Um langfristig die Energiewende voranzutreiben, müssen wir weiterhin Flächen finden, auf denen wir Solar- und Windkraftanlagen bauen können. Gerade bei der letztgenannten Art der Stromerzeugung kommt es schnell zu kontroversen Diskussionen, erst kürzlich stand zur Debatte, ob die Abstandsregeln für Windräder in Bayern überhaupt noch zeitgemäß sind oder gar den Ausbau von erneuerbaren Energiegewinnungsmethoden blockieren.
Eine weitere Lösung könnte sein, bisher noch nicht für die Windkraft erschlossene Gebiete zu nutzen. Das sind Gewässer, in denen gerne mal starke Winde herrschen. Das Problem ist, dass genau dort auch das Wetter relativ instabil ist und Anlagen so schnell an ihr Limit stoßen. Hier möchte Petrofac, eine Firma aus London, nun eine Lösung gefunden haben.
Denn der Konzern, der sich um die Entwicklung, den Bau und den Betrieb von Kraftwerken kümmert, hat sich mit Seawind Ocean Technology aus Amsterdam zusammengetan und möchte zeitnah Windräder mit zwei Rotorblättern installieren. Denn die von den Unternehmen erdachte Konstruktion soll besonders stabil sein und sich somit an den eingangs genannten Orten optimal einsetzen lassen.
Damit das klappt, soll die Turbine über ein Wippgelenk verfügen, welches die Belastung auf die Konstruktion während einem stärkeren Wellengang reduzieren soll. Gleichzeitig ist eine Installation vergleichsweise einfach möglich, lediglich eine schwimmende Betonstruktur ist für die neuartigen Windkraftanlagen notwendig.
Der Hersteller verspricht eine Lebensdauer von 50 Jahren und eine Nennleistung von 6,2 Megawatt. Die Konstruktion ist ab einer Wassertiefe von 50 Metern einsetzbar und kann Windgeschwindigkeiten von bis zu 137 Metern pro Sekunde standhalten. Selbst Zyklone sollen kein großes Problem für die Technologie darstellen.
Die Anlagen sollen bis zum ersten Quartal 2024 in europäischen Gewässern installiert werden und nach einer ersten Erprobung auch im größeren Umfang eingesetzt werden. Auf diesem Wege könnte also eine gute Alternative geschaffen werden, die auch eines Tages möglicherweise zu unserer Stromversorgung beitragen wird.
Via Electrek