In Frankreich hat ein besorgter Familienvater das Internet einer ganzen Gemeinde lahmgelegt. Mit einem Störsender wollte er eigentlich die mutmaßliche Internetsucht seiner Kinder bekämpfen. Doch in der französischen Gemeinde Messanges fielen in der Nacht regelmäßig das Internet und das mobile Telefonnetz aus.
In der französischen Gemeinde Messanges fiel zuletzt regelmäßig zwischen Mitternacht und drei Uhr morgens das Mobilfunknetz aus. Bei den örtlichen Providern häuften sich die Beschwerden. Doch die Internetanbieter konnten zunächst keine technische Störung feststellen und waren ratlos.
Fast schon hilflos wandte sich die Gemeinde deshalb an die französische Frequenzbehörde Agence nationale des fréquences (ANFR), die auch prompt einen Techniker in das rund 900-Einwohner-Dorf entsandte. Vor Ort konnte der ANFR-Techniker das Problem schließlich ausfindig machen.
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Besorgter Vater legt mit Störsender Internet und Mobilfunknetz lahm
Dazu fuhr er mit einem Messwagen der Behörde zu den üblichen Störzeiten durch die Gemeinde Messanges und analysierte die Funksignale. Und siehe da: Pünktlich um Mitternacht schlugen die Messgeräte an. Der Techniker kam zu dem Schluss, dass vermutlich ein Störsignal die Funkfrequenzen der Gemeinde einschränken müsse.
Und er sollte recht behalten: Denn er konnte den Ursprung des Signals bis zu einem einzelnen Wohnhaus zurückverfolgen. Am nächsten Morgen suchte er den Anwohner auf. Und der gestand prompt, online einen Störsender erworben zu haben, um nachts sämtliche Mobilfunksignale von seinem Haus abzuschirmen.
Doch anstatt das Internet in der gesamten Gemeinde lahmzulegen, wollte der besorgte Familienvater laut einem Bericht der ANFR eigentlich nur die vermeintliche Internetsucht seiner Kinder einschränken. Dort heißt es: „Der Störsender war vom Familienvater installiert worden, um seinen Teenagern zu verbieten, mit ihren Smartphones auf das Internet zuzugreifen, anstatt einzuschlafen!“
Besorgtem Vater drohen 30.000 Euro Bußgeld und Freiheitsstrafe
Infolge der Pandemie hätten die Kinder laut ihrem Vater eine regelrechte Smartphone- und Social-Media-Sucht entwickelt. Mithilfe des Störsenders wollte er dem entgegenwirken. Dabei ist es ihm offensichtlich entgangen, dass es in Frankreich – wie in vielen anderer Ländern auch – untersagt ist, solche Sender einzusetzen.
Der ANFR zufolge habe die zuständige Staatsanwaltschaft deshalb ein Verfahren gegen den Familienvater eingeleitet. In Frankreich drohen für Vergehen dieser Art ein Bußgeld in Höhe von bis zu 30.000 Euro sowie eine Freiheitsstrafe von bis zu sechs Monaten.
Für den Technikereinsatz musste der ahnungslose Franzose bereits 450 Euro berappen. Die Behörde nimmt den Vorfall zum Anlass, um auf die Gefahren und negativen Folgen solcher Störsender hinzuweisen.
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Hui, das wird teuer für den besorgtem Vater.