Es scheint so, als wäre der Datenschutz inzwischen wieder in aller Munde. Bei den Einwilligungen von Nutzern in die Verarbeitung ihrer Daten steht aktuell das Rahmenwerk TCF der Werbeindustrie auf der Kippe [1], gestern berichteten wir euch von dem möglichen Fingerprinting einer Person durch die verbaute Grafikkarte. Aber hier ist noch lange nicht Schluss.
Denn die Werbeindustrie wird immer einfallsreicher, wenn es um die Nachverfolgung einer Person im Internet geht. Nachdem Google, Apple und Mozilla den Cookies den Kampf angesagt haben, braucht es auch dringend Alternativen, um Produkte möglichst gezielt an den Mann oder die Frau zu bringen. Podcasts und Musik könnten hierbei helfen.
Das sieht zumindest SXM Media so, denn anscheinend sagt unser Musikgeschmack und unsere Vorliebe für Podcast viel über den Charakter aus. Nutzen wir dabei einen Dienst, wie Spotify oder Pandora, dann können diese Informationen kontinuierlich und geräteübergreifend gesammelt werden.
Einmal eingegliedert in eine bestimmte Interessengruppe, werden die Daten dann per Auktion an den Meistbietenden verkauft, dieser zeigt der Person dann persönlich zugeschnittene Werbung an oder integriert diese in eine Werbepause des Podcasts oder eine Werbeunterbrechung des kostenfreien Streamingdienstes.
Unternehmen, wie Spotify oder Pandora, sind nicht gerade transparent, wenn es um die Verwendung unserer Daten geht, bei Pandora sollen zumindest Daten über Alter, Geschlecht und Postleitzahl an Werbetreibende weitergegeben werden. Die IP-Adresse macht es möglich.
Die Frage bleibt nur, ob die Nutzung der Daten auf diesem Weg überhaupt rechtmäßig wäre. Regulierungen, wie die DSGVO oder das kalifornische Gegenstück CCPA geben vor, dass nur der Nutzer über die Verwendung seiner Daten entscheiden darf. Ob eine Einwilligung versteckt über die Datenschutzrichtlinie eingeholt werden kann, ist fragwürdig, in verschiedenen Bereichen dennoch bereits Praxis.
Via Gizmodo