Das Jahr 2022 hat gerade erst begonnen und schon stehen wir vor großen Herausforderungen. Zwar wird sich hoffentlich die Coronaviruspandemie in eine Endemie verwandeln, trotzdem stehen weiter Aufgaben auf der To-do-Liste der Weltgemeinschaft. Ein Punkt ist auch dieses Jahr der voranschreitende Klimawandel. Denn noch in diesem Jahrzehnt muss viel passieren, um die schlimmsten Folgen bis 2100 zu verhindern.
Bei der Ergreifung von Maßnahmen gegen den Ausstoß von weiteren Treibhausgasen oder Definition von gesetzlichen Rahmenwerken spielt natürlich eine Sache eine entscheidende Rolle: das Geld. Denn Wandel lässt sich meist nur dann vorantreiben, wenn dieser auch lukrativ erscheint. Mit dieser einfachen Tatsache beschäftigten sich bereits mehrere Studien und verglichen die Kosten der Einhaltung des 2 Grad Celsius Ziels im Vergleich zu jenen, die anfallen würden, wenn man nachträglich zur 2 Grad-Marke zurückkehren will.
Das Ergebnis ist wenig überraschend. Machen wir alles richtig und erreichen Nachhaltigkeitsziele, die die Erwärmung auf gerade einmal 2 Grad begrenzen, dann ist das nicht nur günstiger, sondern auch fairer für zukünftige Generationen. Denn das Rückgängigmachen des Temperaturanstiegs kostet deutlich mehr und ist nicht immer so einfach möglich.
Gemeint sind damit die Kipppunkte in unserem Ökosystem, die eine irreversible Veränderung zur Folge haben könnten [1]. Die Begrenzung des Temperaturanstiegs und das Nicht-überschreiten der resultierenden Kipppunkte könnte sich bereits 2080 rechnen. Bis 2100 könnte das Bruttoinlandsprodukt in den verschiedenen Nationen der Welt sogar 2 Prozent höher liegen, als wenn wir so weitermachen wie bisher.
Zwar ist das Wachstum beim BIP kurzfristig höher, wenn wir weiterhin wie heute wirtschaften, langfristig könnte sich das aber rächen. Daher drängen Forscher:innen dahin gehend, dass wir alle zwischen 2045 und 2065 die Klimaneutralität erreichen, aktuell sind die Emissionen noch vielfach höher, diesem Ziel kommen wir so nicht näher.
Bereits bis 2030 geplante Maßnahmen sollten erneut überdacht und noch einmal verschärft werden. Das bringt zwar kurzfristig vielleicht weniger Wachstum und höhere Lebenshaltungskosten, garantiert aber langfristig, dass wir in 50 Jahren noch immer unseren Lebensstandard halten können.
Via Ars Technica