Belgische Beamte müssen außerhalb ihrer Arbeitszeit ab sofort nicht mehr erreichbar sein. Denn seit Dienstag, den 1. Februar 2022, gilt in Belgien das sogenannte „Right to disconnect“. Die belgische Regierung will damit eine Kultur der ständigen Erreichbarkeit vorbeugen und plant eine Ausweitung auf den Privatsektor.
Wer kennt das nicht: Nach der Arbeit noch schnell eine Mail schreiben oder einen Anruf entgegennehmen. Und das, obwohl man doch eigentlich Feierabend hat. In Belgien soll ab sofort Schluss damit sein – zumindest für Beamte. Denn seit dem 1. Februar 2022 gilt in unserem Nachbarland das sogenannte „Right to disconnect“, also ein Recht auf Nichterreichbarkeit.
Das heißt, dass Beschäftigte, die nach Ende eines regulären Arbeitstages nicht mehr auf dienstliche Mails oder Anrufe reagieren, keine negativen Folgen befürchten müssen. Zunächst gilt das Gesetz jedoch nur für die rund 65.000 Beamt:innen in Belgien. Wie die Brussels Times berichtet, plane die belgische Regierung allerdings bereits eine Ausweitung auf den privaten Sektor.
Neue Stellenangebote
Social Media und Brand Manager (m/w/d NEXTREND GmbH in Flörsheim am Main |
||
Praktikum Social Media (m/w/d) NILO in Meerbusch |
||
Praktikum im Bereich interne Kommunikation und Social Media BOS GmbH & Co. KG in Ostfildern bei Stuttgart |
„Right to disconnect“: Das Recht auf Nichterreichbarkeit
Vor allem die COVID-19-Pandemie hat den Arbeitsalltag für viele Menschen in die heimischen vier Wände verlagert. Doch das Home Office gewinnt auch darüber hinaus zunehmend an Bedeutung.
Laut einer Umfrage der Bayerischen Forschungsinstitution für Digitale Transformation wünschen sich allein hierzulande rund 63 Prozent der Beschäftigten einen Rechtsanspruch auf Heimarbeit – sofern es die Tätigkeit zulässt. Ähnliche Befragungen bestätigen diesen Trend.
Allerdings birgt das Home Office auch Gefahren. Denn viele Beschäftigte, die von zu Hause aus tätig sind, neigen dazu, die Grenzen zwischen Freizeit und Arbeit verschwimmen zu lassen.
Ein Gesetzt gegen die Kultur der ständigen Erreichbarkeit
Petra de Sutter, die belgische Ministerin für öffentliche Verwaltung, verspricht sich von dem „Right to disconnect“ eine Maßnahme gegen eine Kultur der ständigen Erreichbarkeit. Ziel sei es, Beruf und Freizeit besser voneinander zu trennen, um Stress und Burnout-Fälle vorzubeugen.
Das dürfte auch dem allgemeinen Wunsch der Belgier:innen entsprechen, die sich in einer kürzlich durchgeführten Umfrage mit 84 Prozent für eine langfristig Home-Office-Regelung auch nach der Pandemie aussprachen.
Belgien schließt sich mit dem „Right to disconnect“ zudem Ländern wie Portugal und Frankreich an, die bereits ähnliche Gesetze auf den Weg gebracht haben. In Portugal ist es Vorgesetzten beispielsweise seit Ende 2021 untersagt, ihre Angestellten nach Feierabend zu kontaktieren.
Auch interessant: