Die Digitalisierung verändert unsere Arbeitswelt von Grund auf. Deshalb entstehen neue Berufsbilder. Doch was versteckt sich hinter den Bezeichnungen? Das möchten wir in „Und was machst du so?“ greifbar machen. Heute: Karoline Gärtner und der Beruf der SAP Engagement Managerin.
Der Start in den Tag als SAP Engagement Managerin
Karoline, du arbeitest als SAP Engagement Managerin bei Capgemini, einem weltweit führenden Anbieter von Dienstleistungen in den Bereichen digitale Transformation, Technologie und Engineering. Beschreibe uns doch einmal in vier Sätzen, wie du deinen Beruf neuen Freunden erklärst.
Als SAP Engagement Managerin bei Capgemini verantworte ich auf der administrativen Ebene SAP-Projekte. Konkret bedeutet das, dass die Vertragseinhaltung und -entwicklung, die Teamaufstellung, die Finanzierung und das Controlling eines Projekts in meinen Händen liegen.
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Zudem bin ich immer direkte Ansprechpartnerin für meine Kund:innen. Der SAP-Background ist dabei unabdingbar, da ich das Projekt – genau wie der Projektleiter, der es operativ umsetzt – inhaltlich verstehen muss.
Der Berufsalltag als SAP Engagement Managerin
Wie sieht ein normaler Tag in deinem Beruf aus?
Mein Team und ich begleiten Kunden bei Einführungen, Weiterentwicklungen beziehungsweise Migrationen von Geschäfts- und IT-Prozessen unter Nutzung von SAP-Produkten. Dabei unterstützen wir sie von der Konzeptionierung der Lösung über die Implementierung und das Testing bis hin zum Betrieb.
Entsprechend hängt es von der jeweiligen Projektphase ab, welche Aufgaben täglich anfallen. Ist das Angebot beispielsweise schon gestellt und steht das Team, gibt es einen Kick-Off mit allen Beteiligten – das ist dann der tatsächliche Projektstart. Ab dem Zeitpunkt fallen verschiedene operative To-Do’s wie Abstimmungscalls, koordinative Aufgaben und Kundentermine an.
Der tägliche Austausch mit meinem Projektleiter, dem Team und dem Kunden sind in diesem Kontext essenziell, da ich stets den Blick fürs Ganze behalten muss.
Und womit startest du in den Tag?
Bevor ich mich an den Schreibtisch setze, gehe ich in der Regel eine Runde laufen. Dabei strukturiere ich in meinen Gedanken gerne schon mal meinen Tag und tanke innerlich Energie für das, was der Tag bereithält. Anschließend checke ich mein E-Mail-Postfach und rufe den Projektleiter an, um auf den neusten Kenntnisstand gebracht zu werden und To-Do’s zu identifizieren.
Die Aufgaben als SAP Engagement Managerin
Welche Aufgaben fallen in deinen Bereich?
Als Engagement Managerin jongliere ich oft mehrere Bälle gleichzeitig in der Luft. Das Wichtigste ist dabei stets, dass das Projekt in die richtige Richtung läuft und nicht vom definierten Pfad abweicht. Das stelle ich sicher. Anders gesagt: Ich bin der Coach an der Seitenlinie, der das Team führt.
So haben wir zum Beispiel einen Produkthersteller bei einem großen Migrationsprojekt vom alten R/3-System auf das neue S/4HANA betreut.
Das SAP-System, um das es ging, ist das Herzstück der gesamten Logistik. Die Software sorgt unter anderem dafür, dass von der Beauftragung bis zur Auslieferung der Produkte die benötigten Materialien für die Produktion bestellt, eingelagert und zum Zeitpunkt X zur Verfügung stehen.
Wenn das SAP-System einen Fehler macht, wird die Bandversorgung unterbrochen, das Band bleibt stehen und die Waren werden nicht pünktlich ausgeliefert. Umso wichtiger sind gute Abstimmungen, eine präzise Planung, Umsetzung und Testings.
Wie definierst und interpretierst du deinen Job als SAP Engagement Managerin persönlich?
Ich verstehe mich als Generalistin. Ich habe zwar einen IT-Background und bin spezialisiert auf SAP, aber ich bin nicht diejenige, die sich in technische Details vertieft. Meine Stärken sind Kommunikation und Koordination.
Also behalte ich den Überblick und halte alle Fäden in der Hand. Das Schöne ist, bei Capgemini lässt sich das eigene Profil individuell, je nach Stärken und Vorlieben, ausrichten und fortwährend anpassen.
Struktur und Prozesse
Wie ist deine Stelle in die Unternehmensstruktur eingegliedert? Sprich: An wen berichtest du und mit wem arbeitest du zusammen?
Als SAP Engagement Managerin stelle ich ein Team für ein Projekt zusammen und betreue es. Je nach Projekt variiert die Teamgröße zischen fünf bis zu sogar 1.000 IT-Expert:innen. Daher arbeite ich mit neuen Kolleg:innen aus ganz Deutschland zusammen, oft aber auch international, zum Beispiel aus Polen oder Indien.
Wir legen bei Capgemini Wert auf diverse Teams, weshalb ich mich hier sehr wohl fühle. Ich berichte an meinen Vorgesetzten, der alle Projekte eines Kunden beaufsichtigt. Dieser wiederum steht im engen Austausch mit dem Head of Delivery, der für alle Projekte eines Bereichs verantwortlich ist.
Selbstverständlich wird die Rolle der SAP Engagement Managerin in jedem Unternehmen unterschiedlich ausgelegt. Welche Perspektiven kommen bei dir zu kurz, die grundsätzlich zum Berufsbild gehören?
Da ich bei Capgemini groß geworden bin, kann ich nur wenig über andere Unternehmen sagen. Das Besondere bei Capgemini: Für die Rolle der Engagement Managerin ist dezidiert ein eigener Karrierepfad im Karrieremodell von Capgemini angelegt.
Die Rolle ist erstmal klar definiert, man erhält also entsprechend ganz gezielt Trainings und wird zu einer Engagement Managerin ausgebildet und zertifiziert, wenn man sich für diesen Karrierepfad interessiert.
Spaß und Dankbarkeit in deinem Beruf
Was macht dir in einem Job am meisten Spaß?
Ich liebe Abwechslung und neue Herausforderungen. Jedes Projekt ist anders und bietet die Möglichkeit, sich in neue Zusammenhänge einzudenken. Seit ich bei Capgemini tätig bin, war ich bei unterschiedlichen Kunden und in verschiedenen fachlichen Richtungen unterwegs.
So konnte ich für mich rausfinden, was mir am meisten Spaß macht. Dass ich bei meiner Arbeit immer wieder neue Menschen kennenlerne, über die Ländergrenzen hinweg, finde ich unheimlich bereichernd.
Wofür bist du besonders dankbar?
Bei Capgemini wird stets über den Tellerrand geblickt. Als ich eingestiegen bin, durfte ich beispielsweise an einer SAP-Schulung inklusive Zertifizierung in Indien teilnehmen. Ich war insgesamt fünf Wochen lang dort und wurde in SAP FI geschult.
Mein Arbeitgeber unterstützt mich und alle anderen aktiv dabei, sich fortzubilden, weiterzuentwickeln, und den Weg einzuschlagen, der sich für den eigenen Karrierepfad richtig anfühlt. Ganz nach dem Motto „Get the future you want“. Somit kann ich mich mit der Guidance von Capgemini immer wieder neu erfinden.
Gerade für Berufseinsteiger:innen ist es wichtig, den Karriereweg dynamisch anpassen zu dürfen. Diese hohe Maß an Selbstbestimmtheit möchte ich nicht mehr missen.
Und wie wird man jetzt SAP Engagement Managerin?
Insbesondere in der Digital-Branche gibt es häufig nicht mehr die klassische Ausbildung. Wie bist du zu deiner Stelle gekommen?
Ich habe ein Technologie-orientiertes BWL-Studium absolviert. Als ich mich für eine IT-Spezialisierung entschieden habe, habe ich mich auf die Suche nach einer Werkstudent:in-Stelle gemacht, die zwischen IT und Management liegt. So bin ich zu Capgemini gekommen.
Ich hatte keinerlei SAP-Vorerfahrung, wurde aber sehr gut eingearbeitet und lerne bis heute „on-the-job“. Zunächst war ich als klassische SAP-Beraterin unterwegs, habe mich später aber immer mehr in die Richtung meiner aktuellen Rolle entwickelt.
Eine gewisse Affinität und ein Verständnis für IT-Themen sollten vorhanden sein, auch wenn mein Arbeitgeber viele Möglichkeiten bietet, sich erst im Job spezielles Wissen anzueignen.
Welchen Tipp würdest du Neueinsteiger:innen oder interessierten Quereinsteiger:innen geben, die auch SAP Engagement Manager:innen werden wollen?
Beim Einstieg als SAP-Spezialist:in bei Capgemini werden keinerlei SAP-Vorkenntnisse vorausgesetzt, aber eine Affinität für Technologien ist natürlich Voraussetzung dafür, Spaß an diesem Beruf zu haben. Umso wichtiger ist es, zu zeigen, dass man wissbegierig ist und sich gerne neue Skills aneignet.
Neben den Hard Skills sollte man auch wissen, wo die persönlichen Stärken und Schwächen liegen. Bin ich eher der kommunikative Typ, der gerne koordiniert oder liegt es mir eher, mich tief in ein fachliches Thema reinzudenken? Wenn das klar ist, stehen einem alle Möglichkeiten offen.
Vielen Dank, Karoline!
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