Das Unternehmen Snow Lake Lithium möchte in Kanada die erste rein elektrische Lithiummine der Welt starten. Die Energie dafür soll fast zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen stammen.
Das Nadaq-Unternehmen Snow Lake Lithium möchte eine voll-elektrische Lithiummine im nördlichen Manitoba, Kanada in Betrieb nehmen. Das wäre weltweit die erste Mine für Lithium, die rein elektrisch laufen würde. Die dafür erforderliche Energie soll fast zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen stammen und durch Wasserkraft erzeugt werden, sagt Philip Gross, CEO von Snow Lake Lithium.
„Unser Anspruch ist es, der erste voll integrierte, klimaneutrale Lithiumhydroxid-Anbieter in der nordamerikanischen Elektroauto-Industrie zu werden. Wir entwickelt die erste rein elektrische Lithiummine der Welt, die mit erneuerbarer Energie betrieben wird.“
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Lithiummine: 160.000 Tonnen Lithium pro Jahr
Snow Lake Lithium geht davon aus, dass sich jährlich 160.000 Tonnen des Lithium-Metalls Spodumen schöpfen ließen. Diese sollen in erster Linie an Elektroautohersteller in den USA gehen. Der Standort in Manitoba ist dafür strategisch sehr günstig. Mit dem Zug sind es nur einige hundert Kilometer bis in den Norden der USA, wo große Autobauer wie General Motors und Ford sitzen.
Da nicht nur die Autobauer selbst, sondern sowohl Kanada als auch die USA den Ausbau von Elektrofahrzeugen fördern möchten, wird das Element als zentraler Bestandteil der Lithium-Ionen-Akkus in E-Fahrzeugen künftig noch wichtiger werden.
Bislang wird der Stoff vor allem aus China, Australien oder Südamerika importiert. Eine nordamerikanische Lithium-Mine würde somit die Versorgungssicherheit in der Region garantieren, sagt Snow Lake Lithium.
Lithium ist das neue Gold
Gleichzeitig ist Lithium für Bergbauunternehmen wie Snow Lake auch ein einkommensträchtiges Geschäft. Die Lithiumpreise sind in den vergangenen Jahren rasant gestiegen und Expert:innen gehen davon aus, dass der Trend in den kommenden Jahren weiter anhalten wird.
Das macht es durchaus lohnenswert, auch bislang eher vernachlässigte Lithiumvorkommen auszuschöpfen.
Eine ähnliche Entwicklung ist auch in Europa zu beobachten. Hier herrscht unter Bergbauunternehmen geradezu Goldgräberstimmung, auch wenn sich die lokale Bevölkerung von England über Portugal bis Kroatien gegen die Vorhaben wehrt. Auch in Deutschland ist der Lithium-Bergbau durchaus ein Thema.
Hier will nämlich die Vulcan-Gruppe Lithiumhydroxid aus dem Thermalwasser im Oberrheingraben gewinnen, und das sogar CO2-neutral. Dort regt sich aber ebenfalls Widerstand. In der Region hat sich zum Beispiel eine Bürgerinitiative gegründet, die negative Auswirkungen auf Menschen und Umwelt durch die Tiefengeothermie befürchtet.
Lithiummine verspricht Arbeitsplätze
Derartige Proteste sind in Manitoba eher nicht zu erwarten. Der Bergbau ist in der Region schon seit Langem einer der wichtigsten Arbeitgeber. Aufgrund immer geringerer Erzvorkommen bauen die Bergbaufirmen dort aber vermehrt Stellen ab.
Im 4.000-Seelen-Ort Flin Flon, wo Snow Lake Lithium seine Mine starten möchte, drohen derzeit rund 800 Menschen ihre Stellen zu verlieren. Einen großen Teil davon könnte Snow Lake einfangen. Das Unternehmen stellt 500 neue Arbeitsplätze in Aussicht. Für die Region wäre die Lithiumschöpfung daher ein bedeutsamer Wirtschaftsfaktor.
Neben Snow Lake sollen auch weitere Bergbaufirmen Schöpfungsrechte an den dort bestehenden Vorkommen bekommen.
Kommerzielle Produktion ab 2024 geplant
Ob sich all die Hoffnungen erfüllen, ist derzeit aber noch unklar. Proben werden zeigen, ob es sich wirtschaftlich lohnt, in Manitoba Lithium zu gewinnen. Snow Lake Lithium ist aber zuversichtlich.
Auf dem rund 220 Quadratkilometer großen Areal habe man bislang lediglich ein Prozent der Fläche untersucht. Das Unternehmen ist sich deshalb sicher, dass bei weiteren Messungen zusätzliche Lithium-Vorkommen entdeckt werden.
Aktuell sucht das Bergbauunternehmen einen Partner für seine Aktivitäten, vorzugsweise ein Autobauer oder ein Akkuproduzent. Die kommerzielle Produktion soll 2024 starten.
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