Aktuell befinden wir uns wieder mitten in der Winterzeit. Die Tage werden noch bis Ende Dezember kürzer, wenn es einmal hell ist, ist vielerorts der Himmel grau oder wir bekommen aufgrund unserer Arbeit nicht sonderlich viel Sonne ab. Dazu kommt noch eine globale Pandemie, die uns überwiegend in die eigenen vier Wände zwingt, solltet ihr aus dem Homeoffice arbeiten, ist die Bildschirmbräune wahrscheinlich euer bester Freund geworden. Doch langfristig ist der Lichtentzug nicht gesund, wir fühlen uns ausgelaugt und im Extremfall gleiten wir in eine Depression ab.
Hier kommen Tageslichtlampen ins Spiel. Die kleinen Helfer sollen die tägliche Lichtzufuhr ergänzen und besitzen eine Leuchtkraft, die meist deutlich stärker als jene von Haushaltslampen ist. Das soll auch gegen Verstimmungen und ähnliche Beschwerden helfen, verschiedene Studien sind zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Lichttherapie bei über der Hälfte der Probanden Wirkung zeigt. Trotzdem ist in diesem Kontext eines wichtig: Solltet ihr unter psychischen Problemen leiden, dann kontaktiert bitte zunächst euren Arzt, dieser kann dann am besten beurteilen, ob eine Lichttherapie das richtige für euch ist.
Aber unabhängig hiervon kann eine Tageslichtlampe im Homeoffice auch die Müdigkeit vertreiben und die Stimmung aufhellen, der Serotoninspiegel steigt und die Bildung des Schlafhormons Melatonin nimmt ab. Ich habe mir daher die Beurer TL 30 in den vergangenen Wochen einmal angeschaut.
Vorab: Das Testgerät wurde uns kostenfrei von Beurer gestellt, dies beeinflusste aber in keinster Weise die Meinung in diesem Artikel.
Lieferumfang
Alles in einer kleinen Box
Schauen wir in die Verpackung der TL30, dann finden wir alles, was wir benötigen. Die Tageslichtlampe ist das wohl mobilste Modell aus dem Hause Beurer und kommt mit Ladekabel, einer Plastikhalterung zum Aufstellen der Lampe und einer schönen Tasche zum Verstauen und Transport ebendieser.
Wollt ihr die TL30 erstmals in Betrieb nehmen, reicht das Anschließen ans Stromnetz und das Drücken des Ein-/Aus-Knopfs. Die Plastikhalterung lässt sich einfach an die Tageslichtlampe anclippen, je nach Wunsch kann diese dann unterschiedlich ausgerichtet werden. Und schon kann es losgehen …
Design und Materialien
Minimalistisch, aber aus Plastik
Das Design der TL30 ist ziemlich minimalistisch gehalten. Auf der Vorderseite gibt es neben dem etwas dickerem Plastikrahmen nur noch das LED-Leuchtpaneel, welches eine Fläche von 20 × 12 cm einnimmt. Der Ein-/Aus-Schalter befindet sich am oberen Rahmen, auf der Rückseite gibt es den Stromanschluss und diverse Möglichkeiten zum Befestigen des Plastikständers.
Das Design ist sehr minimalistisch gehalten, durch das leichte Gewicht und die geringe Dicke lässt sich die TL30 gut mitnehmen
Und damit kommen wir zu einem meiner größten Kritikpunkte: die übermäßige Verwendung von Plastik. Zwar ist die TL30 dadurch relativ leicht und ist mit einer Abmessung von etwa 24 × 16 × 3 Zentimetern extrem portabel, trotzdem fühlt sich das Gerät nicht sonderlich wertig an. Bisher ist im Alltag noch nichts passiert, trotzdem hat man häufig das Gefühl, dass gerade der Plastikständer beim Befestigen an der Lampe brechen könnte. Hier ließe sich bestimmt eine bessere Lösung finden.
Leuchtkraft
Immer in der Nähe bleiben
Schauen wir auf die tatsächliche Leuchtkraft, dann erreicht die Lampe ausgezeichnete Werte. So sollen bis zu 10.000 Lux bei einer Entfernung von bis zu 10 cm erreicht werden. Zum Vergleich: An einem sonnigen Sommertag werden draußen Werte um die 100.000 Lux erreicht, die Tageslichtlampe simuliert also eher die Lichtmenge, die in etwa im Schatten erreicht wird. Das ist aber deutlich mehr als die Beleuchtungsstärke, mit der wir im Winter konfrontiert sind, hier werden meist nur 3.000 Lux erreicht.
Das Problem an der oben genannten Angabe habt ihr bestimmt schon selbst erkannt: die Distanz, bei der die 10.000 Lux erreicht werden, ist nicht sonderlich groß. So sitze ich im Alltag eigentlich nie nur 10 Zentimeter von der Lampe entfernt, hier sind es eher 20 bis 50 Zentimeter, bei 30 Zentimetern werden in der Folge „nur“ noch 6.000 Lux erreicht. Um also die volle Wirkung zu erzielen, müsste ich mich ganz nah vor die Lampe begeben oder aber lange Zeit in das helle Licht blicken.
Die Farbtemperatur der Beurer TL 30 liegt bei 6500 Kelvin. Damit erreicht die Tageslichtlampe einen guten Wert, Tageslichtlampen sollten mindestens 5.300 Kelvin erreichen. Das merke ich auch im Alltagstest, nachdem ich jeden Morgen etwa 30 Minuten vor der Lampe gesessen hatte, fühlte ich mich deutlich wacher und bereit für den Tag.
In dieser Kategorie erhält die TL30 also einen Punktabzug, eine Distanz von 10 Zentimetern ist im Alltag nicht wirklich realistisch. Trotzdem sind die erzielten Werte für diesen Preis akzeptabel, wer dennoch die Vorteile der Lampe bei einer größeren Distanz genießen möchte, sollte auf ein etwas teureres und damit auch stärkeres Modell ausweichen.
Nachhaltigkeit
Einen weiteren Aspekt, den ich ab sofort in Testberichten adressieren möchte, ist die Nachhaltigkeit der Produkte. Hierzu habe ich einige Fragen bezüglich des Materials und der Reparierbarkeit an Beurer geschickt. Hier gibt es leider wenig Positives zu vermelden, der verwendete Kunststoff beinhaltet keinen nennenswerten Recyclinganteil.
Weiterhin gibt es auch Minuspunkte für die Reparierbarkeit. Auf Anfrage wurde mir mitgeteilt, dass die Tageslichtlampe an sich nicht reparierbar ist, lediglich das Netzteil lässt sich ersetzen. Zwar soll das Modell nach 1000 Stunden noch immer die gleiche Leuchtkraft wie zu Beginn haben, trotzdem ist bei Defekten die Lampe nur etwas für die Tonne.
Eigene Meinung aus dem Test
Abschließend möchte ich natürlich noch meine eigene Erfahrung aus dem Test der vergangenen Wochen niederschreiben. Bitte beachtet, dass es sich hier um ein subjektives Empfinden handelt, solltet ihr euch die TL30 selbst zulegen, könnten eure Erfahrungen (deutlich) abweichen. Schließlich ist jeder Mensch anders.
Ich habe die TL30 als Ergänzung zu meiner Morgenroutine eingesetzt und mich jeden Morgen etwa 45 Minuten dem Licht direkt und indirekt ausgesetzt. Weiterhin gab es immer mal wieder zwischendurch kurze „Lichtpausen“. Gefühlt wurde ich durch die Tageslichtlampe deutlich schneller wach und fühlte mich auch tagsüber etwas energiegeladener und munterer. Dahin gehend kann ich euch also die Lampe auf jeden Fall empfehlen.
Fazit
Was lässt sich also abschließend zur TL30 von Beurer sagen? Die Tageslichtlampe ist ein Einsteigermodell und kann daher natürlich nicht mit Modellen im Preisbereich um die 100 Euro mithalten. Das ist aber auch keinesfalls der Anspruch der TL30, die von mir getestete Wirkung entfaltete das Gerät bereits in der verbauten Konfiguration.
Dennoch fällt mir das Plastik negativ auf, wer auf sich wertig anfühlende Gadgets zählt, ist hier eher falsch beraten, auch Freunde der Nachhaltigkeit werden enttäuscht. Außerdem möchte ich hervorheben, dass ich die TL30 nicht zur Lichttherapie verwendet habe, solltet ihr also etwas zur Behandlung eurer Beschwerden suchen, konsultiert vorher bitte euren Arzt und fragt diesen nach Rat.
Als letzter Wunsch bleibt mir nur noch zu sagen, dass ich mir gerne eine batteriebetriebene Version der Lampe wünschen würde. Denn nicht immer ist eine Steckdose greifbar, gerade beim mobilen Einsatz wäre ein verbauter Akku eine Erleichterung.
Die TL30 kann bei verschiedenen Händlern bestellt werden und ist zum aktuellen Zeitpunkt ab 46 Euro zu haben.