Dank einer Google Streetview-Aufnahme haben spanische Ermittler:innen einen verurteilten Mafia-Boss ausfindig gemacht. Der 61-jährige Gioacchino Gammino war 20 Jahre lang auf der Flucht, bevor ihn das Foto überführte.
Medienberichten zufolge sind auf einer Google Streetview-Aufnahme zwei sich unterhaltende Männer vor einem Gemüseladen in der spanischen Stadt Galapagar zu sehen. Einer von ihnen ist der 61-jährige Mafia-Boss Gioacchino Gammino, der sich seit 20 Jahren auf der Flucht befindet.
Die spanische Polizei erkannte den Gesuchten anhand einer markanten Narbe an der linken Seite seines Kinns. Gammino selbst hatte aktuelle Fotos in sozialen Medien veröffentlicht. Diese machten es den spanischen Behörden leicht, ihn zu identifizieren und am 17. Dezember 2021 zu verhaften.
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Google Streetview beendet jahrelange Flucht von Mafia-Boss
Gioacchino Gammino wurde eigentlich bereits im März 1998 zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Er gehörte einer Abspaltung der sizilianischen „Cosa Nostra“ an, die sich „Stidda“ nennt. Im Streit mit einem anderen Clan erschoss Gammino im August 1989 einen Mann in Campobello di Licata auf Sizilien.
Zunächst gelang Gammino die Flucht nach Spanien, bis er dort in Barcelona aufgespürt und festgenommen wurde. Danach wurde er nach Italien überführt und dort zu lebenslanger Haft verurteilt.
In einem zweiten Fluchtversuch gelang es Gammino im Juni 2002 aus dem Hochsicherheitsgefängnis Rebibbia in Rom zu entkommen. Dort wurden Dreharbeiten für einen Film durchgeführt.
Doppelleben per Google Streetview aufgedeckt
Als die Statisten am Ende eines Drehtages durch den Haupteingang nach draußen geführt wurden, mischte sich Gammino unter sie. Seitdem galt der mittlerweile 61-Jährige als gesucht.
Unter dem Decknamen „Manuel“ baute sich der Flüchtige im spanischen Galapagar ein neues Leben auf. Er handelte mit Obst und Gemüse und führte später ein Restaurant, in dem er selbst kochte.
Laut Medienberichten soll Gammino nun Ende Februar erneut nach Italien ausgeliefert werden.
Google hilft nicht zum ersten Mal bei Lösung eines Kriminalfalls
Der Fall von Gioacchino Gammino erscheint kurios, ist allerdings kein Einzelfall. Ermittler:innen weltweit konnten in der Vergangenheit dank Google die unterschiedlichsten Kriminalfälle lösen.
Im November 2010 wurden beispielsweise drei Heroin-Dealer in New York dabei „geblitzt“, wie sie ihre Ware an einer Straßenecke in Brooklyn verkauften. Das Google Streetview-Auto nahm den Handel des Trios aus verschiedenen Perspektiven auf.
Durch die Aufnahmen von Google gelang es der Polizei die Dealer festzunehmen.
Google Earth deckt Marihuana-Garten auf
Im US-Bundesstaat Oregon halfen Aufnahmen von Google Earth den Behörden wiederum, einen großflächigen Anbau von Marihuana aufzudecken.
Im Jahr 2013 wurde Curtis W. Croft von der Polizei dabei erwischt, wie er auf seinem Grundstück nahe der Stadt Grants Pass Marihuana anbaute. Nachdem der damals 50-Jährige in seiner Umgebung damit angab, wieviel „Weed“ er anpflanzte, kontrollierten die Behörden sein Grundstück via Google Earth.
Auf den Aufnahmen fanden sie mehrere Dutzend ordentlich angelegte Pflanzenreihen. Daraufhin kontrollierten einige Beamte das Gebiet und nahmen Croft fest.
Verbrecher drei Jahre später auf Google Streetview entdeckt
Im Juli 2011 brachen Räuber in Oklahoma City in ein Haus ein. Die Kriminellen befanden sich immer noch im Haus, als die Besitzerin nach Hause kam. Sie bedrohten sie mit einer Waffe und konnten letztendlich fliehen.
Drei Jahre später schauten sich Freund:innen des Opfers zufällig Google Streetview-Aufnahmen ihres Hauses an. Es stellte sich heraus, dass die Aufnahmen am Tag des Einbruchs entstanden.
Das Opfer erkannte die beiden männlichen Täter an ihren T-Shirts und gab die Informationen an die Polizei weiter. Zwar konnten die Behörden die beiden Räuber noch nicht festnehmen. Dank der Aufnahmen erhoffen sich die Ermittler allerdings einen baldigen Erfolg.
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