Twitch startete im Jahr 2007 als „Justin.tv“. Mittlerweile ist Twitch die mit Abstand beliebteste Livestreaming-Plattform der Welt. Doch was machen eigentlich die Gründer von Twitch heute?
Mit rund 5,8 Millionen geschauten Stunden ist Twitch derzeit die weltweit beliebteste Livestreaming-Plattform für Gaming. Hier tummeln sich täglich User, um Videospiele live zu streamen, E-Sports zu spielen oder einfach kreativ zu sein. Doch die Anfänge des Unternehmens waren viel bescheidener.
2007 starteten Justin Kan, Emmet Shear, Kyle Vogt und Michael Seibel die Plattform Twitch, die damals noch „Justin.tv“ hieß. Die vier Gründer haben 2014 ihr Unternehmen in einem verrückten Deal an Amazon verkauft. Was ist seitdem im Leben von Kan, Shear, Vogt und Seibel passiert und was machen die Gründer von Twitch heute?
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Gründer von Twitch: Emmet Shear
Emmet Shear ist Twitch in all den Jahren treu geblieben. Er agiert momentan als CEO von Twitch. Hier macht er sich für eine faire Ausweitung des Angebots stark – wie etwa durch eine Kooperation mit der US-Fußball-Frauennationalmannschaft. Shear ist außerdem ein Partner der Venture-Kapital-Firma Y Combinator.
Im Jahr 2016 erschien Emmet Shear sogar im Fernsehen. Er spielt sich selbst in der Dokumentation „A New Hero: The Rise of College Esports.“
Spendenaktion in der Corona-Pandemie
Neben seiner Arbeit setzt sich Shear unter anderem auch für humanitäre Zwecke ein. So nutzte er im März 2020 zu den Anfängen der Corona-Pandemie die Plattform Twitch, um in einer zwölfstündigen Spendenaktion fast vier Millionen US-Dollar einzusammeln.
Davon gingen 2,77 Millionen US-Dollar an den Covid-19-Solidaritätsfonds der Weltgesundheitsorganisation. Eine Million wiederum ging an eine lokale Non-Profit-Organisation in San Francisco, die kleinen Betrieben unter die Arme greift.
Ansonsten ist über das Privatleben des Twitch-Gründers relativ wenig bekannt, da Shear sich hier öffentlich sehr bedeckt hält.
Gründer von Twitch: Justin Kan
Justin Kan ist jemand, der sich seit jeher für sehr viele Projekte interessiert und an mehreren Ideen und Unternehmen gleichzeitig arbeitet. Neben Twitch gründete er zum Beispiel 2012 das Tech-Unternehmen „Exec“, bei dem User kleine Arbeiten für 25 US-Dollar pro Stunde outsourcen können.
Kurz davor, im Jahr 2011, hatte er (unter anderem mit Twitch-Mitgründer Michael Seibel) die mobile Social-Video-App „Socialcam“ auf den Markt gebracht, die das Software-Unternehmen Autodesk 2012 für 60 Millionen US-Dollar kaufte.
Beratung für Start-ups und Gründer
Nachdem Amazon im Jahr 2014 Twitch erwarb, verließ Kan das Unternehmen und stieg, wie auch Shear, bei Y Combinator als Partner ein. Hier beriet er drei Jahre neue Start-ups. 2017 verließ Kan Y Combinator, um seinen eigenen Inkubator namens Zero-F zu starten.
Darüber hinaus startete Kan 2015 die Musik-Plattform „The Drop“, auf der Neugierige neue Musik entdecken können. Ein weiteres Projekt von Justin Kan war das Legal-Tech-Unternehmen „Atrium“, das es allerdings seit 2020 nicht mehr gibt.
Auf seinem YouTube-Kanal gibt Kan regelmäßig Tipps für Gründer:innen und spricht außerdem sehr offen über den Stress, den er zu Twitch-Zeiten verspürt hatte und wie er seitdem versucht, sich weniger auf das Geld und mehr auf die Qualität in seinem Leben zu konzentrieren.
Er ist außerdem ein begeisterter Anhänger der transzendentalen Meditation.
Gründer von Twitch: Kyle Vogt
Kyle Vogt war seit den Anfängen von Justin.tv mit an Bord. Er wurde später als „kreatives Genie“ bezeichnet, der mit seinen Programmier-Künsten viele Probleme des Unternehmens löste und das Kamerasystem entwickelte, das die Plattform für das Livestreaming benötigte.
Nach dem Amazon-Deal verließ Vogt Twitch. Seitdem hat er sich vor allem auf autonome Fahrzeuge konzentriert. 2013 gründete er „Cruise Automation“, ein Start-up, das auch Teil des Y Combinators war.
Im Jahr 2016 verkaufte Vogt Cruise Automation an General Motors für eine Milliarde US-Dollar und hat damit – unbewusst – zu einem kuriosen Markenstreit zwischen General Motors und Ford beigetragen.
Gründer von Twitch: Michael Seibel
Auch Michael Seibel war ein Gründungsmitglied von Justin.tv und auch beim Wandel der Plattform zu Twitch dabei. Auch er ist seit 2013 Teil des Y-Combinator-Teams und seit 2019 CEO der Core-Unit. Y Combinator wird als erfolgreichster Accelerator für Start-ups weltweit bezeichnet.
Im Juni 2020 stieß Michael Seibel als neues Board-Mitglied bei Reddit dazu, nachdem der ehemalige CEO Alexis Ohanian (und Ehemann von Tennis-Star Serena Williams) seinen Rücktritt bekannt gegeben hatte.
„Ich freue mich darauf, Ratschläge und Anleitungen bieten zu können“, sagte Seibel, als er seinen neuen Posten antrat. Ende 2020 wurde Michael Seibel außerdem zum Board of Directors bei Dropbox berufen.
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