Es klingt absurd, sich jetzt schon Gedanken über einen Mietwagen für den Sommerurlaub zu machen. Doch Expert:innen rechnen mit einer Preisexplosion für alle Mobilitätsangebote. Solltest du also jetzt schon dein Auto buchen?
Wer im vergangenen Jahr einen Mietwagen für den Urlaub gebucht hat, hat sicherlich schon über die ungewohnt hohen Kosten gestöhnt. Das könnte im Sommerurlaub 2022 noch schlimmer werden. Denn Expert:innen erwarten steigende Preise.
Mietwagenpreise könnten „explodieren“
Das scheint erstaunlich, wenn man bedenkt, dass Mietwagen-Anbieter mit Beginn der Corona-Pandemie, wie alle Tourismus-Unternehmen, sehr hohe Umsatzeinbrüche verzeichnen mussten. Die Kombination aus Lockdowns, Reisebeschränkungen und allgemeiner Reisezurückhaltung traf die Unternehmen sehr hart.
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Mietwagen-Anbieter Sixt etwa verzeichnete 2020 einen Umsatzrückgang von rund 40 Prozent im Vergleich zu 2019. Konkurrent Hertz musste sogar Insolvenz anmelden und konnte nur durch eine Finanzspritze gerettet werden. Doch seitdem hat sich das Blatt gewendet.
Bereits 2021 mussten Urlauber:innen für einen Mietwagen tief in die Tasche greifen. Auf Mallorca zum Beispiel waren die Preise im vergangenen Jahr doppelt so hoch wie 2019. Und das könnte dieses Jahr noch teurer werden, sagen Expert:innen.
So warnt unter anderem Jens Erik Hilgerloh, Vorstandsvorsitzender der Autovermietung Starcar Europa Service Group: „Insbesondere in Urlaubsregionen könnten die Preise wieder explodieren.“
Mietwagen sind Mangelware
Das liegt an einer Kombination aus steigender Nachfrage und mangelndem Angebot. Denn auf der einen Seite werden Corona-Bestimmungen gelockert und Menschen haben wieder Lust aufs Reisen. Auf der anderen Seite fehlen aber die Autos.
Die Mietwagen-Anbieter haben in der Krise ihre Flotten deutlich reduziert und kommen nun mit der explodierenden Nachfrage nicht schnell genug hinterher. Denn Autos sind momentan aufgrund der weltweiten Chip-Knappheit Mangelware. Und: Sie sind deswegen auch teurer. Diese Kosten geben Autovermietungen an ihre Kund:innen weiter.
Hinzu kommt, dass aufgrund der schwierigen Finanzsituationen aus der Pandemie, viele Unternehmen einen viel kleineren Investitionsspielraum haben. Wer außerdem wie Hertz seinen Investor:innen Geld zurückzahlen muss, hat gleichzeitig einen engen Finanzierungsrahmen.
Wer daher im Sommerurlaub ein Auto mieten möchte, sollte sich am besten frühzeitig darum kümmern. Dazu raten, nicht ganz ohne Eigeninteresse, Autovermietungen und Vergleichsportale. Aber auch Stiftung Warentest rät Verbraucher:innen, sich auf eine Knappheit bei Mietwagen einzustellen und entsprechend vorzuplanen.
Alternativen zum Mietwagen
Einen Mietwagen für den Sommerurlaub frühzeitig zu buchen, ist aber nur eine Möglichkeit.
Je nach Urlaubsziel ist es möglich, auf den Mietwagen zu verzichten und vor Ort Carsharing-Angebote oder den öffentlichen Transport zu nutzen. Bei Urlaubszielen in Europa wäre auch eine Anreise im eigenen Fahrzeug denkbar.
Ein Vergleich zwischen Urlaubszielen lohnt sich auch. Denn während die Mietwagenpreise auf europäischen Inseln wie Mallorca im Sommer steigen, sind sie in der italienischen Region Cinque Terre sogar niedriger als in den Osterferien. Das zeigt jedenfalls eine kurze Stichprobe auf dem Vergleichsportal Check24.
Eine weitere Option ist es, sich über Campersharing-Portale wie Yescapa oder Paul Camper einen Campervan zu mieten. Damit spart man sich zwar nicht die Kosten für den Transport, aber immerhin für die Unterkunft. Das kann ebenfalls eine günstigere Lösung sein, denn auch die Hotelpreise sollen in diesem Jahr voraussichtlich stark steigen.
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