Amazon steigt mit der Tochter Amazon Global Logistics ins Speditionsgeschäft ein und bietet die neue Dienstleistung zu Amazon-typischen Dumpingpreisen an. Damit weitet der US-Konzern seine Logistikbemühungen aus und macht deutschen Spediteuren das Geschäft schwer.
Allein in Deutschland betrug das gesamte Güteraufkommen im Jahr 2020 insgesamt rund 4,6 Milliarden Tonnen. Die Logistikbranche hat im gleichen Jahr rund 265 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet.
Mit der stetigen Zunahme von Online-Bestellungen steigt auch das Güteraufkommen kontinuierlich. Es dürfte also nicht verwundern, dass ein großer Versandriese wie Amazon nun auch im Speditionsgeschäft mitmischen will.
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Amazon steigt ins Speditionsgeschäft ein
Die Nachricht um Amazons Speditionsbemühungen dürfte bei deutschen Logistikern nicht sonderlich auf Freude treffen. Denn wie das Handelsblatt berichtet, hat Amazons Deutschlandtochter die neuerlichen Bemühungen bestätigt.
Demnach ist der US-Konzern aktuell dabei, die Tochter Amazon Global Logistics (AGL) aufzubauen. So wolle sich der Versandhändler auch im Speditionsgeschäft positionieren.
Dabei setze der Konzern auf ein altbewährtes Konzept, nämlich die Konkurrenz mit niedrigen Preisen zu unterbieten.
Was steckt hinter der Tochter-Firma Amazon Global Logistics?
Laut Handelsblatt ist der neue Amazon-Frachtdienst vor allem für die unabhängigen Händler:innen auf der eigenen Platform gedacht. Der Versandhändler biete damit seinen Marketplace-Anbieter:innen den Transport ihrer Waren an – und das weltweit.
Für die Händler:innen ist das Geschäft mit AGL besonders attraktiv. Das Handelsblatt zitiert zwei Anbieter, die mit den Logistikpreisen der Amazon-Tochter jeweils rund die Hälfte sparen.
Und dabei geht es um enorme Summen. So lägen die bisherigen Preise beispielsweise bei 14.000 bis 15.000 Euro. Deshalb sei das Geschäft mit Amazon „wirklich ein Gamechanger“ für die Anbieter.
Warum kann Amazon Global Logistics so günstige Transportkosten anbieten?
Amazon hat sich für seine neuen Logistik-Bemühungen mit „langfristigen Kontrakten“ bei „großen Reedereien“ eingekauft, wie es im Handelsblatt weiter heißt. Dadurch habe sich der Konzern „günstige Frachtraten gesichert.“
Amazon Global Logistics nutze dafür Kapazitäten auf „fremden Containerschiffen und in Frachtflugzeugen.“ So könne der Versandhändler die Importware direkt aus Übersee an seine Verteilzentren übergeben.
Doch damit nicht genug. Amazon biete seinen Verkäufer:innen nicht nur die Logistik ihrer Fracht an – der Konzern wolle entsprechend auch Artikel direkt bei den Herstellern abholen – „und das selbst aus entlegenen Regionen Chinas“, wie das Handelsblatt berichtet.
Amazon zieht die Prime-Preisschraube an
Während der Online-Versandhändler seine Marketplace-Anbieter:innen mit günstigen Logostik-Preisen lockt, wird an anderer Stelle die Preisschraube angezogen.
Denn während der Konzern seine Quartalszahlen vorgelegt hat, wurde auch eine Preissteigerung für das Prime-Abonnement bekanntgegeben. Demnach will der Konzern noch im Februar die Gebühr in den USA von 119 US-Dollar auf 139 US-Dollar erhöhen.
Die letzte Preissteigerung in den USA liegt knapp vier Jahre zurück. Im Jahr 2018 erhöhte Amazon den Abo-Preis von damals noch 99 US-Dollar um ebenfalls 20 US-Dollar. Ob die Preissteigerung auch deutsche Kund:innen ereilen wird, ist jedoch noch nicht bekannt.
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