Wissenschaftler:innen aus Singapur forschen momentan an autonomen Roboter-Kakerlaken, die eines Tages Menschenleben retten könnten. Die Forscher:innen wollen lebenden Kakerlaken dabei einen Technik-Rucksack aufsetzen, damit sie in eingestürzten Gebäuden nach verschütteten Menschen suchen können.
Seitdem es die Forschung gibt, schaut sich der Mensch immer wieder Dinge von der Natur ab. Kein Wunder, denn die Natur weiß noch immer am besten, was funktioniert und was eher keine Zukunft hat. So entstanden bereits Flugzeuge, besonders strapazierbare Materialien und andere heute nicht mehr wegzudenkende Dinge.
Auch ein Insekt schaffte es wiederholt in die Arbeit vieler Forscher:innen. Die Rede ist von der Kakerlake, ein Tier, dem häufig die Unzerstörbarkeit nachgesagt wird. Eher unerwünscht in deutschen Wohnungen hat das kleine Tierchen so einiges auf dem Kasten.
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Das führte laut dem Nachrichtenmagazin The Economist 1997 etwa dazu, dass ein Forscher an der Universität von Tokio eine steuerbare Version für verschiedene Einsatzzwecke schuf. Das Tier wurde dabei mittels Antenne nach links oder rechts gesteuert.
Kakerlaken könnte verschütteten Menschen zur Hilfe kommen
Ein neuer Ansatz aus Singapur entwickelt die ursprüngliche Idee nun weiter. Anstatt eine Kakerlake manuell fernzusteuern, setzen die Forscher:innen ihr einen Rucksack auf. Dieser enthält neben vielen Sensoren auch eine Kamera und einen Mini-Computer. Durch einen intelligenten Algorithmus soll die Steuerung vollkommen autonom stattfinden.
Der Plan der Forscher:innen sieht dabei wie folgt aus: Die rund sechs Zentimeter langen Tiere werden in Krisenzonen freigelassen und bewegen sich durch alle möglichen Ritzen und Löcher.
Lebenszeichen werden durch einen Temperatur-, Bewegungs- oder CO₂-Sensor aufgefangen. Ein KI-System soll die Suche eingegrenzten und unterstützen. Erkennen die Kamera und die Sensoren einen Menschen, werden automatisch die Rettungskräfte alarmiert.
Roboter-Kakerlaken möglicherweise bald im Einsatz
Bisher wurde die Technologie in einer simulierten Katastrophenzone getestet Hierzu haben Forscher:innen Betonblöcke auf 25 Quadratmeter verteilt. Neben den Menschen befanden sich auch andere Gegenstände, wie Mikrowellen, Heizstäbe oder Laptops.
Die ersten Ergebnisse waren vielversprechend. Die Kakerlaken konnten mit ihrem Computer-Rucksack in etwa 87 Prozent der Fälle den Menschen aufspüren. Die Technologie soll jetzt weiterentwickelt und die Trefferrate optimiert werden. Aktuell geht man davon aus, dass in fünf Jahren erste Einsätze möglich sind.
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