Eine Stufe der SpaceX-Rakete Falcon 9 wird Anfang März vermutlich in den Mond einschlagen. Seit sieben Jahren taumelt die Raketenhälfte nun schon durch das All.
Am 11. Februar 2015 hatte Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX die Falcon-9-Rakete ins Weltall geschickt. Nachdem der Forschungssatellit „Deep Space Climate Observatory“ erfolgreich ausgesetzt wurde, fehlte der Raketenoberstufe der Treibstoff, um wieder zur Erde zurückzukehren. Seitdem ist sie im All unterwegs.
Nach Angaben des Magazins Ars Technica gehen Wissenschaftler davon aus, dass das Raketenteil am 04. März 2022 in die Oberfläche des Mondes einschlagen wird. Diese Information basiert auf einem Blog-Eintrag des Astronomen Bill Gray.
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Gray hat für seine Einschätzung die Beobachtungen verschiedener Wissenschaftler zusammengetragen, um den Flug des verlorenen Falcon-9-Teils zu ermitteln. Aus den gesammelten Daten errechnete Gray das ungefähre Datum für den Crash mit dem Mond.
Beobachtung der SpaceX-Rakete ist knifflig
Grays Annahme nach werde die Oberstufe am 07. und 08. Februar in Erdnähe zu sehen sein. Dann könne die Prognose für den Einschlag der Oberstufe auf dem Mond noch verbessert werden.
„Wenn das ein Stein wäre, wäre ich 100 Prozent sicher“, schreibt der Astronom in seinem Blog-Eintrag. Weltraumschrott dagegen sei ein bisschen kniffliger, schreibt Gray weiter. An der Oberfläche des Objektes breche sich das Sonnenlicht in verschiedene Richtungen. Das mache es mühevoll, die genaue Rotation vorauszusagen.
Nach Grays Einschätzungen werde es außerdem schwer sein, die Falcon-9-Oberstufe von der Erde aus zu beobachten. Denn der Einschlag wird auf der erdabgewandten Seite des Monds erwartet. Medienberichten zufolge geht auch die NASA nicht davon aus, den Einschlag verfolgen zu können.
Sorgen macht sich der Wissenschaftler über den Aufprall allerdings nicht. „Denken Sie daran, dass dies ein ungefähr vier Tonnen schweres Objekt ist, das mit 2,58 Kilometern pro Sekunde auftreffen wird“, schreibt Gray.
Nicht der erste Crash mit dem Mond
„Der Mond wird ziemlich routinemäßig von größeren Objekten getroffen, die sich im Bereich von zehn bis 20 Kilometern pro Sekunde bewegen. Daher die Krater.“, schreibt Bill Gray. Der Mond sei gut gebaut, um diese Art von „Missbrauch“ zu ertragen.
Astronom Jonathan McDowell erklärte gegenüber der BBC, dass der Einschlag der SpaceX-Rakete die erste unkontrollierte Kollision einer Rakete mit dem Mond sei. Auch seiner Einschätzung nach sei der erwartete Effekt allerdings klein.
„Über die Jahrzehnte gab es etwa 50 große Objekte, die wir total aus den Augen verloren haben“, berichtete McDowell gegenüber der BBC. Ein derartiges Ereignis hätte vermutlich schon öfter stattgefunden, sie hätten es nur einfach nicht wahrgenommen, berichtet der Wissenschaftler weiter.
SpaceX hat bisher noch keinen Kommentar zum kommenden Crash der Falcon-9-Oberstufe mit dem Mond gegeben.
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