Mit einem neuen Ansatz will das norwegischen Start-ups Carbon Crusher den Straßenbau revolutionieren. Dazu könnten Straßen sogar mehr Treibhausgase konsumieren, als zu emittieren. Ein Material aus der Natur macht es möglich.
Aktuell befinden wir uns in einem stetigen Wandel: Schmutzige Industrien befinden sich mitten in der Umstellung auf nachhaltige Alternativen. Gleichzeitig werden die Probleme rund um den Ukraine-Konflikt diesen Umstieg wahrscheinlich beschleunigen.
In den kommenden zehn Jahren müssen wir Sektoren identifizieren, die wir nachhaltiger gestalten können. In Norwegen blickt man dafür auf den Straßenbau, denn hier könnte eine neue Bauart Schule machen.
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Der Grund für diesen Wandel ist relativ simpel. Moderne Straßen bestehen aus Asphalt oder Beton. Die beiden Stoffe sind nicht gerade umweltfreundlich und verschlingen bei der Herstellung viel Energie. Bitumen, der Klebstoff im Asphalt, besteht weiterhin aus Öl. Gerade das ist ein Problem für die Umwelt, daher kommt hier das norwegische Start-up Carbon Crusher ins Spiel.
Carbon Crusher: Natürliches Material macht Straßen umweltfreundlicher
Die erste Umstellung erfolgt dabei beim Material Bitumen, das umgangssprachlich auch „Erdpech“ genannt wird. Das Unternehmen will dieses durch Lignin ersetzen, ein Material, das normalerweise als Abfallprodukt in der Papierherstellung anfällt. Lignin eignet sich jedoch ideal als Klebstoff, mit dem auch Straßen ausgebessert werden können.
Aber warum ist das Material klimanegativ? Ganz einfach: Lignin stammt ursprünglich aus Bäumen. Die nehmen vor der Verarbeitung zu Papier Kohlenstoffdioxid auf und speichern es. Kommt der Stoff dann im Straßenbau zum Einsatz, so wird das CO₂ in den Fahrbahnen gespeichert.
Im Gegensatz dazu verursachen der konventionelle Straßenbau und die Wartung von Straßen etwa 400 Millionen Tonnen CO₂ pro Jahr, behauptet Carbon Crusher. Damit die nachhaltige Alternative gelingt, setzt Carbon Crusher ein spezielles gleichnamiges Fahrzeug ein. Das Gerät fräst Straßen für die Sanierung auf und klebt die zerkleinerten Materialien zusammen.
Das pflanzenbasierte Lignin kommt dabei als Klebstoff zum Einsatz. Laut Carbon Crusher würde der neuartige Stoff die Lebensdauer der Straßen zudem verlängern. Außerdem seien keine zusätzlichen Materialien notwendig. Auch ein Abtransport von Baustoffen entfällt.
Ziel: Straßenbau weiter optimieren
Dennoch ist man mit dem Einsatz des neuartigen Klebstoffes noch nicht am Ende. In den kommenden Jahren will Carbon Crusher bestehende Prozesse umkrempeln und beschleunigen. Stand heute könnte Lignin bereits für eine bessere Haltbarkeit sorgen. Der Stoff ist flexibler als Bitumen und eignet sich damit besser gegen Frost und Hitze.
Pro 18 Meter Straße könnte dabei etwa eine Tonne Kohlenstoffdioxid aus der Umwelt entzogen werden. In Zukunft soll der hinter dem Bau stehende Prozess noch optimiert werden. Software soll Schwachstellen in den Straßen frühzeitig erkennen und eine Wartung so einfach und effizient wie möglich machen.
Gleichzeitig will das norwegische Start-up die Infrastruktur optimieren und Vorschläge bezüglich neuer Ladepunkte machen. Alles in allem könnte dem Straßenbau also in Zukunft eine regelrechte Revolution bevorstehen.
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