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Ausblick auf den Projektmarkt 2022 und die Rolle der IT-Freiberufler

Projektmarkt 2022 IT-Freiberufler Solcom
Unsplash.com / mann_pantoja

Die Nachfrage nach IT-Fachkräften steigt rasant an. Die zentralen Treiber dafür sind die Etablierung von neuen Arbeitsformen, die Entwicklung von digitalen Geschäftsmodellen sowie die fortschreitende Transformation. Wie wird sich der Projektmarkt 2022 entwickeln und was wird IT-Freiberufler wichtig werden?

Viele Unternehmen konnten während der Pandemie nicht nur lernen, welche Vorteile digitale Tools und Prozesse haben. Es wurde ebenso offenkundig, wie groß der Nachholbedarf in bestimmten Bereichen in Sachen Digitalisierung ist. Viele dieser Lücken werden seither geschlossen.

Für den IT-Projektmarkt sind dies zunächst gute Nachrichten. Dennoch lohnt sich ein genauer Blick auf das Marktgeschehen, um die richtigen strategischen Entscheidungen daraus abzuleiten. 

Marktstudie bestätigt positive Zwischenbilanz

Der Projektmarkt scheint die Corona-Krise eindeutig hinter sich gelassen zu haben. Eine jüngst von Solcom durchgeführte Marktstudie konnte diese grundsätzlich positive Entwicklung bestätigen. Untersucht wurden mehrere Aspekte wie die Beschäftigung, der Bewerbungsprozess als auch die Stundensätze. In all diesen Bereichen konnten deutliche Verbesserungen im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet werden. 

Die Befragten gaben sowohl an, dass sich ihre Situation verbessert hat (41,4 Prozent) bzw. auf dem gleichen Niveau verblieb (48,1 Prozent), als auch, dass mit einer steigenden Projektauslastung für das restliche Jahr zu rechnen ist. Mit zusammengenommen 52,2 Prozent erwartete mehr als die Hälfte der Freiberufler für das Gesamtjahr eine Verbesserung.

Und während es vielen IT-Freiberuflern im ersten Pandemie-Jahr darum ging, überhaupt ein Projekt zu bekommen (27,2 Prozent), sagen dies nur mehr 13,5 Prozent. Bei der Projektwahl entscheidet mehr noch als im Jahr davor die fachliche Aufgabe und der Stundensatz.

Ausblick auf den Projektmarkt 2022

Die Ergebnisse der Marktstudie dokumentierten aber nicht nur die positive Zwischenbilanz – sie lieferte auch wertvolle Erkenntnisse über die Entwicklungen des Projektmarktes. Aus Perspektive der IT-Freiberufler bedeutet die steigende Nachfrage mehr denn je die Chance, diejenigen Projekte auswählen zu können, die bestmöglich zu ihren Fähigkeiten und Skills sowie ihrer Planung passen. 

Auch hinsichtlich der räumlichen Nähe ist eine signifikante Verschiebung zu verzeichnen. Während im vergangenen Jahr noch 40,9 Prozent der Befragten angaben, dass dies ein Faktor bei der Projektwahl war, bejahten dies in 2021 gerade einmal noch 22,3 Prozent. Das zeigt, dass die Unternehmen sich nun bereits vermehrt auf Remote-Work eingestellt haben und die räumliche Nähe beim Recruiting nicht mehr entscheidend ist. 

Die steigende Nachfrage deutet gleichzeitig darauf hin, dass die Suche nach Fachkräften nach wie vor eine Herausforderung für Unternehmen darstellt. Eine Folge davon ist, dass vor allem aufseiten der großen Unternehmen der Bedarf an einer längerfristigen Zusammenarbeit steigt.

Insbesondere Großkunden setzen immer häufiger auf Personaldienstleister, die sowohl das fachliche Know-how als auch die entsprechenden vertraglichen Rahmenbedingungen zusammenbringen, um Projekte zuverlässig und sicher zu besetzen.

Insgesamt zeigt der Ausblick auf den Projektmarkt also, dass die Aussichten für IT-Freiberufler derzeit gut sind und dass dies auch auf absehbare Zeit so bleiben wird. Denn mehr denn je wird es auch im kommenden Jahr für Unternehmen entscheidend sein, auf die Expertise und das Fachwissen von IT-Freiberuflern zugreifen zu können. Dabei wird Rechtssicherheit bei der Einstellung ein immer wichtigerer Faktor. 

Die Rolle von IT-Freiberuflern und deren Fachwissen

Wenn es um den zukünftigen Erfolg am Projektmarkt geht, sollten gerade Freiberufler in der IT-Branche neben der fachlichen Expertise vor allem die Bereitschaft haben, ihr Fachwissen zu erweitern. Das Einarbeiten in neue Technologien auf der einen Seite und die Aneignung von Methoden für unterschiedliche Arbeitsformen auf der anderen Seite gehört darum zur Norm. Das lebenslange Lernen war und ist für IT-Freiberufler eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen für den Erfolg am Projektmarkt.

Angesichts der immer komplexeren Technologien (wie etwa aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz, Data Analytics oder dem Cloud-Computing) ist es nicht nur wichtig, technische Skills vorweisen zu können. Vielmehr geht es darum, dass das eigene Fachwissen immer up-to-date ist. Um die steigende Nachfrage nach ausgewiesenen Spezialisten am Projektmarkt bedienen zu können, sollten IT-Freiberufler ihre Expertise mit Weiterbildungen stetig erweitern. 

In Zukunft wird aber auch noch eine andere Eigenschaft wichtig sein: Ein erhöhtes Maß an Flexibilität sowie die Bereitschaft, in unterschiedlichsten Branchen tätig zu sein. Denn neben der bereits erwähnten quantitativ gestiegenen Nachfrage lässt sich derzeit aber auch eine qualitative Veränderung beobachten.

Während es in den Jahren vor der Pandemie spezifische Branchen waren, in denen die IT-Freiberufler hauptsächlich zum Einsatz kamen, gibt es heute kaum mehr eine Branche, die keinen Bedarf hat.

Agilität und Digitalisierung entscheiden über Zukunftsfähigkeit

Gerade die Erfahrung in den letzten anderthalb Jahren machte den Unternehmen deutlich, wie wichtig es ist, Projekte schnell und zuverlässig umzusetzen. Dabei haben sich freie IT-Fachkräfte als unabdingbar erwiesen. Denn neben ihrer fachlichen Expertise bringen die Freiberufler noch etwas anderes in die Unternehmen: Agilität. 

Als es im Rahmen der pandemiebedingten Beschränkungen für Unternehmen darum ging, die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und auszubauen, zeigte sich, wie wertvoll die schnelle Verfügbarkeit von Fachwissen sowie Flexibilität ist. 

Auch wenn sich die Pandemie gerade am Beginn ohne Zweifel auf den IT-Projektmarkt deutlich auswirkte und viele Projekte zum Stillstand kamen, reifte seither die Erkenntnis, welche Rolle IT-Freiberufler im Bereich der digitalen Transformation innehaben.

Agilität und Flexibilität sind häufig der Schlüssel, nicht nur, wenn es um schnelle Marktreife oder die kurzfristige Bewältigung von komplexen technischen Herausforderungen geht, sondern vor allem um die langfristige Sicherung der eigenen Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit geht.


Freiberufler Corona Veränderungen Andreas Müller SolcomÜber den Autor: Andreas Müller ist Mitbegründer und Gesellschafter der SOLCOM GmbH, einem der führenden branchenübergreifenden Projektdienstleister in den Bereichen IT, Engineering und Management Consulting. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet SOLCOM als Partner global agierender Spitzenunternehmen. Als Bereichsleiter Organisation verantwortet er die Themen Bewerbermanagement, Datenmanagement und Office-Management und verfügt über umfassende Erfahrung im Projektmarkt.