwachung von Plastikmüll.
Die Verfolgung des Mülls per Satellit hätte seiner Ansicht nach nicht nur aus wissenschaftlicher Sicht drastische Auswirkungen. Eine solche Übersicht würde auch dazu beitragen, die weltweit zunehmenden Mengen an Plastikmüll im Meer zu verhindern und sogar die Menge zu reduzieren, die sich im Ozean befinde, so Corradi.
So helfen die Satelliten im Kampf gegen den Müll
Im Sommer 2020 starteten bereits 26 Innovative Projekte, die Möglichkeiten zum Einsatz von Satelliten zeigten, die den Müll in den Ozeanen überwachen könnten.
ESA-Ingenieur Peter de Maagt erklärt gegenüber dem Standard, dass es das erklärte Ziel sei, ein Monitoring-System zu schaffen, das den globalen Plastikkreislauf abbildet.
Um den Müll erfolgreich zu erkennen, werde mit allem experimentiert, was die moderne Sensortechnologie zu bieten hätte. Dabei kämen hochauflösende optische Kameras zum Einsatz. Darüber hinaus werden Messungen im UV-, Infrarot- und Mikrowellenbereich durchgeführt.
Dabei scannen beispielsweise Radiowellen die Wasseroberfläche. Ein funkwellenbasiertes System könne feststellen, ob ein Fremdkörper im Wasser schwimmt oder nicht. Um Techniken wie diese zu entwickeln, seien Forscher:innen bereits dabei Sensoren in riesigen Versuchsbecken zu testen.
Satelliten sollen in den kommenden Jahren zum Einsatz kommen
Die Forschungsteams hatten bei Experimentieren im Wasser bereits erste Erfolgserlebnisse. Die eingesetzten Systeme konnten schwimmenden Plastikmüll dabei tatsächlich im Wasser aufspüren.
Dabei sei realistischer Müll im Versuchsbecken zum Einsatz gekommen, wie beispielsweise Flaschen, Netze, Plastikgeschirr sowie Styropor und Zigarettenstummel.
Nun sei der nächste Schritt, die unterschiedlichen Systeme und Technologien in der freien Natur zu testen, so Peter de Maagt. Um optimale Sensoren und Funkfrequenzen zu finden, sei geplant zunächst Drohnen und Flugzeuge einzusetzen. Dies solle bereits in kommenden Jahren geschehen.
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