Facebook hat einen, nach eigenen Angaben massiven Ranking-Fehler entdeckt. Über einen Zeitraum von sechs Monaten hinweg erschienen Beiträge mit Falschinformationen und andere schädliche Inhalten im News Feed der User.
Entwickler:innen von Facebook haben einen massiven Fehler im Ranking von News-Feed-Beiträgen festgestellt. Das geht aus einem internen Unternehmens-Bericht hervor, der dem Technik-Portal The Verge vorliegt.
Demnach sei die Hälfte aller News-Feed-Postings der vergangenen sechs Monate potenziellen „Integritätsrisiken“ ausgesetzt gewesen.
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Das Problem sei zum ersten Mal im Oktober 2021 bemerkt worden, so der Bericht weiter. Damals sei eine plötzliche Welle von Falschinformationen durch den News Feed geflossen.
Beiträge von Wiederholungstätern, die bereits auf Fakten geprüft wurden, seien dabei nicht unterdrückt worden. Stattdessen verbreiteten sie sich weiter im News Feed. Das hatte zur Folge, dass die weltweiten Aufrufe um bis zu 30 Prozent gestiegen seien. Am 11. März 2022 sei der Fehler schließlich behoben worden.
Facebook-Bug machte den Weg frei für anstößige Inhalte und Gewalt
Nicht nur Fehlinformationen konnten sich dank des Fehlers auf Facebook einen Weg bahnen. In den betroffenen sechs Monaten waren auch Postings in Umlauf, anstößige Inhalte zeigten. Zudem beinhalteten einige Beiträge Gewaltdarstellungen.
Auch die Postings russischer Staatsmedien hätten freie Bahn gehabt und seien nicht ordnungsgemäß zurückgestuft worden. Obwohl Facebook das nach dem Einmarsch Russland in die Ukraine nicht mehr zulassen wollte.
Facebook Fehler erhält Krisen-Stufe
Facebooks Mutterkonzern Meta stufte den Ranking-Fehler als Krise der Stufe eins ein. Obwohl dies nicht die höchste Stufe sei, sei das Problem von hoher Priorität.
Meta-Sprecher Joe Osborne sagte gegenüber The Verge, dass das Unternehmen bei fünf verschiedenen Gelegenheiten Unstimmigkeiten beim Downranking festgestellt habe. Man habe die Ursache auf einen Softwarefehler zurückgeführt und die erforderlichen Korrekturen vorgenommen.
Zum ersten Mal sei der Fehler bereits 2019 aufgefallen. Die Auswirkungen seien allerdings erst im vergangenen Oktober spürbar gewesen. Doch zumal diese gravierend gewesen seien, haben sie nicht den Schwellenwert des Systems erreicht, der die Löschung von Inhalten veranlasst hätte.
Fehler schleicht sich trotz stetiger Downranking-Verbesserungen ein
In der Vergangenheit veröffentlichte Meta immer wieder Statements, in denen das Unternehmen Maßnahmen zur Faktenprüfung auf Facebook und inhaltlichen Kontrolle der Postings anpries. Das Downranking sei nach Firmenansicht dabei ein Beispiel, wie sich die Qualität des News Feeds verbessere.
Auch hatte Meta erst im Januar bekanntgegeben, dass das Unternehmen in Zukunft mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) kooperieren wird. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit wird ein Team von dpa-Journalist:innen das Facebook-Team bei der Auswahl der News redaktionell zur Seite stehen.
Trotz aller Maßnahmen scheint Meta allerdings trotzdem Lücken zu haben, durch die sich Fehler beispielsweise im Ranking einschleichen können. Bei einer Plattform wie Facebook, die weltweit derart Einfluss auf die Gesellschaft hat, sollte dies zu denken geben.
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