Bisher gilt der Transport per Schiff nicht als sonderlich nachhaltig. Das möchte das US-amerikanische Start-up Fleetzero ändern. Das Unternehmen will Containerschiffe ab 2023 mit austauschbaren Batteriezellen ausstatten. Die Elektro-Frachtschiff sollen damit sie die Ozeane überqueren können.
Die Mobilitätswende nimmt weiterhin Fahrt auf. Während auf der Straße schon Fortschritte zu sehen sind und inzwischen über 600.000 Fahrzeuge in der Bundesrepublik vollelektrisch fahren, gibt es in einigen Bereichen noch Nachholbedarf. Einer davon ist die Schifffahrt, denn der Transport von Waren und Personen über die Meere verursacht eine Menge Treibhausgase.
Während in der Luftfahrt inzwischen der Anteil an Biokraftstoffen steigt, wird bei Schiffen nach wie vor Schweröl für den Antrieb der Motoren verwendet. Laut dem Start-up Fleetzero muss das aber nicht sein, denn der Schiffsverkehr lasse sich ähnlich wie der Autoverkehr elektrifizieren.
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Damit argumentiert das US-amerikanischer Unternehmen in eine andere Richtung, als die Branche. Denn bisherige Untersuchungen gehen davon aus, dass etwa 800 Millionen Kilogramm Batterien nötig wären, um eine Handelsroute abzufahren.
Elektro-Frachtschiff: Der Schiffsverkehr ist ein Umweltproblem
Geht es also nach bisherigen Annahmen, dann würden bereits Batterien das Ladegewicht überschreiten. Fleetzero setzt daher an der Größe jener Containerschiffe an. Denn heutzutage kann ein Schiff zwischen 10.000 und 20.000 Container transportieren. Würde man statt solcher Kolosse aber kleinere Alternativen einsetzen, könnte das einen Durchbruch darstellen.
Ein Containerschiff mit einer Kapazität von 3.000 bis 4.000 Containern könnte nämlich ausreichend Strom aus Batterien generieren. Der Ansatz dahinter ist gar nicht mal so neu. Das kleine Containerschiff wird mit austauschbaren Batterien auf seine Reise geschickt und immer wieder auf dem Weg zum Ziel zwischengeladen.
Das soll durch austauschbare Akkus geschehen, die ebenfalls in einem Container untergebracht sind – Containerakkus quasi. Steuert das Schiff ein Zwischenziel an, so werden die entladenen Akkus gegen frisch geladene Batterien ausgetauscht. Die Reise kann dann schnell und emissionsfrei weitergehen.
Elektroschiff: Nachhaltiger Schiffsverkehr erfordert neue Infrastruktur
Dieser neue Prozess erfordert allerdings auch eine neue Infrastruktur. Die Batterie-Container müssten nämlich relativ schnell wiederaufgeladen werden. Der Strom darf im besten Fall nur aus nachhaltigen Quellen stammen. Einmal umgesetzt, bringt die Idee allerdings gleich viele weitere Vorteile mit sich.
Neben der Nachhaltigkeit soll das System kompakter als bisherige Dieselmotoren sein. Es steht also zusätzlich Platz für weitere Waren und Container zur Verfügung. Außerdem sind kleinere Schiffe flexibler bei der Auswahl der Zielhäfen. Zuletzt mussten Schiffe nämlich immer länger vor den weltweit größten Häfen warten, da nicht ausreichend Platz zur Verfügung stand.
Mit einem kleineren Containerschiff ließen sich abgelegenere Häfen ansteuern und der Prozess ließe sich beschleunigen. Wen das noch nicht überzeugt, den will Fleetzero spätestens mit dem ersten Piloten an Bord holen. 2023 soll das erste Schiff ablegen und Waren im Alltagsbetrieb transportieren. Sollte alles klappen, könnte dem Schiffsverkehr also eine grüne Revolution bevorstehen.
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