In den nächsten Jahrzehnten steht im Energiesektor nach wie vor ein großer Wandel an. Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen und gleichzeitig noch ausreichend Strom nach der Abschaltung der Kohlekraftwerke 2030 zu generieren, müssen wir dringend Kapazitäten bei nachhaltigen Energieträgern ausbauen. Damit einhergehend werden mehr und mehr Solarpaneele verbaut werden.
Im Jahr 2020 deckten wir knapp über 10 Prozent unseres Strombedarfs aus Fotovoltaikanlagen [1]. Spätestens nach 30 Jahren [2] ist dann aber Schluss und das Paneel muss ausgetauscht werden? Aber wohin mit dem ganzen Abfall, der uns in den nächsten Jahrzehnten droht? Schließlich wurden 2020 Anlagen mit einer Leistung von bis zu 4.890 Megawatt ans Stromnetz angeschlossen [3], jeder kann sich denken, welche Menge an Paneelen in Deutschland existieren.
Eine Idee kommt jetzt aus Südkorea. Hier ist ein riesengroßes Recycling-Projekt entstanden, welches bis zu 3.600 Tonnen an ausrangierten Paneelen recyceln soll. Die Anlage kostete um die 14 Millionen Euro [4] und wurde in der Region Jincheon erbaut.
Auch in Südkorea schreitet der Ausbau von Fotovoltaikanlagen voran, 2023 sollen bis zu 9.665 Tonnen an Paneelen in den Abfall wandern. Jede Tonne, die dabei recycelt wird, spart dabei knapp 1,2 Tonnen an Treibhausgasen ein und eröffnet die Wiederverwendung von unter anderem Glas, Aluminium, Kupfer oder Silizium.
Gehen wir also von den eingangs erwähnten Werten aus, dann könnte die Anlage in Jincheon bis zu 4,32 Tonnen an CO₂ und anderen klimaschädlichen Gasen einsparen. Der Regelbetrieb soll im Januar 2022 aufgenommen werden, in der Anlage werden dann in separaten Bereichen Paneele gesammelt, separiert und recycelt.
Aber auch in Europa sind wir gut aufgestellt. Große Hersteller von Fotovoltaikanlagen haben bereits 2010 ein System etabliert, mit dem Paneele recycelt werden können. Die europäische WEEE-Richtlinie kam 2014 hinzu und verpflichtet seitdem Hersteller, 85 Prozent ihrer Paneele zurückzunehmen und zu recyceln [5].
Via Ajudaily