In Folge des Ukraine-Kriegs hat die russische Regierung den Zugang zu Twitter blockiert. Der Micro-Bloggin-Dienst bietet nun jedoch einen Zugang über den anonymen Tor-Browser an. Die neue Version ermöglicht es russischen Nutzer:innen trotz Zensur wieder auf den Kurznachrichtendienst zuzugreifen.
Am Dienstag, dem 8. März 2022, teilte Software-Ingenieur Alec Muffet via Tweet mit, dass Twitter ab sofort eine Zugang über den anonymen Tor-Browser anbietet.
„Ich freue mich, Twitter-Ingenieure bei der Einführung von Onion Services und Onion Networking von TorProject unterstützt zu haben – für mehr Datenschutz, Integrität, Vertrauen und „Unblockierbarkeit“ für Menschen auf der ganzen Welt, die Twitter nutzen, um zu kommunizieren“, schreibt Muffet.
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In seinem Tweet teilt er zudem den Link zur Adresse des sogenannten Onion Service. Auch im Twitter Help Center wird das Tor Netzwerk als offiziell unterstützter Browser gelistet. Die Tor-Version von Twitter sorge außerdem dafür, dass die Identität bei der Anmeldung zusätzlich verschleiert wird.
So funktioniert der Tor Browser
Per Tor können Nutzer:innen Websiten aufrufen, ohne dass Drittanbieter die Browsertätigkeit verfolgen können. Tracker und Anzeigen können somit nicht verfolgen, welche Seiten sich User ansehen. Auch Cookies und der Browserverlauf werden automatisch gelöscht.
Zudem leitet Tor den Datenverkehr dreimal weiter und verschlüsselt ihn, wenn er das Netzwerk passiert. Mithilfe von Relays können User das Internet also anonym nutzen, ohne dass der tatsächliche physische Standort ersichtlich wird.
Über diesen Link können Nutzer:innen von Windows, Linux, MacOS und Android Geräten den Tor Browser herunterladen. Für iPhone-User gibt es einen extra Tor Browser. Zudem ist Tor per Orbot-App nutzbar.
Russland will Informationsaustausch unterbinden
Mit dem Ausbruch des Krieges zwischen Russland und der Ukraine blockierte der Kreml laut Medienberichten soziale Medien im von Putin regierten Land. Neben anderen Anwendungen wurde auch Twitter in der vergangenen Woche für russische Nutzer:innen gesperrt.
Über den Tor Browser ist der Zugang zu diesen Plattformen allerdings wieder möglich. Trotzdem hält die russische Regierung dahingehend die Füße nicht still. Wie der Spiegel berichtet haben einige Internetanbieter den Zugang zum Anonymisierungsnetzwerk versucht zu unterbinden.
Das Online Magazin Vice berichtet allerdings, dass Tor auch weiterhin in Russland nutzbar sei. Sollte das Netzwerk blockiert werden, sei es dank sogenannter Brücken trotzdem möglich, auf den Browser zuzugreifen.
Für die Kommunikation in Krisengebieten wie Russland können soziale Medien eine wichtige Quelle für von der Regierung unabhängige Informationen sein. Wie der Spiegel berichtet versuche die russische Regierung die Verbreitung von Informationen zum Krieg mit der Ukraine zu kontrollieren.
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