In der Medizinforschung kann Künstliche Intelligenz dabei helfen, neue Medikamente zu entwickeln. Im Rahmen einer Studie haben Wissenschaftler ihren Ansatz jedoch umgekehrt und kamen zu einem erschreckenden Ergebnis: Die KI entdeckte 40.000 chemische Verbindungen, die für Waffen missbraucht werden könnten.
Die Wissenschaftler des Unternehmens Collaborations Pharmaceuticals entwickeln mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) eigentlich neue Medikamente. Algorithmen kombinieren dabei Molekülsequenzen nach bestimmten Eingaben, um die Zusammensetzung von Medikamenten anzupassen oder komplett neue Arzneimittel zu entwickeln.
Ein entscheidender Faktor ist es dabei, die Wirkstoffe so unschädlich wie möglich zu gestalten und frei von Giftstoffen zu halten. Im Rahmen der Schweizer Sicherheitskonferenz Spiez Convergence haben die Forscher ihren Ansatz jedoch umgekehrt und kamen zu einem erschreckenden Ergebnis.
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Künstliche Intelligenz entdeckt 40.000 chemische Kampfstoffe – in nur sechs Stunden
Laut einer entsprechenden Studie hat die KI nämlich binnen sechs Stunden rund 40.000 potenziell tödliche chemische Wirkstoffe entdeckt. Neben bereits bekannten Nervengiften wie dem chemischen Kampfstoff VX hat die Künstliche Intelligenz dabei auch bislang unbekannte Verbindungen identifiziert.
Ob alle entdeckten Stoffe auch tatsächlich toxisch sind, haben die Wissenschaftler noch nicht untersucht. Da die eingesetzte KI jedoch bereits bekannte Giftstoffe entwickelt hat, gehen sie davon aus, dass sich zumindest ein Teil der 40.000 Molekülsequenzen auch für chemische Kampfstoffe eigne.
Laut der Studie haben die Forscher ihren KI-basierten Molekühlgenerator MegaSyn aus Präsentationszwecken dabei so angepasst, dass er anstatt ungiftigen Stoffe möglichst giftige Verbindungen entdeckt. Die Algorithmen beschränkten sich dabei auf Verbindungen, die dem Nervengift VX ähneln – einem der gefährlichsten chemischen Kampfstoffe der Welt.
Forscher äußern Bedenken und warnen vor Missbrauch
In einem Interview mit dem Tech-Magazin The Verge war Fabio Urbina, einer der Studienautoren, um Aufklärung bemüht. Allerdings äußerte er auch Bedenken, denn sei es einfach gewesen, die bestehenden Prozesse des Molekühlgenerators umzumodelieren:
„Ich will nicht zu sensationslüstern klingen, aber es ist ziemlich einfach für jemanden, das nachzumachen, was wir gemacht haben“. Die Autoren hätten laut eigenen Angaben deshalb lange überlegt, ob sie ihre Erkenntnisse veröffentlichen sollen.
Da es neben der KI-basierten Modulation für die tatsächliche Entwicklung eines Wirkstoffes jedoch auch ein gewisses Fachwissen, chemische Komponenten und technische Geräte braucht, hätten sich die Wissenschaftler für eine Veröffentlichung entschieden.
Ein Grund dafür sei auch gewesen, dass es laut den Forschern bislang keine weiteren Publikationen zu diesem Thema gab. Mit ihrer Studie wollen sie zwar keinen Alarmismus betreiben, jedoch davor warnen, welche Auswirkungen, Möglichkeiten und Risiken die Forschung mit Künstlicher Intelligenz in diesem Bereich haben kann.
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